Wörter

Nicht ganz - wir haben es nur mit Hans R. Lektor zu tun, einem Lektor des Hanser-Verlages also, der viel über Autoren, Erfolg beim Schreiben und den Umgang mit den Sensibelchen aus dem uferlosen Metier der Textcoiffeure zu erzählen weiß.

?Stimmt das eigentlich ? oder hast du dir das NUR aus den Fingern gesogen??, das musste ich mich gestern wieder mal fragen lassen. Wer so daherredet, der hat mit dem Schreiben selbst keinerlei Erfahrungen gemacht.

Die Politiker können oft gar nichts machen, was sie uns aber nicht sagen dürfen, weil sie sich vor dem untertänigen Wahlpöbel ja als Macht gerieren müssen. Das hat oft possierliche sprachliche Verrenkungen zur Folge.

Durch einen leicht verächtlicher Umgang mit der Wahrheit weist sich der urbane City-Nomade als Hipster aus: Heute dies ? morgen das, Abwechslung macht die Ansichten interessant ? das kennzeichnet seinen Standpunkt, der nach jedem Daiquiri wechseln darf. Die Wahrheit erscheint nur noch als ein nerviges Korsett, das ihn festlegen könnte. Da bleibt für Dero Beliebigkeit nur ein Problem: ?

Viele meinen ja, das Wort "Gutmensch" sei bestimmt von den Neonazis erfunden worden - zumindest aber von den NeoCons. Stimmt leider nicht - so ziemlich das Gegenteil ist der Fall: Die Frankfurter Schule war's, der das betroffene Geschwurbel am meisten auf den Sack ging.

Welche Rolle spielt eigentlich das Landsmannschaftliche in der Literatur? Betrachten wir einfach einmal die folgende Übersetzung dieser Hafennovelle durch Alois Hintersinner, der sich in kärtnerischem Mut an ein englisches Seestück gewagt hat:

Weil's Gequengel zum Buch "Traumberuf Autor" gab, das antiquarisch gar nicht so leicht erhältlich sei, wie von mir beschrieben, hier ein weiterer Buchtipp für Blogger, die auch mal gedruckt werden möchten. Ein fast noch besserer noch dazu ...

Präzise und genau zu schildern, was offen vor Augen liegt, das genügt nicht, um gut zu schreiben. Alle Schilderung von Landschaft ist immer auch Schilderung von Bedeutung. Wenn Büchners Lenz ins «Gebirg» geht, dann geht es nicht um graue Granitfelsen, sondern um das, was «in der Brust drängt, wenn das Gestein so wegsprang». Und schon befinden wir uns auf den semantischen Feldern, den «beseelten Landschaften» der Literatur ?

Anlass und Textsorte sollten schon zueinander passen - sonst sind komische Wirkungen unausweichlich. Wie in dem folgenden schönen Beispiel.

Das Wissen der Menschheit wächst von Jahr zu Jahr - aber die Lexika werden einfach nicht dicker. Wie das? Ganz einfach - mit jeder Ausgabe geht Wissen verloren. Weil einige Kenntnisse für unsere Zeit als unnütz oder veraltet erklärt werden.