Blogs sind voller Reiseerzählungen - allerdings von ganz unterschiedlicher Qualität. Denn wir alle reisen mit Erwartungen los - und die große Kunst besteht darin, dass wir uns in unseren Erwartungen enttäuschen lassen. Nur dann, wenn wir uns auf diese Art öffnen, finden wir am Zielort nicht das Klischee vor, sondern eine ganz neue Realität. Anders ausgedrückt: echte Erlebnisse, von denen wir wiederum in neuen Worten berichten können ...
Erfahren Sie mehr »Wörter
Die innere Landschaft
Die Frage des Schauplatzes ist im Textbereich nicht unwichtig: Wir sollten unsere Herkunft nicht verschweigen, nicht norddeutsch tun, wenn wir süddeutsch sind. Schon gar nicht sollten wir uns im Blogbereich um ein absolut «überregionales» Idiom bemühen. Denn dieses Allgemeine, Austauschbare und Bürokratische macht uns «unpersönlich», es gibt unserem Text den Charakter von «Schriftverkehr» und verhindert die gewünschte «Authentizität» und Vertrauenswürdigkeit. Jeder Schreiber sei regional zurechenbar, er zeige seine «innere Landschaft» - dann findet er auch Glauben, dann lassen sich die Leute von ihm etwas «verklogfideln».
Erfahren Sie mehr »Adverben verderben
Ein harmloses Unkraut - so scheint es: dieses allgegenwärtige Adverb. Eine kaum beachtete Wortart, von der die meisten keine klare Definition liefern könnten. Und doch ist das kleine Adverb eine große Quelle für Gelaber, Wortgeschwalle und Stillosigkeit im Text.
Erfahren Sie mehr »Der Scheiß tritt sich fest!
"Dissen", "off topic", "funzen" - wer meint, dass es sich bei den Neuwörtern («Neologismen») unserer Sprache um Tagesgäste handele, die eben so schnell wieder verschwinden werden, wie sie Mode wurden, der irrt. Neologismen verwandeln sich unausweichlich in waschechte Antiken, die unsere Sprache unausrottbar bereichern.
Erfahren Sie mehr »Aller Anfang ist anders
Das «Creative Writing» bringt Schreiber nur am Anfang voran. Um gleich mit dem Anfang anzufangen, zeigt der folgende Text, wo die Tücken liegen. Die Literatur jedenfalls hält sich einfach nicht an die Regeln, die das Creative Writing predigt.
Erfahren Sie mehr »Die Prätension
Das Sich-Interessant-Machen, das Sich-Spreizen und das Pfauenrad-Schlagen mittels eines ebenso hohlen wie prätensiösen Vokabulars - das ist natürlich vor allem in den Balzwissenschaften daheim: in Werbung, Marketing, Marktforschung und Public Relations. Denn die haben's schon von ihrer Aufgabe her nötig ...
Erfahren Sie mehr »Kalauern – aber richtig
Wer einen gängigen Spruch verfremdet und an dessen Lautstand schraubt, der muss schon innovativ sein, um nicht dumm aufzufallen. Denn die meisten Kalauer wurden längst durch die Manege der Sprache getrieben. Dieses Buch führt den Beweis.
Erfahren Sie mehr »Einfach reden lassen
Ob nun Moblog-Bericht vom Web-Montag oder Internet-Literatur - ohne die Wiedergabe dessen, was gesagt wurde, kommen wir beim Schreiben nicht aus. Grundsätzlich haben wir zur Reproduktion des Gesagten zwei Möglichkeiten - die "direkte" und die "indirekte" Rede.
Erfahren Sie mehr »Handeln oder Nichthandeln?
Nacherzählen kann (fast) jeder. Erzählen aber ist etwas anderes. Es gibt erstaunlich viel "große Literatur", die fast ohne Handlung auskommt. Und auch in der Blogosphäre lassen uns die besten "virtuellen Erzähler" immer eher in die Köpfe ihrer Figuren schauen als dass sie uns mit langweiligen "äußeren Ereignissen" nerven würden.
Erfahren Sie mehr »Wieso, weshalb, warum?
Warum denn eigentlich nicht "Wieso, wieso, wieso"? Wir sollen uns nicht wiederholen, so haben wir's gelernt. Dabei zählt die Reduplicatio, die Wiederholung, zu den anerkannten rhetorischen Stilfiguren, die wir unter gewissen Umständen zum Nutzen unserer Leser auch in Blogs verwenden könnten, vor allem dann, wenn es uns um pathetische oder poetische Wirkungen geht.
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