Schauspieler aus Frankreich gehörten auch im deutschen Kino über Jahre zu den absoluten Stars – bis sie durch das Actionkino Hollywoods in den 80ern allmählich verdrängt wurden und man nur noch selten französische Filme auf der großen Leinwand sehen konnte. Doch nach längerer Durststrecke hat das französische Kino in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen und viele Schauspielerinnen und Schauspieler sind das cineastische Erbe von Brigitte Bardot und Louis de Funès angetreten. Das Who is Who des cinéma français der letzten 80 Jahre gibt es bei Germanblogs auch als ausführlichere Liste zum Download. Um das Dokument herunter zu laden klicken Sie einfach hier: Liste der Schauspieler herunterladen! Viel Spaß mit dem Überblick!
Schauspieler aus Frankreich: Hier ein kleiner Überblick!
Adjani, Isabelle
Isabelle Adjani, geboren am 27. Juni 1955, begann nach ersten, erfolgreichen Schritten am Theater zu Beginn der 70er zum Film zu wechseln und konnte dort noch größere Erfolge verbuchen: Mit der Rekordzahl von fünf Césars ist sie eine der meistausgezeichnetsten Schauspielerinnen Frankreichs. Sie gilt als äußerst wandelbar und überzeugt durch intensives Spiel und interessante Rollen. Bekannte Filme:
- Die Geschichte der Adèle H. (1975, François Truffaut)
- Der Mieter (1976, Roman Polanski)
- Nosferatu – Phantom der Nacht (1979, Werner Herzog)
- Subway (1985, Luc Besson)
- Camille Claudel (1988, Bruno Nuytten)
- Die Bartholomäusnacht (1994, Patrice Chéreau)
- Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (2003, François Dupeyron)
Amalric, Mathieu
Mathieu Amalric ist im Drama ebenso zu Hause, wie in der Komödie: Von kleiner Statur, gab er zu Beginn seiner Karriere des Öfteren witzig-neurotische Charaktere, konnte aber auch immer seine eindringlichen Seiten unter Beweis stellen. Der am 25. Oktober 1965 geborene Schauspieler aus Frankreich hat auch unter Louis Malle und Peter Handke als Regieassistent gearbeitet, sowie als Regisseur selbst einige Kurz- und Spielfilme gedreht. Bekannte Filme:
- München (2005, Steven Spielberg)
- Chanson d’Amour (2006, Xavier Giannoli)
- Schmetterling und Taucherglocke (2007, Julian Schnabel)
- James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008, Marc Forster)
- Public Enemy No.1 – Todestrieb (2008, Jean-François Richet)
- Tournée (2010, Mathieu Amalric)
- Adèle und das Geheimnis des Pharaos (2010, Luc Besson)
Auteuil, Daniel
Am 24. Januar 1950 in Algerien geboren, hat Daniel Auteuil leichte wie auch schwierige Rollen in Filmen hochrangiger Regisseure aus Frankreich übernommen und konnte sich im Laufe seiner Karriere 11 Nominierungen für den französischen Filmpreis, den César, erspielen. Bekannte Filme:
- Die Entfesselten (1975, Gérard Pirès)
- Jean Florette (1986, Claude Berri)
- Manons Rache (1986, Claude Berri)
- Ein Herz im Winter (1992, Claude Sautet)
- Die Bartholomäusnacht (1994, Patrice Chérau)
- Am achten Tag (1996, Jaco Van Dormael)
- Ein Mann sieht rosa (2001, Francis Veber)
- Caché (2005, Michael Haneke)
- Mein bester Freund (2006, Patrice Leconte)
Aznavour, Charles
Charles Aznavour ist wohl den meisten vor allem als Chansonnier bekannt, doch kann der am 22. Mai 1924 geborene, armenisch-stämmige Sänger auch auf eine beachtliche Reihe von Filmen zurückblicken. Bekannte Filme:
- Schießen Sie auf den Pianisten (1960, François Truffaut)
- Taxi nach Tobruk (1960, Denys de La Patellière)
- Die Blechtrommel (1979, Volker Schlöndorff)
- Der Zauberberg (1981, Hans W. Geißendörfer)
- Die Fantome des Hutmachers (1982, Claude Chabrol)
- Ararat (2002, Atom Egoyan)
Bardot, Brigitte
Die Initialen BB standen in den 50ern und 60ern nicht nur für einen Publikumsmagneten, sondern vor allem für eine Mischung aus Unschuld und Sexualität, die Brigitte Bardot zum Erfolg verhalf. 1973 drehte sie ihren letzten Film – heute fällt sie vor allem durch einen umstrittenen Einsatz im Tierschutz und durch politisch reaktionäre Äußerungen auf. Bekannte Filme:
- Und immer lockt das Weib (1956, Roger Vadim)
- Die Wahrheit (1960, Henri-Georges Clouzot)
- Die Verachtung (1963, Jean-Luc Godard)
- Viva Maria! (1965, Louis Malle)
Béart, Emmanuelle
Schon im Alter von neun Jahren stand Emmanuelle Béart gemeinsam mit Jean-Louis Trintignant vor der Kamera. Nach der Schauspielschule folgten die ersten umjubelten Auftritte in Filmen von renommierten Regisseuren, wobei ihr Sexappeal zu nicht unwesentlichem Erfolg führte. Zehn Jahre lang engagierte sie sich für UNICEF. Bekannte Filme:
- Manons Rache (1986, Claude Berri)
- Ein Herz im Winter (1992, Claude Sautet)
- Nelly & Monsieur Arnaud (1995, Claude Sautet)
- Mission: Impossible (1996, Brian De Palma)
- 8 Frauen (2002, François Ozon)
Belmondo, Jean-Paul
Als Held der Nouvelle Vague gehört Jean-Paul Belmondo auch in Deutschland zu den bekanntesten Stars des französischen Films. Im Laufe seiner über 50 Jahre andauernden Karriere wechselte der Schauspieler aus Frankreich immer wieder zwischen komischen Rollen und dem Actionkino der 70er, um letztlich im Charakterfach anzukommen. 2001 erlitt Belmondo einen Schlaganfall und stand erst wieder 2008 vor der Kamera. Bekannte Filme:
- Außer Atem (1960, Jean-Luc Godard)
- Der Panther wird gehetzt (1960, Claude Sautet)
- Das Superhirn (1969, Gérard Oury)
- Borsalino (1970, Jacques Deray)
- Ein irrer Typ (1977, Claude Zidi)
- Der Puppenspieler (1980, Georges Lautner)
- Der Profi (1981, Georges Lautner)
- Das As der Asse (1982, Gérard Oury)
- Les Misérables (1995, Claude Lelouch)
- Ein Mann und sein Hund (2008, Francis Huster)
Binoche, Juliette
In den frühen 80ern etablierte sich Juliette Binoche bereits im französischen Kino, während ihr internationaler Erfolg sich in den 90ern einstellen sollte und die 2000er ihr absoluten Star-Ruhm bescheren sollten. 1996 bekam sie den Oscar, 2000 wurde sie für einen weiteren nominiert. Bekannte Filme:
- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1987, Philip Kaufman)
- Die Liebenden von Pont-Neuf (1991, Leos Carax)
- Drei Farben: Blau (1993, Krzysztof Kieslowski)
- Der englische Patient (1996, Anthony Minghella)
- Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (2000, Lasse Hallström)
- Paris, je t’aime (2006, Beitrag von Nobuhiro Suwa)
Blier, Bernard
Bernard Blier gehörte zu den beliebtesten und am meisten eingesetzten französischen Charakterschauspielern. Sein kompakter Körperbau sicherte ihm einen hohen Wiedererkennungswert in 181 Filmen, die er zwischen 1936 und 1987 drehte. Blier starb 1989 im Alter von 73 Jahren. Bekannte Filme:
- Hôtel du Nord (1938, Marcel Carné)
- Scharfe Kurven für Madame (1966, Jacques Besnard)
- Mein Onkel Benjamin (1969, Édouard Molinaro)
- Hasch mich, ich bin der Mörder (1971, Jean Girault)
- Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972, Yves Robert)
- Kinski Paganini (1989, Klaus Kinski)
Bonnaire, Sandrine
Gleich für ihren ersten Film wurde Sandrine Bonnaire mit dem César ausgezeichnet, der zweite folge nur zwei Jahre später. 2008 sollte sie eigentlich in die Jury der Berlinale, konnte jedoch aus Zeitgründen ihr Amt nicht antreten. Bekannte Filme:
- Auf das, was wir lieben (1983, Maurice Pialat)
- Der Bulle von Paris (1985, Maurice Pialat)
- Vogelfrei (1985, Agnès Varda)
- Biester (1995, Claude Chabrol)
- Intime Fremde (2004, Patrice Leconte)
Boon, Dany
Nach etlichen erfolgreichen Stand-Up-Comedy-Programmen hat Dany Boon zum Film gefunden und gleich mit seinem ersten Streifen als Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor in Personalunion die Zuschauerrekorde in Frankreich gesprengt. Seitdem ist der Komiker aus dem hohen Norden nicht mehr aus der Kinolandschaft wegzudenken. Bekannte Filme:
- Merry Christmas (2006, Christian Carion)
- Mein bester Freund (2006, Patrice Leconte)
- Willkommen bei den Sch’tis (2008, Dany Boon)
- Auf der anderen Seite des Bettes (2008, Pascale Pouzadoux)
- Micmacs – Uns gehört Paris! (2009, Jean-Pierre Jeunet)
- Nichts zu verzollen (2011, Dany Boon)
Bourvil
Bourvil war als ehemaliger Clown dem Komödienfach verschrieben, konnte aber auch in Charakterrollen gesehen werden. In gemeinsamen Filmen mit Louis de Funès übernahm Bourvil des Öfteren die Rolle des wohlmeinenden, wenn auch leicht beschränkten, liebenswerten Trottels. Im Alter von 53 Jahren starb er an der Knochenmarkkrebserkrankung Kahler-Syndrom. Bekannte Filme:
- Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris/Quer durch Paris (1956, Claude Autant-Lara)
- Der längste Tag (1962, Ken Annakin, Andrew Marton, Bernhard Wicki, Darryl F. Zanuck)
- Spione unter sich (1965, Christian-Jaque, Werner Klingler, Carlo Lizzani, Terence Young)
- Scharfe Sachen für Monsieur/Louis, das Schlitzohr (1965, Gérard Oury)
- Die große Sause/Drei Bruchpiloten in Paris (1966, Gérard Oury)
- Schußfahrt nach San Remo (1968, Alex Joffé)
- Monte Carlo Rallye (1969, Ken Annakin)
- Das Superhirn (1969, Gérard Oury)
- Vier im roten Kreis (1970, Jean-Pierre Melville)
Boyer, Charles
Charles Boyer ist besonders aus Liebesfilmen der 30er und 40er auf beiden Seiten des Atlantiks bekannt, sodass er auch neben amerikanischen Stars wie Jean Harlow, Hedy Lamarr, Bette Davis und Katherine Hepburn zu sehen war, aber auch mit Marlene Dietrich, Greta Garbo und Danielle Darrieux spielte. Bekannte Filme:
- Liliom (1934, Fritz Lang)
- Das goldene Tor (1941, Mitchell Leisen)
- Wie klaut man eine Million? (1966, William Wyler)
- Casino Royale (1967, Val Guest, Ken Hughes, John Huston, Joseph McGrath, Robert Parrish)
- Barfuß im Park (1967, Gene Saks)
Brasseur, Claude
Claude Brasseur hatte schon früh Zugang zur Filmkunst, da sowohl sein Urgroßvater, sein Vater und seine Mutter schauspielerisch tätig waren. Seinen Einstieg hatte er zur Zeit der Nouvelle Vague, doch der Patensohn von Ernest Hemingway dürfte vor allem in seiner Rolle als Vater in den „La Boum“-Filmen dem deutschen Publikum in bleibender Erinerung sein. Bekannte Filme:
- Die Außenseiterbande (1964, Jean-Luc Godard)
- Ein Elefant irrt sich gewaltig (1976, Yves Robert)
- La Boum – Die Fete (1980, Claude Pinoteau)
- La Boum 2 – Die Fete geht weiter (1982, Claude Pinoteau)
- Eins, zwei, drei, Sonne (1993, Bertrand Blier)
Brice, Pierre
Pierre Brice ist durch seine Karl-May-Filme in Deutschland um einiges bekannter, als in seinem Heimatland. Die Rolle des Indianerhäuptlings Winnetou sollte er nach einem Boom in den 60ern später mehrmals im TV wiederholen und auch auf den Freilichtbühnen spielen. Bekannte Filme:
- Der Schatz im Silbersee (1962, Harald Reinl)
- Winnetou I (1963, Harald Reinl)
- Old Shatterhand (1964, Hugo Fregonese)
- Unter Geiern (1964, Alfred Vohrer)
- Der Ölprinz (1965, Harald Philipp)
- Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966, Harald Philipp)
Capucine
Auch wenn Capucine ursprünglich aus Frankreich stammte und hier auch ihren ersten Film drehte, war die 1928 geborene Schauspielerin hauptsächlich in Hollywood-Produktionen zu sehen, vor allem in etlichen Streifen der beliebten Pink-Panther-Reihe. 1990 nahm sich Capucine selbst das Leben. Bekannte Filme:
- Der rosarote Panther (1963, Blake Edwards)
- Was gibt’s Neues, Pussy? (1965, Clive Donner)
- Venedig sehen – und erben (1967, Joseph L. Mankiewicz)
- Fellinis Satyricon (1969, Federico Fellini)
Cassel, Jean-Pierre
Entdeckt wurde Jean-Pierre Cassel, als er in einem Pariser Nachtclub als Stepptänzer auftrat: Gene Kelly („Ein Amerikaner in Paris“) engagierte ihn und hob damit die Karriere eines der beliebtesten französischen Schauspieler aus der Taufe. Auch Hollywood blieb Cassel nicht verschlossen und so wirkte er bei einigen großen Ensemble-Filmen, oftmals in „typisch französischen“ Rollen. Er starb 2007. Bekannte Filme:
- Woll’n Sie nicht mein Mörder sein? (1957, Maurice Régamey)
- Lieben Sie Brahms? (1961, Anatole Litvak)
- Ich war eine männliche Sexbombe (1964, Philippe de Broca)
- Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (1965, Ken Annakin)
- Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1972, Luis Bunel)
- Die drei Musketiere (1973, Richard Lester)
- Mord im Orient-Express (1974, Sidney Lumet)
- Prinzessin Fantaghirò (1991, Lamberto Bava)
- Prêt-à-Porter (1994, Robert Altman)
- Asterix bei den Olympischen Spielen (2008, Thomas Langmann, Frédéric Forestier)
Cassel, Vincent
Wie der Vater, so der Sohn: Vincent Cassel folgte seinem Vater Jean-Pierre Cassel trotz dessen Abraten ins Schauspiel-Geschäft und konnte sich seit Mitte der 90er fest im neuen französischen Actionkino etablieren, wobei er sich meistens rebellischen Charakteren zuwendet. Vincent Cassel wurde für seine Darstellung des legendären Verbrechers Jacques Mesrine mit dem César ausgezeichnet. Bekannte Filme:
- Hass (1995, Matthieu Kassovitz)
- Dobermann (1997, Jan Kounen)
- Die purpurnen Flüsse (2000, Matthieu Kassovitz)
- Pakt der Wölfe (2001, Christophe Gans)
- Ocean’s Twelve (2004, Steven Soderbergh)
- Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt/Todestrieb (2008, Jean-François Richet)
- Black Swan (2010, Darren Aronofsky)
Casta, Laetitia
Laetitia Casta ist vornehmlich als Model bekannt, stößt aber auch immer wieder in die Bereiche des Schauspiels vor. In der Rolle von „Obelix“-Schwarm Falbala im ersten Asterix-Film feierte sie ihren Leinwand-Einstand. Zuletzt wirkte sie in einem Biopic über den kettenrauchenden Lebemann und Chansonier Serge Gainsbourg als Brigitte Bardot mit. Bekannte Filme:
- Asterix und Obelix gegen Cäsar (1999, Claude Zidi)
- Visage (2008, Tsai Ming-Liang)
- Serge Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte (2010, Joann Sfar)
Chevalier, Maurice
Maurice Chevalier war seinerzeit der wohl erfolgreichste französische Sänger und einer der bestbezahltesten Schauspieler. In Hollywoods ersten Tonfilmen wurde er in den 20ern und 30ern zum Inbegriff des Franzosen schlechthin, doch während und nach dem zweiten Weltkrieg sank sein Stern. Erst durch die Zusammenarbeit mit Billy Wilder, Audrey Hepburn und Gary Cooper 1957 und mit Vincente Minnelli 1958 wurde ihm wieder größerer Ruhm zuteil. Bekannte Filme:
- Liebesparade (1930, Ernst Lubitsch)
- Die lustige Witwe (1934, Ernst Lubitsch)
- Ariane – Liebe am Nachmittag (1957, Billy Wilder)
- Gigi (1958, Vincente Minnelli)
- Fanny (1961, Joshua Logan)
- Aristocats (Titellied, 1970, Wolfgang Reitherman)
Clavier, Christian
Christian Clavier ist in erster Linie Komiker: Gemeinsam mit ein paar Kollegen gründete er die Comedy-Truppe „Le Splendid“, bevor er in sowohl komischen als auch ernsthaften Rollen das französische Kino eroberte. Hierzulande wird man ihn wohl vor allem als Asterix wiedererkennen und als trotteligen Knappen Jacquouille la fripouille aus den Zeitreisefilmen mit Jean Reno. Die in Frankreich mit mehreren Fortsetzungen erfolgreichen Filme um „Les Bronzés“ gehen ebenfalls auf Claviers Kappe. Bekannte Filme:
- Die Strandflitzer (1978, Patrice Leconte)
- Die Besucher (1993, Jean-Marie Poiré)
- Die Zeitritter – Auf der Suche nach dem heiligen Zahn (1998, Jean-Marie Poiré)
- Just Visiting – Mit Vollgas in die Zukunft (2001, Jean-Marie Poiré)
- Asterix und Obelix: Mission Kleopatra (2002, Alain Chabat)
- Les Bronzés 3: Amis pour la vie (2006, Patrice Leconte)
Coluche
Coluche dürfte dem deutschen Publikum am ehesten als Sohn von Louis de Funès mit dem Berufswunsch „Clown“ in „Brust oder Keule“ in Erinnerung geblieben sein: Mit scharfem Witz bestritt der bereits 1986 bei einem Unfall verstorbene Stand-Up-Comedian manches Mal auch politisches Programm und erwog sogar die Kandidatur zum Präsidenten. Coluche gehört noch heute zu den beliebtesten Komikern Frankreichs und seine Programme werden immer wieder auf DVD veröffentlicht. Bekannte Filme:
- Brust oder Keule (1976, Claude Zidi)
- Inspektor Loulou – Die Knallschote vom Dienst (1980, Claude Zidi)
- Die verrücktesten 90 Minuten vor Christi Geburt (1982, Jean Yanne)
- Am Rande der Nacht (1983, Claude Berri)
- Der dicke König Dagobert (1984, Dino Risi)
Cornillac, Clovis
Clovis Cornillac ist ein regelrechtes Chamäleon: Mal rebellisch, wie in „Paris, Paris“, dann wieder bedrohlich in „Die Schlange“ oder komisch als „Asterix bei den Olympischen Spielen“ – ein französischer Schauspieler, dessen Charakterarbeit eher im Gedächtnis bleibt, als jedwede Starallüren. Bekannte Filme:
- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1988, Philip Kaufman)
- Mathilde – eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- Die Schlange – The Serpent (2006, Eric Barbier)
- Asterix bei den Olympischen Spielen (2008, Thomas Langmann, Frédéric Forestier)
- Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück (2008, Christophe Barratier)
Cotillard, Marion
Marion Cotillard ist schon seit 1992 auf der Leinwand zu Hause und konnte in dieser Zeit in einigen großen französischen und internationalen Produktionen mitspielen. Doch erst ihre Verkörperung von Édith Piaf verschaffte ihr den großen Durchbruch, einen Oscar, einen César, den Golden Globe, den Prix Lumière, den Étoile d’Or und British Academy Film Award, sowie vierzehn weitere Preise und den Einstieg in die nächsthöhere Hollywood-Liga. Bekannte Filme:
- Taxi (1998, Gérard Pirès)
- Big Fish (2003, Tim Burton)
- Mathilde – Eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- La vie en rose (2007, Olivier Dahan)
- Public Enemies (2009, Michael Mann)
- Inception (2010, Christopher Nolan)
- Midnight in Paris (2011, Woody Allen)
- Contagion (2011, Steven Soderbergh)
Darrieux, Danielle
Über 110 Filme hat Danielle Darrieux in ihrer 80 Jahre umspannenden Karriere gedreht. Sie drehte mit Billy Wilder, Charles Boyer, Douglas Fairbanks Jr., Max Ophüls und Catherine Deneuve, deren Mutter sie mehrmals verkörperte. In den letzten Jahren war sie zunehmend in französischen Fernsehfilmen zu sehen. Bekannte Filme:
- Mayerling (1936, Anatole Litvak)
- Der Reigen (1950, Max Ophüls)
- Der Fall Cicero (1951, Joseph L. Mankiewicz)
- Der Frauenmörder von Paris (1962, Claude Chabrol)
- 8 Frauen (2002, François Ozon)
- Persepolis (2007, Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi)
Debbouze, Jamel
Jamel Debbouze spielte sich mit einer im Krankenhaus angesiedelten Comedy-Serie ins französische Bewusstsein, bevor Angebote in einigen der erfolgreichsten Filme der letzten Jahre kamen. Besonderen Wiedererkennungswert hat der Komiker mit marokkanische Wurzeln nicht nur durch seinen sympathischen Witz, sondern auch durch seinen gelähmten rechten Arm, dessen Bewegungsfähigkeit er nach einem Zugunglück im Alter von 14 Jahren einbüßte. Bekannte Filme:
- Die fabelhafte Welt der Amélie (2001, Jean-Pierre Jeunet)
- Asterix und Obelix: Mission Kleopatra (2002, Alain Chabat)
- Angel-A (2005, Luc Besson)
- Tage des Ruhms (2006, Rachid Boucheareb)
Delon, Alain
Alain Delon wurde zu Beginn seiner Karriere mit seinen Kollegen Jean Marais, Gérard Philipe und James Dean verglichen und stieg schnell vom Sexsymbol zu einem enorm erfolgreichen und bekannten Schauspieler auf. Seine Beziehung zu Romy Schneider, mit der er bis zu ihrem Tod befreundet blieb, dominierte über lange Zeit die Klatschpresse. In cineastischer Hinsicht gelang es Delon, sich sowohl in Mainstream-, Action- und Krimi-Filmen zu etablieren und im anspruchsvollen Kino zu sehen zu sein. Bekannte Filme:
- Christine (1958, Pierre Gaspard-Huit)
- Nur die Sonne war Zeuge (1960, René Clement)
- Der Leopard (1963, Luchino Visconti)
- Der Swimmingpool (1969, Jacques Deray)
- Borsalino (1970, Jacques Deray)
- Der Clan der Sizilianer (1969, Henri Verneuil)
- Rivalen unter roter Sonne (1971, Terence Young)
- Endstation Schafott (1973, José Giovanni)
- Scorpio, der Killer (1973, Michael Winner)
- Airport „80 – Die Concorde (1979, David Richmond-Peck)
- Eine Liebe von Swann (1984, Volker Schlöndorff)
- Nouvelle Vague (1990, Jean-Luc Godard)
- Asterix bei den Olympischen Spielen (2008, Thomas Langmann, Frédéric Forestier)
Delpy, Julie
Julie Delpy ist sowohl als Schauspielerin als auch als Regisseurin eine der eigenständigsten Frauen im französischen Kino. Nach einigen Rollen, die sie auf das klassische, romantische Fach hätten festlegen können, entschied sich die 1969 in Paris geborene Delpy für ungewöhnliche Geschichten in oftmals auch für das ganz große Publikum eher sperrigen Filmen und konnte somit ihren Ruf für Integrität behalten. Bekannte Filme:
- Homo Faber (1991, Volker Schlöndorff)
- Killing Zoe (1993, Roger Avary)
- Drei Farben: Weiß (1994, Krzysztof Kieslowski)
- Before Sunrise (1995, Richard Linklater)
- American Werewolf in Paris (1997, Anthony Waller)
- Before Sunset (2004, Richard Linklater)
- Broken Flowers (2005, Jim Jarmusch)
- 2 Tage in Paris (2007, Julie Delpy)
- Die Gräfin (2009, Julie Delpy)
Deneuve, Catherine
Catherine Deneuve gilt als grande dame des cinéma français und wird häufig mit Worten wie „schön und geheimnisvoll“ umschrieben. Seit Beginn ihrer Karriere drehte sie mit französischen Regisseuren und internationalen Größen und gilt für viele als Inbegriff der Schauspielerinnen aus Frankreich. Bekannte Filme:
- Ekel (1965, Roman Polanski)
- Belle de Jour – Schöne des Tages (1967, Luis Bunuel)
- Die letzte Metro (1980, François Truffaut)
- The Hunger – Begierde (1983, Tony Scott)
- Indochine (1992, Régis Wargnier)
- Dancer in the Dark (2000, Lars von Trier)
- 8 Frauen (2002, François Ozon)
- Das Schmuckstück (2010, François Ozon)
Depardieu, Gérard
Gérard Depardieu ist der wohl am meisten beschäftigte Schauspieler aus Frankreich, kaum ein Jahr vergeht, in dem er nicht in mehreren Filmen zu sehen ist. In seinen frühen Werken war er häufig auf das sympathische Raubein festgelegt, oftmals in einer Mischung aus Action und Komik. Doch Depardieu beweist auch immer wieder seine Fähigkeiten in Literaturverfilmungen und Sozialdramen. Privat widmet er sich seinem Weingut im Anjou und gutem Essen – was der Statur des Charakterschauspielers auch zunehmend anzusehen ist. Bekannte Filme:
- Endstation Schafott (1973, José Giovanni)
- Die Ausgebufften (1974, Bertrand Blier)
- Der Hornochse und sein Zugpferd (1981, Francis Veber)
- Die Wiederkehr des Martin Guerre (1982, Daniel Vigne)
- Danton (1983, Andrzej Wajda)
- Abendanzug (1986, Bertrand Blier)
- Zwei irre Typen auf der Flucht (1986, Francis Veber)
- Cyrano von Bergerac (1990, Jean-Paul Rappeneau)
- Green Card – Scheinehe mit Hindernissen (1990, Peter Weir)
- 1492 – Die Eroberung des Paradieses (1992, Ridley Scott)
- Der Mann in der eisernen Maske (1998, Randall Wallace)
- Asterix und Obelix gegen Cäsar (1999, Claude Zidi)
- Vidocq (2001, Pitof)
- Paris, Je t’aime (2006, Segment von Gérard Depardieu, Frédéric Auburtin)
- Babylon A.D. (2008, Mathieu Kassovitz)
- Public Enemy No.1 – Mordinstinkt (2008, Jean-François Richet)
- Mammuth (2010, Benoît Delépine, Gustave Kervern)
- Das Labyrinth der Wörter (2010, Jean Becker)
- Das Schmuckstück (2010, François Ozon)
Dujardin, Jean
Vom Schlosser zum Stand-Up-Comedian und auf die Leinwand bis hin zur Nominierung für den Europäischen Filmpreis: Jean Dujardin stieg innerhalb nur weniger Jahre vom Nobody zum Kassenschlager in der Gunst des französischen Publikums. Mit seinem klassischen Leinwandhelden-Gesicht war er auch eine Idealbesetzung für die Agentenfilmparodien um OSS 117 (synchronisiert von Oliver Kalkofe). Bekannte Filme:
- Cool Waves – Brice de Nice (2005, James Huth)
- OSS 117 – Der Spion, der sich liebte (2006, Michel Hazanavicius)
- 39,90 (2007, Jan Kounen)
- Counter Investigation – Kein Mord bleibt ungesühnt (2007, Franck Mancuso)
- Ca$h (2008, Eric Besnard)
- Ein Mann und sein Hund (2008, Francis Huster)
- Lucky Luke (2009, James Huth)
- OSS 117 – Er ist sich selbst genug (2009, Michel Hazanavicius)
- The Artist (2011, Michel Hazanavicius)
Fernandel
Wie viele seiner Kollegen kam auch Fernandel zum Film über sein ursprüngliches Engagement als Sänger und konnte sich mit seiner verschmitzten Art in die Herzen des französischen Publikums spielen. Von seinen über 125 Rollen ist es in Deutschland in erster Linie der titelgebende Charakter der Don-Camillo-Filme, mit dem Fernandel bekannt wurde. Bekannte Filme:
- Don Camillo und Peppone (1951, Julien Duvivier)
- Don Camillos Rückkehr (1952, Julien Duvivier)
- Die große Schlacht des Don Camillo (1955, Carmine Gallone)
- Hochwürden Don Camillo (1961, Carmine Gallone)
- Genosse Don Camillo (1965, Luigi Comencini)
- Geld oder Leben (1966, Jean-Pierre Mocky)
Fossey, Brigitte
Brigitte Fossey dürfte den meisten Freunden des französischen Films am meisten in ihrer Rolle als Mutter in den beiden „La Boum“-Filmen in Erinnerung geblieben sein, doch war sie bereits als Kind an großen Produktionen beteiligt, bevor sie zunehmend im Autorenkino anzutreffen war und sich nunmehr größtenteils dem Fernsehen widmet. Bekannte Filme:
- Straße des Glücks (1956, Gene Kelly)
- Die Ausgebufften (1974, Bertrand Blier)
- Der Mann, der die Frauen liebte (1977, François Truffaut)
- Quintett (1979, Robert Altman)
- La Boum – Die Fete (1980, Claude Pinoteau)
- La Boum II – Die Fete geht weiter (1982, Claude Pinoteau)
de Funès, Louis
Louis de Funès musste lange auf den Ruhm warten, doch als er seine Paraderolle als Gendarm Ludovic Cruchot übernahm, eröffnete sich ihm im Alter von 49 Jahren völlig neue Möglichkeiten: Von nun an wurde er zu einem absoluten Superstar und dies nicht nur in Frankreich – seine typische Rolle als kleiner, zappeliger Mann kurz vor dem Infarkt sollte ihm in Deutschland ungeahnten Erfolg bescheren. Mit als ein großer Erfolgsfaktor mag auch die deutsche Synchronisation („Nein! Doch! Ohh!“) durch Rainer Brandt und von Gerd Martienzen und später Peter Schiff gelten. Bekannte Filme:
- Der Gendarm von Saint Tropez (1964, Jean Girault)
- Fantomas (1965, André Hunebelle, Haroun Tazieff)
- Die große Sause/Drei Bruchpiloten in Paris (1966, Gérard Oury)
- Onkel Paul, die große Pflaume/Louis taut auf/Der Winterschläfer (1969, Édouard Molinaro)
- Die dummen Streiche der Reichen (1971, Gérard Oury)
- Hasch misch, ich bin der Mörder (1971, Jean Girault)
- Die Abenteuer des Rabbi Jacob (1973, Gérard Oury)
- Brust oder Keule (1976, Claud Zidi)
- Der Querkopf (1978, Claude Zidi)
- Louis, der Geizkragen (1980, Jean Girault)
- Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe (1981, Jean Girault)
Gabin, Jean
Bevor Jean Gabin sich an die Spitze der französischen Schauspieler seiner Zeit katapultierte, lebte er das genaue Gegenteil einer Künstlerkarriere: Er riss von Zuhause aus, um einen regulären Beruf auszuüben, während ihn seine Eltern zum Schauspiel trieben. Und sie sollten Recht behalten, denn Gabin wurde mit wenigen Filmen zum Star, den es während des zweiten Weltkrieges nach Hollywood verschlug und der nach Kriegsende auch wieder in Frankreich Fuß fassen konnte. Bekannte Filme:
- Die große Illusion (1937, Jean Renoir)
- Bestie Mensch (1938, Jean Renoir)
- Kommissar Maigret stellt eine Falle (1958, Jean Delannoy)
- Balduin, das Nachtgespenst (1968, Denys de La Patellière)
- Der Clan der Sizilianer (1969, Henri Verneuil)
- Die Katze (1971, Pierre Granier-Deferre)
- Endstation Schafott (1973, José Giovanni)
Galabru, Michel
Michel Galabru ist als Charakterdarsteller bekannt und auch im humorvollen Fach zu Hause: Vor allem als Nebendarsteller in mehr als 250 Filmen hat er seit über 50 Jahren mit den bekanntesten Schauspielern, den größten Regisseuren und in den erfolgreichsten Filmen mitgespielt und gehört somit zu der Riege an französischen Filmschauspielern, die aus der Kinoproduktion nicht wegzudenken sind. Bekannte Filme:
- Der Krieg der Knöpfe (1962, Yves Robert)
- Der Gendarm vom Broadway (1966, Jean Girault)
- Der Richter und der Mörder (1976, Bertrand Tavernier)
- Ein Käfig voller Narren (1978, Edouard Molinaro)
- Der Puppenspieler (1980, Georges Lautner)
- Subway (1985, Luc Besson)
- Ich hasse Schauspieler! (1987, Gérard Krawczyk)
- Schütze deine Rechte (1988, Jean-Luc Godard)
- Belle Epoque (1992, Fernando Trueba)
- Asterix und Obelix gegen Caesar (1998, Claude Zidi)
- Willkommen bei den Sch’tis (2008, Dany Boon)
- Der kleine Nick (2009, Laurent Tirard)
Girardot, Annie
Mit wenigen Ausnahmen war Annie Girardot fest im dramatischen Genre verankert: Sie spielte mit Belmondo, Delon, Yves Montand, Michel Piccoli und vielen anderen Stars des französischen Kinos, zumeist in tragischen Rollen. Seit 2003 litt Girardot an Alzheimer, konnte aber dennoch unter anderem 2005 noch einmal mit Michael Haneke zusammenarbeiten, bevor sie sich 2006 aus dem Filmgeschäft zurückzog. Sie verstarb im Februar 2011 und wurde auf dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise begraben. Bekannte Filme:
- Rocco und seine Brüder (1960, Luchino Visconti)
- Dillinger ist tot (1968, Marco Ferreri)
- Der Mann, der mir gefällt (1969, Claude Lelouch)
- Das späte Mädchen (1971, Jean-Pierre Blanc)
- Der Querkopf (1978, Claude Zidi)
- Les Misèrables (1995, Claude Lelouch)
- Die Klavierspielerin (2001, Michael Haneke)
- Caché (2005, Michael Haneke)
Huppert, Isabelle
Isabelle Huppert gilt als eine der besten Schauspielerinnen Frankreichs für ausgesprochen bedeutungsschwere und psychologisch angelegte Rollen, sodass sie problemlos im Laufe ihrer Karriere vom Teeniestar zur anspruchsvollen Darstellerin wechselte, die ebenso auf der Leinwand wie im Theater fortlaufend Erfolge verbuchen kann. Bekannte Filme:
- César und Rosalie (1972, Claude Sautet)
- Unternehmen Rosebud (1975, Otto Preminger)
- Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel (1980, Michael Cimino)
- Das Schlafzimmerfenster (1987, Curtis Hanson)
- Chabrols süßes Gift (2000, Claude Chabrol)
- Die Klavierspielerin (2001, Michael Haneke)
- 8 Frauen (2002, François Ozon)
- I Heart Huckabees (2004, David O. Russell)
- I’m Not a F**king Princess (2011, Eva Ionesco)
Kassovitz, Mathieu
Mathieu Kassovitz ist vermutlich durch seine Regiearbeit den meisten Zuschauern eher im Gedächtnis geblieben, als durch seine Mitwirkung in einigen der erfolgreichsten französischen Filme der letzten 20 Jahre: Der Regisseur von „Die purpurnen Flüsse“ und „Babylon A.D.“ hat allerdings auch Nebenrollen in „Die Stadt der verlorenen Kinder“ und „Das fünfte Element“ übernommen, sowie Hauptrollen in „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „München“. Bekannte Filme:
- Die Stadt der verlorenen Kinder (1995, Jean-Pierre Jeunet)
- Das fünfte Element (1997, Luc Besson)
- Jakob der Lügner (1999, Peter Kassovitz)
- Die fabelhafte Welt der Amélie (2001, Jean-Pierre Jeunet)
- Birthday Girl – Braut auf Bestellung (2001, Jez Butterworth)
- Asterix & Obelix: Mission Kleopatra (2002, Alain Chabat)
- Munich (2005, Steven Spielberg)
Lavant, Denis
Denis Lavant zeichnet sich durch ein ausdrucksstarkes Gesicht und zurückhaltendes Spiel aus. Während die Filme des 1961 geborenen Schauspielers sich oftmals dem großen Publikum verschließen, liest sich seine Vita doch beachtlich – einige Filme konnten Kritiker und Zuschauer für sich gewinnen. Bekannte Filme:
- Weggehen und wiederkommen (1985, Claude Lelouch)
- Die Liebenden von Pont-Neuf (1991, Leos Carax)
- Der Fremdenlegionär/Beau Travail (1999, Claire Denis)
- Deep in the Woods – Allein mit der Angst (2000, Lionel Delplanque)
- Mathilde – Eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- I’m Not a F**king Princess (2010, Eva Ionesco)
Marais, Jean
Jean Marais war der Held unzähliger Abenteuer-Filme und Mantel-und-Degen-Geschichten, in denen er häufig seine eigenen Stunts drehte. Im Kino auf die Rolle des leidenschaftlichen Frauenhelden festgelegt, konnte er vor allem in Zusammenarbeit mit seinem Lebensgefährten Jean Cocteau und auch am Theater große Erfolge feiern. 1998 starb Marais in Cannes. Bekannte Filme:
- Es war einmal (1946, Jean Cocteau)
- Männer ohne Tränen (Aus der Bahn geworfen) (1952, Georg Wilhelm Pabst)
- Der Graf von Monte Christo (1953, Robert Vernay)
- Fracass – der freche Kavalier (1961, Pierre Gaspard-Huit)
- Die eiserne Maske (1962 (Henri Decoin)
- Fantomas gegen Interpol (1965, André Hunebelle)
- Cagliostro (1973, André Hunebelle)
- Gefühl und Verführung (1996, Bernardo Bertolucci)
Marceau, Sophie
Mit den „La Boum“ Teeniefilmen stürmte Sophie Marceau ins Rampenlicht des cinéma: Nach umwerfendem Erfolg wendete sie sich anspruchsvolleren Rollen zu, konnte sich einen festen Platz in der Filmszene sichern und letztlich auch in internationalen Produktionen begeistern. Bekannte Filme:
- La Boum (1980, Claude Pinoteau)
- Fort Saganne (1984, Alain Corneau)
- Abstieg zur Hölle (1986, Francis Girod)
- Meine Nächte sind schöner als Deine Tage (1989, Andrzej Zulawski)
- D’Artagnans Tochter (1994, Bertrand Tavernier)
- Braveheart (1995, Mel Gibson)
- James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (1999, Michael Apted)
- Ein Sommernachtstraum (1999, Michael Hoffman)
- LOL (2008, Lisa Azuelos)
- Auf der anderen Seite des Bettes (2008, Pascale Pouzadoux)
- Vergissmichnicht (2010, Yann Sammuell)
Merad, Kad
Zunächst in kleinen Nebenrollen in bedeutsamen Filmen beschäftigt, hat der gebürtige Algerier Kad Merad sich zu einem der gefragtesten Schauspieler entwickelt: Durch seine Darstellung des in den Norden versetzten Postdirektors in Dany Boons „Willkommen bei den Sch’tis“ folgten weitere hochkarätige Hauptrollen. Bekannte Filme:
- Die Kinder des Monsieur Mathieu (2003, Christophe Barratier)
- Isnogud – Der bitterböse Großwesir (2005, Patrick Braoudé)
- Willkommen bei den Sch’tis (2008, Dany Boon)
- Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück (2008, Christophe Barratier)
- Der kleine Nick (2009, Laurent Tirard)
- Fasten auf italienisch/L’Italien (2009, Olivier Baroux)
- 22 Bullets (2010, Richard Berry)
Montand, Yves
Niemand geringeres als Édith Piaf entdeckte Yves Montand und brachte eine Gesangs- und Filmkarriere auf den Weg, die im Nachkriegsfrankreich für Furore sorgte und ihn mit der ersten Riege an SchauspielerInnen und Regisseuren zusammenbrachte. Noch aufsehenerregender mag da nur die Liste der Kolleginnen sein, mit denen ihm Affären nachgesagt wurden. Bekannte Filme:
- Lohn der Angst (1953, Henri-Georges Clouzot)
- Hexenjagd (1957, Raymond Rouleau)
- Machen wir’s in Liebe (1960, George Cukor)
- Lieben Sie Brahms? (1961, Anatole Litvak)
- Meine Geisha (1962, Jack Cardiff)
- Vier im roten Kreis (1970, Jean-Pierre Melville)
- Jean Florette (1986, Claude Berri)
Moreau, Jeanne
Jeanne Moreau genoss eine klassische Ausbildung an der Comédie-Française und schon während dieser Zeit konnte sie nicht nur am Theater Erfolge feiern, sondern auch das französische Kinopublikum für sich gewinnen. Von ihren über 120 Filmen wird aber wohl immer François Truffauts Kultfilm „Jules und Jim“ stellvertretend für ihren Ruhm stehen. Bekannte Filme:
- Wenn es Nacht wird in Paris (1954, Jacques Becker)
- Fahrstuhl zum Schafott (1957, Louis Malle)
- Sie küßten und sie schlugen ihn (1959, François Truffaut)
- Die Nacht (1961, Michelangelo Antonioni)
- Jules und Jim (1961, François Truffaut)
- Der Prozess (1962; Orson Welles)
- Viva Maria! (1965, Louis Malle)
- Nikita (1990, Luc Besson)
Noiret, Philippe
Philippe Noiret war ein Schauspieler, der sich auf keine Rolle und keine Darstellungsweise festlegen ließ: Von gutmütigen Allerweltskerlen über selbstironische und zynische Bösewichte bis zu eleganten Lebemännern bewies der 2006 verstorbene Noiret eine besondere Wandelbarkeit. Bekannte Filme:
- Zazie (1960, Louis Malle)
- Die Nacht der Generale (1966, Anatole Litvak)
- Topas (1969, Alfred Hitchcock)
- Das große Fressen (1973, Marco Ferreri)
- Cinema Paradiso (1988, Giuseppe Tornatore)
- Der Postmann (1994, Michael Redford)
Philipe, Gérard
Klassische Stoffe, Abenteuerfilme und Theaterverfilmungen: Gérard Philipe konnte in seiner nur kurzen Schaffenszeit in allen Bereichen brillieren und zwischen 1944 und 1959 zu einem jener Stars Frankreichs aufsteigen, die noch heute verehrt werden, zum Beispiel durch Briefmarken-Sonderprägungen, Denkmälern und als Namensgeber von Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen. 1959 starb der auch politisch engagierte Schauspieler an Leberkrebs kurz vor seinem 37. Geburtstag. Bekannte Filme:
- Teufel im Leib (1947, Claude Autant-Lara)
- Der Reigen (1950, Max Ophüls)
- Fanfan, der Husar (1952, Christian-Jaque)
- Die Schönen der Nacht (1952, René Clair, Angelo Rizzoli)
- Versailles – Könige und Frauen/Wenn Versailles erzählen könnte… (1954, Sacha Guitry)
- Gefährliche Liebschaften (1959, Roger Vadim)
Piccoli, Michel
Als französischer Schauspieler mit italienischen Wurzeln hat sich Michel Piccoli vor allem in den Sechzigern und Siebzigern einen Namen gemacht, oftmals an der Seite von Romy Schneider, sodass er im Zuge seiner Arbeit unter einer Vielzahl der größten Regisseure Frankreichs und Hollywoods zu einem international anerkannten Charakterdarsteller aufstieg. Bekannte Filme:
- Hexenjagd (1957, Raymond Rouleau)
- Tagebuch einer Kammerzofe (1964, Luis Bunuel)
- Masquerade (1965, Basil Dearden)
- Der Krieg ist vorbei (1966, Alain Resnais)
- Belle de Jour – Schöne des Tages (1967, Luis Bunuel)
- Topas (1968, Alfred Hitchcock)
- Benjamin – Aus dem Tagebuch einer männlichen Jungfrau (1968, Michel Deville)
- Das Mädchen und der Kommissar (1970, Claude Sautet)
- Das große Fressen (1973, Marco Ferreri)
- Trio Infernal (1974, Francis Girod)
- Atlantic City, USA (1980, Louis Malle)
- Der Maulwurf (1981, Yves Boisset)
- Die Spaziergängerin von Sans-Souci (1982, Jacques Rouffio)
- Der Tölpel (1986, Michel Deville)
- Die schöne Querulantin (1991, Jacques Rivette)
Pinon, Dominique
Dominique Pinon ist in Deutschland vor allem als schräger Charakterkopf aus den Filmen von Jean-Pierre Jeunet bekannt, der den 1955 geborenen Franzosen bislang in jedem seiner Werke einsetzte, und in denen er tragikomisches Talent bewies und maßgeblich zur wundersamen Atmosphäre der Filme beitrug. Daneben hat Pinon auch Rollen in zumeist spanischen Produktionen übernommen. Bekannte Filme:
- Die Wiederkehr des Martin Guerre (1982, Daniel Vigne)
- Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen (1986, Jean-Jacques Beineix)
- Frantic (1988, Roman Polanski)
- Delicatessen (1991, Jean-Pierre Jeunet)
- Die Stadt der verlorenen Kinder (1995, Jean-Pierre Jeunet)
- Alien – Die Wiedergeburt (1997, Jean-Pierre Jeunet)
- Die fabelhafte Welt der Amélie (2001, Jean-Pierre Jeunet)
- Clever & Smart (2003, Javier Fesser)
- Mathilde – eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- Oxford Murders (2008, Álex de la Iglesia)
- Micmacs – Uns gehört Paris! (2009, Jean-Pierre Jeunet)
Poelvoorde, Benoît
Benoît Poelvoorde gibt in seinen Filmen häufig den schwarzhumorigen Zyniker und mäandert somit immer zwischen lustig-trotteligen und bitterbösen Rollen – oftmals in ein und demselben Film, wie bereits sein Spielfilmdebüt „C’est arrivé près de chez vous“ (Man Bites Dog) aufzeigte. Der gebürtige Belgier wirkt in vielen französischsprachigen Produktionen mit. Bekannte Filme:
- Mann beißt Hund (1992, Remy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde)
- Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige (2002, Alain Berbérian, Frédéric Forestier)
- Asterix bei den Olympischen Spielen (2008, Thomas Langmann, Frédéric Forestier)
- Coco Chanel – Beginn einer Leidenschaft (2009, Anne Fontaine)
- Nichts zu verzollen (2010, Dany Boon)
- Mammuth (2010, Benoît Delépine, Gustave Kervern)
Reno, Jean
Jean Reno gehört zu den großen Stars Frankreichs, die auch den Sprung ins internationale Geschäft mühelos bewerkstelligten: Nach Kurzauftritten unter anderem in „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ wurde er vor allem in den Filmen Luc Bessons immer wieder eingesetzt, bis man auf ihn durch „Leon – Der Profi“ auch jenseits des großen Teichs aufmerksam wurde. Reno ist nicht nur auf Actionrollen festgelegt, sondern zeigt sich auch durchaus immer wieder von seiner komischen Seite. Bekannte Filme:
- Subway (1985, Luc Besson)
- Im Rausch der Tiefe (1988, Luc Besson)
- Nikita (1990, Luc Besson)
- Die Besucher (1993, Jean-Marie Poiré)
- Léon – Der Profi (1994, Luc Besson)
- French Kiss (1995, Lawrence Kasdan)
- Mission: Impossible (1996, Brian De Palma)
- Godzilla (1998, Roland Emmerich)
- Ronin (1998, John Frankenheimer)
- Die purpurnen Flüsse (2000, Mathieu Kassovitz)
- Wasabi – Ein Bulle in Japan (2001, Gérard Krawczyk)
- Der rosarote Panther (2006, Shawn Levy)
- The Da Vinci Code – Sakrileg (2006, Ron Howard)
Richard, Pierre
Pierre Richard wird wohl auf ewig der „große Blonde“ bleiben: Seine erfolgreichen Komödien aus den 70ern, oftmals unter der Regie oder nach Drehbüchern von Francis Veber, wurden in Deutschland meistens mit diesem Titelzusatz ausgestattet. Als liebenswerter, schlaksiger Trottel, der kein Fettnäpfchen auslässt, wurde Richard zum Stellvertreter französischen Humors einer neuen Generation. Sein häufig gewählter Filmname François Perrin (oder ähnlich lautende Namen) könnten eigentlich mit „Heinz Müller“ übersetzt werden und sollen für französische Allerweltsnamen stehen. Nachdem es (hier zumindest) recht still um ihn ab der Mitte der 80er wurde, konnte man ihn endlich wieder in „Die Schlange“ und „Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück“ in ernsteren Rollen wiedersehen. Bekannte Filme:
- Der Zerstreute (1970, Pierre Richard)
- Alfred, die Knallerbse (1971, Pierre Richard)
- Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972, Yves Robert, Drehbuch: Francis Veber)
- Der große Blonde kehrt zurück (1974, Yves Robert)
- Das Spielzeug (1976, Francis Veber)
- Der Regenschirmmörder/Die Sache mit dem Regenschirm (1980, Gérard Oury)
- Der Hornochse und sein Zugpferd/Ein Tolpatsch kommt selten allein (1981, Francis Veber)
- Zwei irre Spaßvögel (1983, Francis Veber)
- Zwei irre Typen auf der Flucht/Die Flüchtigen (1986, Francis Veber)
- Der große Blonde auf Freiersfüßen (1988, Edouard Molinaro)
- Die Schlange (2006, Eric Barbier)
- Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück (2008, Christoph Barratier)
Rochefort, Jean
Jean Rochefort ist aus dem französischen Kino kaum wegzudenken: Ob im dramatischen Fach, in Komödien oder in einprägsamen Nebenrollen, der 1930 geborene Schauspieler, der mit Jean-Paul Belmondo gemeinsam aufs Pariser Konservatorium ging, hat sämtlichen Filmgenres sein markantes Gesicht und sein wandelbares Talent geliehen, von den „Angélique“-Filmen über Arbeiten mit Louis de Funès oder Pierre Richard bis zu internationalen Produktionen (Anfang der 2000er sollte er in der missglückten Don-Quixote-Verfilmung von Terry Gilliam die Hauptrolle übernehmen und in „Mr. Bean macht Ferien“ hatte er einen Gastauftritt). Bekannte Filme:
- Angélique (1964, Bernard Borderie)
- Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972, Yves Robert)
- Der Uhrmacher von St. Paul (1974, Bertrand Tavernier)
- Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen (1975, Claude Chabrol)
- Ein Elefant irrt sich gewaltig (1976, Yves Robert)
- Der Mann der Friseuse (1990, Patrice Leconte)
- Der Killer und das Mädchen (1993, Pierre Salvadori)
- Prêt-à-Porter (1994, Robert Altman)
- Ein Mann sieht rosa (2001, Francis Veber)
- Lost in La Mancha (2002, Keith Fulton, Louis Pepe)
- Mr. Bean macht Ferien (2007, Steve Bendelack)
Seigner, Emmanuelle
Emmanuelle Seigner begann ihre Karriere mit nur vierzehn Jahren, indem sie als Fashionmodel für Furore sorgte. Nach der Heirat mit Regisseur Roman Polanski spielte sie zunächst in seinen Filmen mit – der Beurteilung ihrer schauspielerischen Fähigkeiten sollte dies zunächst nicht sonderlich gut tun. Ihre Arbeit mit etlichen weiteren Regisseuren und in international erfolgreichen Produktionen konnten die Zweifel allerdings widerlegen und so konnte der von Jerzy Skolomowski gedrehte Film „Essential Killing“ mit Emmanuelle Seigner in der Hauptrolle sogar beim Filmfest in Venedig den Spezialpreis der Jury für sich gewinnen. Bekannte Filme:
- Frantic (1988, Roman Polanski)
- Bitter Moon (1992, Roman Polanski)
- Die neun Pforten (1999, Roman Polanski)
- La vie en rose (2007, Olivier Dahan)
- Schmetterling und Taucherglocke (2007, Julian Schnabel)
- Essential Killing (2009, Jerzy Skolomowski)
Serrault, Michel
Vom Wunsch Clown zu werden, über ein Priesterseminar zum Theater und letztlich zum Film: Michel Serrault konnte einen erstaunlichen Werdegang vorweisen, bis er zu einem hochkarätigen Filmschauspieler wurde. Seine wohl bekannteste Rolle ist die der Drag-Queen Zaza beziehungsweise Albin in „Ein Käfig voller Narren“, mit der ihm der internationale Durchbruch gewiss war. Doch Michel Serrault war nicht nur in Komödien zu Hause, auch charakterstarke Thriller wie „Das Verhör“ mit Romy Schneider und Lino Ventura, indem er einen vermeintlichen Kindermörder spielt, machten sein großes Repertoire aus. Serrault starb 2007 an einer Krebserkrankung in der Normandie. Bekannte Filme:
- Das Geld der anderen (1978, Jean-Louis Trintignant)
- Ein Käfig voller Narren (1978, Edouard Molinaro)
- Noch ein Käfig voller Narren (1980, Edouard Molinaro)
- Das Verhör (1981, Claude Miller)
- Das Auge (1982, Claude Miller)
- Die Fantome des Hutmachers (1982, Claude Chabrol)
- Die verrücktesten 90 Minuten vor Christi Geburt (1982, Jean Yanne)
- Ein Käfig voller Narren III – Jetzt wird geheiratet (1985, Georges Lautner)
- Nelly & Monsieur Arnaud (1995, Claude Sautet)
- Belphégor (2001, Jean-Paul Salomé)
- Merry Christmas (2005, Christian Carion)
Signoret, Simone
Simone Signoret wurde in Wiesbaden geboren und wurde zu einem der größten französischen Stars ihrer Zeit: Sie war die erste Französin, die einen Oscar (für „Der Weg nach oben“) bekam. Neben ihrer gefeierten Arbeit im französischen und internationalen Kino, engagierte sie sich schon früh für den Verbot von Kernwaffen und für die Friedensbewegung. Sie starb 1985 und wurde auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise in Paris begraben. Bekannte Filme:
- Reigen (1950, Max Ophüls)
- Hexenjagd (1957, Raymond Rouleau)
- Der Weg nach oben (1959, Jack Clayton)
- Das Narrenschiff (1965, Stanley Kramer)
- Brennt Paris? (1966, René Clément)
- Die Katze (1971, Pierre Granier-Deferre)
Subor, Michel
Unter der Regie von Jean-Luc Godard konnte Michel Subor in „Der kleine Soldat“ als Bruno Forestier einen immensen Erfolg feiern, der ihn in den 60ern in internationale Filme katapultieren sollte. In späteren Jahren wurde es still um Michel Subor, bis er erneut als nunmehr in die Jahre gekommener Bruno Forestier in Claire Denis‘ „Beau Travail“ sein Comeback bestritt. Bekannte Filme:
- Jules und Jim (1962, François Truffaut)
- Der kleine Soldat (1963, Jean-Luc Godard)
- Was gibt’s Neues, Pussy? (1965, Clive Donner)
- Topas (1969, Alfred Hitchcock)
- Tatort: Finale am Rothenbaum (1991, Dieter Kehler)
- Der Fremdenlegionär/Beau Travail (1999, Claire Denis)
- L’intrus (2004, Claire Denis)
- White Material (2009, Claire Denis)
Tati, Jacques
Jacques Tati war einer der großen Komiker Frankreichs, dessen Einfluss noch heute spürbar ist, sein „Monsieur Hulot“ ist als gesellschaftlich unangepasste Slapstick-Figur Vorbild für Charaktere wie „Mr. Bean“. Als Workaholic bekannt, arbeitete Tati auch als Regisseur und Drehbuchautor. Vor seinem Tod 1982 konnte er dennoch lediglich sechs abendfüllende Spielfilme beenden. Bekannte Filme:
- Tatis Schützenfest (1949, Jacques Tati)
- Die Ferien des Monsieur Hulot (1953, Jacques Tati)
- Mein Onkel (1958, Jacques Tati)
- Tatis herrliche Zeiten (1957, Jacques Tati)
Tautou, Audrey
Audrey Tautou mag die Schauspielerin sein, die derzeit am meisten mit dem französischen Kino verbunden wird: Durch ihren fantastischen Erfolg mit der „fabelhaften Welt der Amélie“ konnte sie sich auch in Hollywood etablieren („The Da Vinci Code“) und auch ihre weiteren Filme in Frankreich finden immer wieder ein großes Publikum („Coco Chanel“, „Zusammen ist man weniger allein“). Mit „Amélie“-Regisseur Jean-Pierre Jeunet drehte sie zudem „Mathilde – Eine große Liebe“ und einen Chanel No. 5 Werbespot. Bekannte Filme:
- Die fabelhafte Welt der Amélie (2001, Jean-Pierre Jeunet)
- Kleine schmutzige Tricks (2002, Stephen Frears)
- Wahnsinnig verliebt (2002, Laetitia Colombani)
- L’auberge espagnole (2002, Cédric Klapisch)
- Mathilde – Eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- The Da Vinci Code – Sakrileg (2006, Ron Howard)
- Zusammen ist man weniger allein (2007, Claude Berri)
- Coco Chanel – Beginn einer Leidenschaft (2009, Anne Fontaine)
- Bezaubernde Lügen (2010, Pierre Salvadori)
Trintignant, Jean-Louis
Von den 1950ern bis weit in die 70er gehörte Jean-Louis Trintignant zur ersten Riege der Schauspieler Frankreichs: Eigentlich wollte er Rennfahrer werden, entschloss sich zum Jurastudium und legte sich dann auf die Schauspielerei fest. Spätestens nach „Und ewig lockt das Weib“ wurde sein Talent in diesem Gebiet einer breiten Öffentlichkeit bekannt – der Weg zu großen Filmen und hoher Publikumsgunst war gewiss. Mittlerweile über 80 Jahre alt, übernimmt Trintignant heute noch ab und zu kleinere Filmrollen, ist aber ansonsten eher im Theater zu sehen. Bekannte Filme:
- Und immer lockt das Weib (1956, Roger Vadim)
- Ein Mann und eine Frau (1966, Claude Lelouch)
- Leichen pflastern seinen Weg (1968, Sergio Corbucci)
- Z (1969, Costa-Gavras)
- Der große Irrtum (1970, Bernardo Bertolucci)
- Die Männer, die ich liebte (1980, Claude Berri)
- Auf Liebe und Tod (1983, François Truffaut)
- Le bon Plaisir – Eine politische Liebesaffäre (1984, Francis Girod)
- Drei Farben: Rot (1994, Krysztof Kieslowski)
- Die Stadt der verlorenen Kinder (1995, Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro)
Ulliel, Gaspard
Gaspard Ulliel, geboren 1984, ist noch verhältnismäßig kurz im Filmgeschäft, doch kann er bereits einen César und eine große Hollywood-Produktion zu seinen Errungenschaften zählen, ersteren für den Jeunet-Film „Mathilde“, zweiteres mit der Hauptrolle als Hannibal Lecter in „Hannibal Rising“. Die prägnante, grübchenartige Narbe auf seiner linken Wange stammt übrigens von einem Angriff eines Dobermanns, als Gaspard Ulliel sechs Jahre alt war. Bekannte Filme:
- Pakt der Wölfe (2001, Christophe Gans)
- Mathilde – Eine große Liebe (2004, Jean-Pierre Jeunet)
- Paris – Je t’aime (2006, Episode von Gus van Sant)
- Hannibal Rising – Wie alles begann (2007, Peter Webber)
- Inside Ring (2009, Laurent Tuel)
Wilson, Lambert
Zeitweilig war Lambert Wilson im Gespräch, Roger Moore als James Bond abzulösen, und konnte sich in einprägsame Nebenrollen (unter anderem in den Matrix-Filmen als Merowinger) als richtungsweisend hervortun, auch wenn ihm der große Durchbruch als Hauptdarsteller verwehrt blieb. Zumindest bis zu „Von Menschen und Göttern“, für den er 2011 mit dem Jean-Gabin-Preis ausgezeichnet wurde. Bekannte Filme:
- La Boum 2 – Die Fete geht weiter (1982, Claude Pinoteau)
- Matrix Reloaded (2003, Andy und Larry Wachowski)
- Matrix Revolutions (2003, Andy und Larry Wachowski)
- Catwoman (2004, Pitof)
- Sahara – Abenteuer in der Wüste (2005, Breck Eisner)
- Babylon A.D. (2008, Mathieu Kassovitz)
- Das Lazarus Projekt (2008, John Glenn)
- Von Menschen und Göttern (2010, Xavier Beauvois)
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Vielen Dank für diese ausführliche Auflistung, mitsamt bekannten Filmen!
Vielen Dank für diese schöne Website!
Meiner Meinung nach fehlt hier definitiv Stéphane Audran, die vielleicht noch aufgenommen werden kann?
Dankeschön, ein sehr guter Einwand, lieber Robert Gieseler. Bei Gelegenheit werden wir das ergänzen.
Viele Grüße
Ihr Team von GermanBlogs