
Der Mangel an Fachkräften macht sich auch bei den Ausbildungsvergütungen bemerkbar: Es gibt nur noch wenige Berufe, in denen Auszubildende weniger als 1.000 Euro im Monat verdienen. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Erhöhungen von mehr als sechs Prozent
Im Ausbildungsjahr 2024/2025 wurden die tarifvertraglichen Ausbildungsvergütungen um 6,4 Prozent erhöht. Als Folge gibt es nur noch wenige Branchen, in denen Azubis im ersten Lehrjahr weniger als 1.000 Euro monatlich erhalten. Das belegt eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
In Branchen, in denen keine Tarifverträge gelten, verdienen Azubis allerdings nach wie vor vergleichsweise wenig. Oft müssen sie hier mit der Mindestausbildungsvergütung von lediglich 682 Euro im Monat auskommen.
Teils große Unterschiede bei den Vergütungen
Zudem hat die WSI-Studie herausgefunden, dass es bei den tariflich vereinbarten Azubi-Gehältern je nach Ausbildungsjahr, Branche und Region zum Teil große Unterschiede gibt. Insgesamt reicht die Bandbreite in allen vom WSI untersuchten Tarifbranchen von 710 Euro im ersten Lehrjahr im Friseurhandwerk Nordrhein-Westfalens bis hin zu 1.650 Euro monatlich im vierten Lehrjahr im westdeutschen Bauhauptgewerbe.
Nur noch drei Tarifbranchen zahlen unter 1.000 Euro
Derzeit gibt es laut der Studie nur noch drei Tarifbranchen, in denen Azubis im ersten Ausbildungsjahr mit weniger als 1.000 Euro auskommen müssen. Dabei handelt es sich um die Landwirtschaft in den Bezirken Nordrhein und Mecklenburg-Vorpommern mit 855 beziehungsweise 906 Euro, das Friseurhandwerk in Nordrhein-Westfalen mit 710 Euro sowie die Floristik in Westdeutschland mit 900 Euro.
Ungefähr 50 Prozent der Tarifbranchen zahlen ihren Azubis 1.000 Euro oder mehr
Rund die Hälfte der in der WSI-Erhebung auftauchenden Tarifbranchen zahlen ihren Auszubildenden monatlich zwischen 1.000 und 1.200 Euro. Unter anderem sind es das Bauhauptgewerbe und das Bäckerhandwerk, aber auch das Gastgewerbe, die Gebäudereinigungsbranche sowie das Kfz-Handwerk und die privaten Verkehrsbetriebe.
Ausbildungsvergütungen mit teilweise besonders starken Erhöhungen
Aufgrund des Fachkräftemangels müssen einige Branchen ihre Vergütungen für Azubis besonders stark anheben, um Nachwuchs für sich zu gewinnen. Das Backhandwerk ist mit einem Plus von 18,6 Prozent hier führend, aber auch bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder sowie bei den Pflegeberufen sind signifikante Zuwächse zu verzeichnen.
Dasselbe gilt für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts der Länder sowie der Floristik in Westdeutschland, in der Metall- und der Elektroindustrie sowie in der Gebäudereinigungsbranche.
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