Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben am Donnerstag auf einer Pressekonferenz über die geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus informiert.
Geplant sind ein Krisenstab, die Registrierung von Reisenden aus betroffenen Ländern, das Testen von Asylbewerbern und die Aktualisierung der Landespandemiepläne.
Krisenstab wird aktiv
Um nach den neuen Infektionsfällen für den Beginn einer etwaigen Corona-Epidemie in Deutschland gewappnet zu sein, haben Spahn und Seehofer einen Krisenstab eingerichtet. Er besteht nicht nur aus Vertretern der Innen- und Gesundheitsministerien, sondern auch aus Mitarbeitern des Verkehrsministeriums und des Auswärtigen Amts.
„Aussteigerkarten“ für Einreisende aus Ländern mit Infektionsherden
Alle Personen, die mit dem Flugzeug oder dem Schiff aus Virus-Krisenregionen in Deutschland einreisen, müssen Auskunft über ihre bisherigen Aufenthaltsorte geben. Wer mit dem Bus oder dem Zug einreist, muss eine Aussteigerkarte ausfüllen. Auf diese Weise können die Behörden nachvollziehen, wer mit einem Infizierten mitgereist ist.
Tests für Asylsuchende
Weiterhin kündigte Innenminister Seehofer Tests für Asylbewerber an. Laut Seehofer würden viele Migranten aus Ländern kommen, in denen der Coronavirus bereits seit längerem grassiert. Dazu gehören der Iran, Afghanistan sowie der Irak. Zusätzlich wurde sowohl die Rückführung als auch die Übernahme von Asylsuchenden aus Italien ausgesetzt.
Überarbeitung der Landespandemiepläne
Bundesgesundheitsminister Spahn hat seine Länderkollegen darum gebeten, die Pandemiepläne der Bundesländer auf den neuesten Stand zu bringen. Zusätzlich gab es ein Treffen mit Vertretern aus Pflegeinrichtungen und Krankenhäusern. Auch in diesen Einrichtungen soll es Pandemiepläne für den Ernstfall geben.
Sprunghafter Anstieg der Krankheitsfälle
Innerhalb von wenigen Tagen wurden neue Infektionsfälle in Deutschland bekannt. Hessen hat seinen ersten Erkrankten, und in Nordrhein-Westfalen gab es 14 neue Fälle. Baden-Württemberg hatte in kurzer Zeit vier neue Infizierte zu verzeichnen.
Auch der Norden hat seinen ersten Corona-Fall: In Hamburg wurde ein Mitarbeiter des Universitätsklinikums Hamburg (UKE) positiv auf den Virus getestet. Der Arzt einer Kinderstation kam aus einem Urlaub im italienischen Trentino zurück und nahm Anfang der Woche ohne Symptome seine Arbeit auf.
Nachdem am Dienstag erste Beschwerden auftraten, brach der Mann sofort seinen Dienst ab und meldete sich krank. Zurzeit befindet er sich in häuslicher Quarantäne. Dem UKE-Arzt soll es den Umständen entsprechend gut gehen.
Als Reaktion auf den Fall wurden 16 Patienten, 12 ärztliche Mitarbeiter und 16 Begleitpersonen von Kindern isoliert.
Bildnachweis: Pixelpark, 4809257, Tumisu
Werbung