Wer wird deutscher Meister: Holen die Bayern auf Dortmund auf?

Es wird April und die Bundesliga geht in ihre 28. Runde, biegt also endgültig in ihre entscheidende Phase ein. Besonders gespannt blickt Fußball-Deutschland auf die Tabellenspitze. Gegenüber stehen sich die beiden beliebtesten, anerkanntesten und wirtschaftlich stärksten Vereine, die es im Bundesgebiet derzeit gibt. Auch im Pokalfinale im Mai werden sich Borussia Dortmund und Bayern München um einen weiteren Titel gegenüber stehen. Am kommenden Wochenende muss die Borussia am Freitag abend gegen Stuttgart vorlegen. Die Bayern folgen dann mit ihrer Partie beim abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg. Borussia oder Bayern – fälllt an diesem 28. Spieltag eine Vorentscheidung um die Frage, wer deutscher Meister wird?

Der BVB gegen Stuttgart: Sprungbrett zum Titel oder unangenehmer Gegner?

Vom Papier her haben die Dortmunder sicher die schwierigere Aufgabe zu bewältigen. Nach einem Leistungstief rund um die Winterpause hat sich der VFB Stuttgart in den letzten Wochen wieder für einen Europa-League-Platz empfohlen. Die Erfolge gegen Hertha (5:0), Freiburg (4:1) und Hamburg (4:0) waren sicherlich eindrucksvoll und widerlegten die Kritiker, welche schon geunkt hatten, der VfB würde womöglich noch um den Klassenerhalt zittern müssen. Zuletzt gab es in Hoffenheim (2:1) und Nürnberg (1:0) aber auch zwei hart erkämpfte und zum Teil glückliche Siege. Das Erfolgsgen ist also zurückgekehrt nach Stuttgart und derzeit belegen die Schwaben auch tatsächlich Platz 7, der in dieser Saison bereits zum Einzug ins internationale Geschäft genügt. In den übrigen Partien stehen dem VfB allerdings noch ein paar harte Gegner ins Haus und die Konkurrenz um die begehrten Euro-League-Ränge ist zahlreich.

In dieser Situation kommen die Schwaben also durchaus selbstbewusst nach Dortmund. Hier gab es für die Schwaben zuletzt nur selten was zu holen. In der letzten Saison schaffte sie aber als klarer Außenseiter beim souveränen Tabellenführer ein überraschendes 1:1. Ein Coup, der aktuell sicherlich ebenfalls als gutes Ergebnis eingestuft werden würde. Die Dortmunder werden in jedem Fall mit höchster Konzentration und großem Respekt in das Freitagabendspiel gehen. Doch das Selbstbewusstsein beim BVB ist nach dem 6:1-Kantersieg in Köln sicherlich im Moment auch nicht gerade gering. Nach einigen schwächeren Leistungen in den vorigen Partien, beispielsweise in Augsburg (0:0), Berlin (1:0) oder im Pokal in Fürth (1:0 n.V.) hat die Truppe Jürgen Klopps bewiesen, dass sie auch in Drucksituationen bestehen kann. Ein Punktverlust in Köln hätte die zuletzt wieder stabiler werdenden Bayern nämlich wieder in direkte Schlagdistanz gebracht. Doch die Schwarz-Gelben agierten trotz eines frühen Rückstandes nicht nur souverän, sondern wieder geradezu glanzvoll wie zu Beginn der Rückrunde. Das Spielsystem und der Teamgeist überzeugen völlig. Zudem haben die Dortmunder im Gegensatz zu den Bayern auch keine Doppelbelastung durch internationale Begegnungen mehr.

Fazit: Es ist nicht damit zu rechnen dass Borussia Dortmund den VfB Stuttgart auf die leichte Schulter nimmt. Bei allem Respekt vor den zuletzt gezeigten Leistungen des VfB und dessen gutem Hinspiel, welches 1:1 endete: Die spielerische Qualität bei Dortmund ist in jedem Fall deutlich höher einzuschätzen. Daher werden die Gastgeber 2:0 gewinnen und die Konkurrenz auf Abstand halten

Der FC Bayern in Nürnberg: Pflichtaufgabe für das Ziel deutscher Meister

Immer noch beträgt der Abstand der Bayern fünf Punkte auf den Rivalen auf Dortmund. Spätestens nach dem letzten 2:1-Erfolg über Hannover begannen Uli Hoeneß und andere Führungskräfte der Bayern mit dem Psychokrieg in Richtung Westfalen – bekanntermaßen zunächst ohne Erfolg. Und doch sind die Bayern in entscheidenden Saisonphasen meistens besonders gefährlich und erfolgshungrig. Dortmund muss also stabil bleiben, um die Münchener auf Distanz halten zu können. Nun müssen die Bayern nach Nürnberg, welches aktuell wieder aufpassen muss, nicht doch noch in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Drei Niederlagen in Folge nagen an den Nerven der Franken. Vor allem die Niederlagen in Mainz (1:2) und gegen Wolfsburg (1:3) als der Club spielerische Qualität vermissen ließ, waren recht ernüchternd. In Stuttgart waren die Nürnberger dagegen lange Zeit das bessere Team, unterlagen aber durch ein spätes Tor doch noch mit 0:1. Die Frage ist nun, ob Dieter Heckings Mannen eher die positiven spielerischen Erkenntnisse aus dem Auftritt im Schwabenland mitnehmen oder die Enttäuschung der späten Niederlage. Gegen die Bayern haben sie eigentlich nichts zu verlieren, doch ganz befreit können sie angesichts der unsicheren Tabellensituation und nur vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auch nicht aufspielen.

Mut machen kann den Nürnbergern allerdings die kürzliche Bilanz gegen die Münchener. In den vergangenen vier Heimspielen konnte man immerhin dreimal ein 1:1 erzielen und einmal gar 3:0 gewinnen. Im übrigen ist man in Franken gegen die Bayern ohnehin immer besonders motiviert und kann auf eine starke Unterstützung des Publikums zählen. Der Rekordmeister darf also gewarnt sein und muss die Aufgabe zwischen den beiden Champions-League-Begegnungen gegen Olympique Marseille ernst nehmen. Dies ist vor allem deshalb geboten, da gerade auswärts in der laufenden Saison zu viele Punkte liegen gelassen wurden.

Fazit: Die Bayern tun sich wieder schwer in Nürnberg, haben aber den Willen, ein mäßiges Spiel zum Drei-Punkte-Gewinn zu führen. Mit 2:1 geht die Partie knapp an Jupp Heynckes und sein Team, womit der Traum, noch deutscher Meister zu werden, weiter leben darf.

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Eine Meinung

  1. Christian Probst

    Ich glaube, Dortmund zieht das durch. Die Bayern werden ihren zweiten Platz schon einfahren, aber der Titel gehört dem BVB. Dafür können die Münchener ja in der Champions League zumindest theoretisch ins Finale kommen…

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