Champions League Finale 2011 zwischen Barcelona und Manchester

Das Champions League Finale 2011 bietet alles, was das Fußballer Herz begehrt: Die technisch und spielerisch seit Jahren beste Mannschaft der Welt, trifft auf das Team von Alex Ferguson, dem vielleicht besten Trainer der Welt und mit ihm auf eine Mannschaft, die extrem schwer zu spielen ist und ebenso wie Barca in Spanien, in ihrer englischen Heimat frisch gebackener Landesmeister geworden ist! Und da Spanien und England die mit Abstand besten Ligen der Welt sind, gibt es nur eine Schlussfolgerung: Hier treffen tatsächlich die beiden besten Teams Europas aufeinander.

Große Spannung vor dem Champions League Finale 2011 am 28. Mai

Zunächst soll hier auf die jeweiligen Saisons eingegangen werden. Beginnen wir mit dem Überteam der letzten Jahre. Auch wenn der Titel der besten Mannschaft Europas im letzten Jahr nach Mailand ging: Barca ist mit Messi, Xavi & Co. die Richtmarke schlechthin. In überragender Manier haben die Katalanen ihren 21. Meistertitel in dieser Saison feiern können (erinnert sei an das sensationelle 5:0 gegen den Erzrivalen aus Madrid – das vielleicht beste Spiel ihrer Vereinsgeschichte) und werden seit Jahren eher stärker, als dass der Erfolg die Spieler müde macht. Allerdings, auch das sei erwähnt, ist der FC Barcelona durchaus zu schlagen, auch wenn sie in der Liga den besten Punkteschnitt der europäischen Topligen haben. So gelang es Real Madrid mit etwas Glück in der Nachspielzeit des Pokal-Finales Barca mit 1:0 zu besiegen und auch in der Champions League musste das Team von Pep Guardiola eine Niederlage verkraften. Das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Arsenal ging knapp verloren, im Rückspiel stellten sie die Kräfteverhältnisse dann aber wieder in ihre Ursprungsform her. Und auch im Halbfinale zeigte Barca seine ganze Klasse. Bei Real Madrid gewann man zunächst durch eine überragende taktische Leistung mit 2:0, ehe ein 1:1 im Rückspiel genügte. Manchester United wird es – dafür muss man kein Prophet sein – im Finale mit dem bisher größten Brocken dieser CL-Saison zu tun bekommen. Gleiches gilt allerdings wohl auch für Barcelona.

Alex Ferguson und der nächste Schritt zur Unsterblichkeit

Wer die Jungs von ManU in der Schalke Arena des CL-Halbfinals gesehen hat, der kann erahnen, welch großes Finale uns allen bevorsteht. Selten hat eine Mannschaft ein Halbfinale in diesem höchsten europäischen Fußballwettbewerb so sehr dominiert. Dass das Ergebnis (2:0) fast schon lachhaft zu niedrig ausgefallen ist, lag primär am besten deutschen Torhüter auf Schalker Seite. Im Rückspiel dann ließ Ferguson seine B-Elf ran – die freilich hierzulande (außer vielleicht in München) jede A-Mannschaft stellen würde – und man siegte gegen Königsblau im Vorbeigehen 4:1. Der sonstige Saisonverlauf ähnelt Barcelona. Auch ManU hat keinen Landespokal gewonnen (in England gibt es mit dem FU und dem League Cup sogar zwei), wurden aber ebenfalls Meister – wenngleich nicht ganz so eindeutig, wie Barca. Alex Ferguson kann am 28. Mai nun etwas ganz besonderes gelingen: Er kann als erster Trainer überhaupt den Titel der besten Vereinsmannschaft der Welt zum dritten mal gewinnen – er würde demnach mit einer neuen Bestmarke in die Geschichtsbücher eingehen (neben gefühlt hunderter anderer Rekorde).

Das direkte Duell – wer hat die besseren Chancen?

Auf dem Papier würde wohl jeder eher Barcelona den Titel zutrauen, so dominant und spielstark sie agieren und aufgrund von Messi, dem besten Fußballer der Welt, der sich gerade anschickt der beste aller Zeiten zu werden. Zumal erst vor zwei Jahren die gleiche Begegnung stattfand und Barca diese souverän 2:0 in Rom für sich entschied. Doch spricht nicht alles für Guardiolas Truppe. Zunächst ist da der Austragungsort: Wie es sich für eine solche Paarung gehört, treffen die Teams im Finale im Londoner Wembleystadion aufeinander – einem der schönsten der Welt. Zwar können die Fans in der englischen Hauptstadt recht wenig mit ManU anfangen, doch darf davon ausgegangen werden, dass viele, viele Briten den kurzen Weg aus Manchester auf sich nehmen werden – wo sie doch bei Weltmeisterschaften egal welchen Orts ihren erfolglosen Nationalspielern in Massen nachreisen. Zudem kennen die Spieler von ManU das Stadion sehr viel besser, wissen um die Atmosphäre und den Besonderheiten des Platzes. Letzteres ist allerdings weniger wichtig – alle Fußballprofis sind es gewohnt in unterschiedlichen Stadion zu agieren.

Betrachtet man aber noch die Ergebnisse der diesjährigen CL-Saison, dann könnte man – wenn den Engländern Mut gemacht werden sollte – auch anhand der Ergebnisse argumentieren. Denn Barca hat stets, wenn denn überhaupt, Punkte auswärts abgegeben. In der Vorrunde in Kasan und Kopenhagen, im Achtelfinale in London sogar verloren (! Auch wenn es ein anderes Stadion war). Und Manchester United? Die haben außer beim Unentschieden in Marseille, auswärts ausschließlich gewonnen. Und auch wenn London für sie recht nah liegt, es bleibt ein Auswärtsspiel.

Prognose
Es lässt sich natürlich nicht vorhersagen, wie das Spiel ausgeht, zumal noch nicht klar ist, ob sich nicht doch der ein oder andere Spieler noch verletzt (derzeit sieht es danach aus, dass alle zentralen Akteure auflaufen können). Dennoch gebe ich eine Prognose ab und sage entgegen jeglicher Buchmacher: Manchester gewinnt das Champions League Finale 2011. Ob in der regulären Spielzeit, oder erst im Elfmeterschießen – das lasse ich offen. Aber ich glaube, dass Barcelona zu schlagen sein wird und wenn Rooney einen guten Tag erwischt, dann ist er mitunter gefährlicher als Messi, der natürlich nicht komplett aus dem Spiel zu nehmen ist, gleichwohl aber bei guter Deckung nicht 90 Minuten seine überragenden Fähigkeiten ausspielen können wird.

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