Top 10 Comedians der USA: Darüber lacht Amerika

Diese Liste ist eher eine Anregung als ein Ranking, so dass der Artikel sich mit dem Mutterland des TV und seiner humoristisch besten Sterne auseinander setzt. Somit sind auch Namen aufgeführt, die nicht jedem bekannt sind und es werden frische Gesichter zugelassen.

Die genannten zehn sind (anders als der Brite Hugh Laurie v. Dr. House) „echte“ amerikanische Comedians, die sich als Schauspieler, Serien-Stars, Stand-Up Comedians, Talk-Master oder Sketch-Partner einen Namen machten.

Als wichtige Unterscheidung ist noch vorwegzuschicken, dass amerikanische „Comedians“ in unserem Sinne auch oftmals „Kabarettisten“ sind, wenngleich Kabarett wie reines „Neues aus der Anstalt“ oder Musik-Kabarett wie Hagen Rethers nur sehr selten in den USA Erfolg haben.

Amerikanische Comedians : Die Top 10

1

George Carlin – der Comedy Gott

Über allem schwebt der 2008 verstorbene George Carlin, der wie viele der genannten in New York unter ärmsten Verhältnissen aufwuchs. Er gehört an diese Stelle, weil sein Einfluss bei den Themen Gesellschaft, Religion, Krieg und Politik derartig auf die meisten seiner Kollegen wirkte, dass er – anders als Richard Pryor – noch eine Weile unsterblich bleiben wird. Und das nicht zuletzt auf Grund der Tonnen an Material, Bücher und sage und schreibe 13 HBO Specials, die jedem seiner Mitstreiter tiefen Respekt ab-zollen. Perfektioniert geprobte, effizient auf den Kern getrimmte Sprache – purer, schmutziger Witz und harte Gesellschafts-Kritik. Von ihm können wir alle lernen, nicht nur seine Comedy Kollegen.
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2

Chris Rock – der Superstar

Er füllt die riesigen Hallen und hatte den Rekord des größten Comedy-Publikums vor Mario Barth inne. Der rohe dunkelhäutige „Junge aus Brooklyn“ arbeitete sich im wahrsten Sinne des Wortes hoch, von kleinen Bühnen in New York zur legendären Constitution Hall in der Hauptstadt Washington, wo 2004 sein 4. HBO Special aufgenommen wurde. Vor allem in den letzten Jahren verpackte er mehr Gesellschaftliches, Polit-kritisches und weit über das „Schwarze Smiley“ hinausgehende mit Haken und Ösen in seine schnelle Sprache, so dass er teilweise an den ebenso unbequemen Colin Quinn erinnert.
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3

Bill Maher – Der Zornige

Nur ganz selten outen sich amerikanische Comedians als „bekennende“ Atheisten. Bill Maher zeigt darüber hinaus in „New Rules“ und weiteren Editions seiner Show die zornige Seite eines Mannes, der die Schn… voll hat von seinem Land, dass nach außen so gern die Nr. 1 wäre, aber es schon lange nicht mehr ist. Er schafft exzellent den Übergang zur „Talk-Show“ mit Gästen und einzelnen geprobten Stand-Up Parts. Er ist einer der bedeutendsten Freunde und geistiger Nachfolger von George Carlin. Bill Maher ist zudem seinen Landsleuten als erfolgreicher Autor, Produzent und Schauspieler bekannt.
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4

Jon Stewart – Der Politissimus

Vor kurzem mobilisierte er 200.000 Demonstranten für einen „Marsch des gesunden Menschenverstandes“ – gegen platte aufwiegelnde Polemik und Intoleranz. Niemand schafft es derart seriös und sachlich, Leute wie die schwachen Moderatoren von „Crossfire“ auseinanderzunehmen. Er kann sich – zusammen mit seinen Mitstreitern Stephen Colbert und Steve Carell eine doppelte Distanz gut erlauben, denn Stewart hat beim Humor-Kanal „Comedy Central“ die „Daily Show“ inne, wodurch er jedoch Gefahr läuft, nicht zu ernst genommen zu werden. Die meisten seiner Fans braucht er nicht bekehren. Durch seine hohe Intelligenz und Sympathie hat sein Wort viel Gewicht in der Comedy-Szene.
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5

Robin Williams – der Internationale

Geistige Flexibilität und Situationskomik, variantenreiche Sprache und überzeugende Charaktere in Filmen sind das, was auch wir von Robin Williams kennen – von „Hook“ über „Good Will Hunting“ (Oscar für Nebendarsteller), zu „Insomnia“ und „Good Morning Vietnam“. Robin Williams hat mit seinem irren Talent eine ganze Palette von ernsten und lustigen Charakteren geschaffen, die ihn als „Erfolgsschlager“ auf allen Kontinenten bekannt machten. Was in Deutschland weniger durchsickerte ist der Fakt, dass R. Williams auch große Hallen von Las Vegas bis zum Madison Square Garden mit eigenen Programmen füllt. In „Inside The Actors Studio“ zollt James Lipton vor allem seiner Situationskomik Tribut.
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6

Ellen DeGeneres – Powerblondine mit Herz

Von Ellen und ihrem Sprachwitz-Erfolg ist nicht viel zu uns geschwappt – auch, weil sich Humor eben nicht immer so leicht übersetzen lässt. Die Komödiantin Ellen De Generes hat im Laufe der Jahre, Shows, Serien und Specials so ziemlich alle Emmys und weitere Preise gewonnen, die man im TV Business als Serienstar ergattern kann. Die Frauenbewegung verdankt ihr viele kraftvolle Auftritte, wobei das dialogisch Lustige vor der Kamera ihr ähnlich wie Roseanne Barr am meisten liegt. 2010 war die landesweit beliebte Powerfrau Jurorin des „American Idol“. Sie ist mit der „Ally McBeal“-Kollegin P. de Rossi liiert.
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7

Jim Carrey – der Alleskönner

Wenn er auftaucht, schmeißen alle Schauspiel-Studenten das Handtuch.Von Stimmen-Imitation, extremer Gestik und Mimik bis hin zu ausgeklügelten Sketchen – Jim Carreys wahnsinniges Talent zur Übertreibung in ungeahnte Höhen und Tiefen ist nicht umsonst u.a. mit „Ace Ventura“, „Die Maske“ oder „Bruce Allmächtig“ in Europa bekannt geworden. Aber der Schauspieler Carrey war bereits vor allem als Sketch Comedian viele Jahre vorher ein menschlicher Meilenstein, der sehr bedeutenden Show „Saturday Night Live“ (SNL), welcher RTL Anfang der 90er nacheiferte.
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8

Lewis Black – der Intellektuelle

Anders als Chris Rock vertraut Lewis Black nicht der Lautstärke oder schnellen Kraftausdrücken, sondern dem Sinn der Worte. Seine Auftritte gehören zum intellektuellen Gewissen Amerikas und ziehen ihre Kerngedanken weit durch seine Programme, die ihn auch in die großen Hallen des Landes brachten. Über die Politik hinaus geht seine Religionskritik „Me of little faith“, die auch als Buch eine genüssliche Abrechnung mit einem oftmals naiv verblendeten Land ist. Wie viele der hier genannten Comedians hat auch Black jüdische Wurzeln.
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9

Craig Ferguson – der ehrliche Late Nighter

Als eingebürgerter Schotte verkörpert Ferguson den Abend-Talkmaster im tiefen Westen Kaliforniens, wenn der Rest des Landes schon schläft. Deshalb heißt seine Show „Late Late Show“. Der Comedian Ferguson ist ein guter Freund vom Briten Hugh Laurie (Dr. House) und dafür bekannt, aus seinem Herzen keine Mördergrube machen zu können. Wenn er etwas wichtiges „auf der Pfanne“ hat oder einen schlechten Tag hatte, dann redet er eben 15 Minuten am Stück, zum Beispiel über den Tod seines Vaters oder Britney Spears und die verbindenden Alkohol-Probleme. Was man nicht mit Geld kaufen kann, ist die Authentizität, die er ausstrahlt. Im Film „Grasgeflüster“ spielt er die Hauptrolle.
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10

Jerry Seinfeld – Reichtum, Respekt und Einfluss

Jerry Seinfeld hat weit mehr als nur Geld und seine eigene Serie, wofür allein schon viele ihren Arm geben würden. Seinfeld hat über Jahre hinweg die Comedy-Szene, vor allem die TV und Serien-Highlights geprägt, im Hintergrund mit geformt und durch hunderte Auftritte selbst dominiert. Etliche nennen ihn als einen der wichtigen Mediengestalter, der von den meisten Comedy-Kollegen tief verehrt wird. Während Bühnen-Junkies wie Dan Cook eher die Mario Barths der USA sind, ist Seinfeld der kluge, ruhige auf der Couch, der ohne Kraftausdrücke Millionen verdient. Was Charlie Sheen jetzt aufholt, hat er schon seit 20 Jahren.
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