Google Art Project: Wie funktioniert der virtuelle Rundgang?

Mit dem Betreten eines Museums taucht man in eine andere Welt ein. Die Architektur ist überwältigend, die Vorfreude der anderen Museumsbesucher ist ansteckend, es ist kühl, die Schritte hallen im Korridor, der selbst ein Stück architektonische Kunst ist.

Mit allen Sinnen andere Welten erkunden. Die Decken sind hoch, die Bilder, die man sonst nur aus Plakaten kennt, sind echt. Jeder Museumsbesuch ist ein Ereignis für die Sinne. Danach im Shop nach Büchern wühlen, Postkarten aussuchen und im Café das aufgenommene verarbeiten. Und nichts kann dieses Erlebnis ersetzen, das ist klar, und dennoch übt das Google Art Project für mich seine Faszination aus.

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Sieben Milliarden Pixel

Plötzlich sehe ich jeden Pinselstrich, jedes noch so kleine Detail, das ich mit dem bloßen Auge nicht wahrgenommen hätte, wenn ich live davor gestanden wäre, wie auch, so nah war ich noch nie an Van Goghs „Sternennacht“. Denn dieses Bild hat eine Auflösung von sieben Millionen Pixel. Pro Museum, mit dem das Google Art Project zusammenarbeitet, wird ein Bild extrem hochauflösend gezeigt. Mittlerweile umfasst das Projekt 151 Museen aus 41 verschiedenen Ländern und es wächst stetig an.

Unpraktische Steuerung des Google Art Projects

Aber das ist dann schon der einzige Pluspunkt. Ein virtueller Rundgang ist da schon mehr eine Fahrt mit der Wilden Maus. Es stört die ruckelige und unpraktische Steuerung durch das virtuelle Museum, außerdem sind sehr viele Bilder noch verpixelt. Das liegt daran, dass die Künstler dieser Bilder noch nicht mindestens 70 Jahre tot sind oder die Rechte noch nicht freigegeben wurden und deshalb nicht gezeigt werden dürfen. Abgesehen davon sind die Künstler alphabethisch nach deren Vornamen geordnet, das irritiert und erschwert stark das Auffinden gesuchter Werke.

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Google unkommerziell?

Zwar betont Wieland Hofelder von Google immer wieder, dass kein Geld geflossen sei, Texte und Inhalte kommen von den Museen, „es geht darum, das kulturelle Erbe zu erschließen und der Menschheit zugänglich zu machen“. Werbung werde nicht geschaltet, die Bilder dürfen nicht heruntergeladen und vermarktet werden. Das stimmt nur zur Hälfte. Denn das Art Project ist mit den anderen Dienstanbietern von Google verknüpft. Das heißt, wer sich einloggt, um zum Beispiel eine persönliche Galerie zu erstellen oder ein Bild zu empfehlen, dessen Profil wird in Googles Datenbank automatisch erweitert. Und Daten sind Geld.

Aus Deutschland sind vierzehn Museen im Google Art Project vertreten, darunter das Alte Museum und das Pergamonmuseum aus Berlin.

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