Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes ist nicht der erste Film über Genmanipulation und ökologische Landwirtschaft von Bertram Verhaag. Da kommt zunächst einmal der Verdacht auf, dass die Filme ideologisch eingefärbt sein könnten. Aber Verhaag ist nicht ungerecht und voreingenommen. Und seine Kritik ist begründet.
Der Chemie- und Pharma-Riese Monsanto ist für seine raffgierigen Methoden inzwischen populär. Ob er das überaus gesunde Steviapulver als krebsfördernd brandmarkt und verbieten lässt, um ungehindert erwiesenermaßen ungesunden Zucker zu verkaufen, oder unfruchtbare Terminator-Keime einsetzt, ohne jemals ihre Wirkung auf Mensch und Tier untersucht zu haben oder Untersuchungen dieser Art überhaupt zu unterstützen – das Unternehmen steht oft weit oben auf der Liste von Kritikern, die sich für natürliche und gesunde Ernährung einsetzen, für nachhaltige Ökologie und politische Demokratie.
So auch in Gekaufte Wahrheit, in welchem unter anderem festgehalten wird, wie genmanipulierter Mais illegal auf Feldern fern jeder Kontrolle angebaut wird.
Gekaufte Wahrheit, wahre Wahrheit – ein Film über den Unterschied
95 Prozent der Wissenschaftler arbeiten für Unternehmen wie Monsanto, das Anfang der 90er genmanipulierte Pflanzen auf dem Markt einführte. Dass die wissenschaftliche Suche nach der Wahrheit tatsächlich unterdrückt wird, zeigen die Biografien von Árpád Pusztai und Ignacio Chapela, welche in diesem Film zu Wort kommen.
So fand Pusztai heraus, dass Tiere, die mit genmanipulierten Kartoffeln gefüttert wurden, im Vergleich zur Kontrollgruppe ein schwächeres Immunsystem ausbildeten und dass die Größe ihrer Organe von der Norm abwich. Als Pusztai in einem Fernsehinterview Bedenken darüber äußerte, jemals das Genfood zu essen, an dem er selbst arbeite, wurde er sofort entlassen.
[youtube lGVIgvXDgIM]Regisseur Verhaag möchte den Verstrickungen von Wirtschaft und Politik nachgehen, aus welchen die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist. Für den Bürger und Konsumenten unsichtbare Unternehmen manipulieren ungehindert Lebensmittel, während Studien zu Wirksamkeit und Langzeitschäden, die im Interesse der Gesundheit und der Nachhaltigkeit wären, allem Anschein nach bewusst unterdrückt werden.
Verhaag mit Erfolg gegen die Gefahren der Gentechnik
Verhaag, der die ersten sechs Jahre seines Lebens auf einem Bauernhof verbrachte, fühlt sich in seinen Werken politischen Themen verpflichtet, die ihm persönlich nahe gehen. So erklärt sich auch die Themenwahl seiner Produktionsfirma denkmal-film, die er 1976 in München gründete. Es sind Filme über ökologische Landwirtschaft in der Wüste oder in Deutschland, Filme über Genmanipulation und Gefahren der Atomenergie.
Dass Monsanto einen seiner früheren Filme nicht verbieten konnte, nachdem es dem Unternehmen nicht gelang, dem Werk inhaltliche Fehler zu unterstellen, macht ihn zurecht stolz – und für den desorientierten Supermarktkunden vertrauenswürdig.
Premiere im Babylon-Kino in Berlin mit anschließender Talkrunde
Die Premiere des Dokumentarfilms findet am 10. März 2011 um 19.30 Uhr im Babylon-Kino in Berlin statt. Die Krönung dieser Premierenveranstaltung wird eine Talkrunde mit namhaften Gästen im Anschluss des Films sein. Neben dem Filmemacher Bertram Verhaag werden die Protagonistin des Filmes, Susan Bardocz aus Ungarn und die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Renate Künast über den Film und seine Inhalte diskutieren. Eine weitere Premiere wird die Übertargung der Diskussion per Lifestream in teilnehmenden Kinos in ganz Deutschland sein.
Finanziell unterstützt wurde die Produktion des „Doku-Thrillers“ vom Bayerischen Rundfunk. Der Freistaat Bayern ist auch das erste Bundesland, in dem der Anbau von genmanipuliertem Saatgut verboten wurde. Wie man sieht, wird der studierte Soziologe und Filmemacher gehört.
Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes
Kinostart: 10. März 2011
Genre: Dokumentarfilm
Regisseur: Bertram Verhaag
Produktion: denkmal-film
Den Film gibt es übrigens auf onlinefilm.org ganz legal zum Download!
Echt spannend!