Älter werden

Bereits seit fast 100 Jahren gibt es im kleinen schweizerischen Ort Oeschberg in der Nähe von Bern ein ganz besonderes Altersheim. Im Dienstbotenheim Oeschberg leben ehemalige Knechte und Mägde wie in einer großen WG zusammen und arbeiten wie früher für ihren Lebensunterhalt.

Die sog. Initiative 50plus wurde auch in DER Nachrichtensendung Nummer 1 des deutschen Fernsehens, den Tagesthemen, heute abend mehr als erschöpfend (jedenfalls erschöpfend für den Zuschauer) behandelt.

Frau von der Leyen kann sie immer noch gebrauchen. In einer aktuellen Pressemitteilung positioniert die unter anderem für Seniorinnen und Senioren zuständige Ministerin der Bundesregierung das bereits vielfach gescheiterte Konzept des Mehrgenerationenhauses als zukunftsweisend.

Heute stellt unser Bundesarbeitsminister Müntefering dem Kabinett seine von ihm so genannte ?Initiative 50plus? vor. Damit will er bis 2010 50 Prozent aller über 55jährigen, statt bisher lediglich 45 Prozent in Lohn und Brot bringen. Schaut man sich die bisher bekannten Eckpunkte der Münteschen Initiative genauer an, wird allerlei schnell deutlich.

Im Prinzip war ich davon ausgegangen, dass ich im Ferienhaus in der Nähe von Den Helder eine Telefondose vorfinden würde, an die ich mein Notebook anschließen könnte. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dem nicht so sein würde, habe ich mein PDA-Handy MDA Compact 2 mitgenommen. Tja, nun ist der erstgenannte, unwahrscheinliche Fall tatsächlich eingetreten. Jetzt kommt Technik ins Spiel.

Darüber wollte ich schon lange mal was schreiben. Kennen Sie diesen supercoolen Internetservice, der uns allen tolle neue Geschäftskontakte vermittelt? Ein Dienst des sogenannten Web 2.0. Ein Dienst des sozialen Netzwerkens. Kennen Sie nicht? Fangen wir mal mit der Begriffsklärung an. Open BC = Offener Geschäfts-Club. Sagt Ihnen auch nicht viel, was ?

Häh? Public Viewing? Sag mal, hieß das bisher nicht runde 60 Jahre lang ?öffentliche Vorführung?? Flugs mal die Suchmaschine befragt und die Gewissheit stellt sich ein. Ja, es hieß tatsächlich bislang ?öffentliche Vorführung?. Ist doch auch verständlicher. Speziell, wenn man kein Englisch spricht, was zwar mit einem gewissen Naserümpfen quittiert werden darf, aber letztlich einem Deutschen, zumindest ab einem bestimmten Alter, nicht wirklich zum Vorwurf gemacht werden kann.

Was waren das noch für Zeiten, als man abends die Auswahl zwischen drei Programmen traf. Die Sender konnten aufwändige Shows produzieren, eine hohe Einschaltquote war eh gewiss und die Bürger zahlten gern ihre Gebühren, denn das war halt der Preis fürs Gucken. Dann kamen die Privatsender und zerstörten dieses Idyll.

Liebe Werber! Das ist doch mal ein Begriff. Richtig innovativ hat sich der Praktikant gefühlt, als er den vorschlug, was? Gegen das Altern. Das einzige Mittel gegen das Altern ist das frühe Sterben. Will auch keiner. Verständlicherweise übrigens?

Seit etwa 10 Jahren versuchen immer wieder mehr oder weniger innovative Computerhersteller, Geräte auf den Markt zu bringen, die das Prädikat ?seniorengerecht? verdient hätten. Dabei ging man zunächst in der Regel so vor, dass man das bisherige PC-Design komplett verwarf. Das erste Gerät, welches mir 1999 als seniorengerecht untergejubelt werden sollte, war denn auch eine Set-Top-Box für den Fernseher.