Die zehn besten Verfilmungen von Literaturklassikern

Eine Literatur Verfilmung ist immer eine Herausforderung für Filmemacher – vor allem, wenn es sich bei der Literaturvorlage um einen beliebten und bekannten Klassiker handelt. Figuren wie Jane Eyre, Jane Austens Emma, Charles Dickens Oliver Twist oder andere bekannte Literaturhelden zu verkörpern, daran versuchen sich viele Schauspieler gern – und oft mit großem Erfolg. Es gibt so manche preisgekrönte Literatur Verfilmung. Allerdings ist nicht jede davon wirklich nah dran an der Vorlage, da sich viele Filmemacher bei der Umsetzung große Freiheiten herausnehmen. Die folgenden zehn Filme halten sich weitesgehend an die Originalvorlage und wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet.

Diese Top Ten Liste beschäftigt sich ausschließlich mit Romanverfilmungen aber natürlich gibt es auch exzellente Verfilmungen von klassischen Theaterstücken (sehr beliebt: Shakespeare), Musicals (wie beispielsweise „West side story“ oder „Hair“), Comics und nicht zuletzt Biografien.

Literatur Verfilmung: Die Top 10

1

Vom Winde verweht

nach dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell aus dem Jahr 1936. Das Südstaaten-Epos um die schöne eigenwillige Scarlett O’Hara und den zynischen Rhett Butler wurde 1939 verfilmt und gilt bis heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Filme der Filmgeschichte. Er wurde mit 10 Oscars ausgezeichnet. „Vom Winde verweht“ handelt zum einen von den dramatischen Ereignissen im amerikanischen Bürgerkrieg (aus der Sicht der Südstaatler), zum anderen von der komplizierten Hass-Liebe zwischen Scarlett O’Hara und Rhett Butler.
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  • Vom Winde verweht (Gone with the Wind)
    Regie: Victor Fleming
    Erscheinungsjahr/ -ort: 1939/ USA
    Länge: 224 Minuten
    FSK: ab 12
    Darsteller: Vivien Leigh, Clark Gable, Olivia de Havilland, Leslie Howard u.a.
2

Doktor Schiwago

nach dem gleichnamigen Roman von Boris Pasternak. „Doktor Schiwago“ erzählt vor dem Hintergrund der russischen Revolution und dem darauf folgenden Bürgerkrieg von dem Arzt Jurij Schiwago, der sich im Laufe der Jahre zwischen den beiden Frauen Tonya und Lara immer mehr hin- und hergerissen fühlt. Tonya wird seine Ehefrau, mit Lara hat er eine Affäre. Im Film wird diese ambivalente Liebesgeschichte übrigens stärker betont als im Roman. Außerdem übernimmt der Halbbruder des Arztes im Film die Rolle des Erzählers. Boris Pasternak wurde für sein Werk im Jahr 1958 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Die Verfilmung seines Romans erhielt 5 Oscars, unter anderem für den besten Film.
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  • Doktor Schiwago (Doctor Zhivago)
    Regie: David Lean
    Erscheinungsjahr/-ort: 1965, USA
    Länge: 197 min.
    FSK: 16
    Darsteller: Omar Sharif, Julie Christie, Geraldine Chaplin, Sir Alec Guiness u.a.
3

Nosferatu – eine Symphonie des Grauens

nach dem Roman „Dracula“ von Bram Stoker. Der einzige Stummfilm in dieser Top Ten Liste wurde 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau verfilmt. Auch wenn dieser Film sich aus rechtlichen Gründen nicht genau an die Vorlage halten konnte, fängt er die beklemmende Atmosphäre des Schauerromans so hervorragend ein wie kaum ein anderer. Dracula wird hier zum Graf Orlok, der sich in die schöne Ellen verliebt und in ihrer Heimatstadt Wisborg bald Angst und Schrecken verbreitet. Das Wort „Nosferatu“ ist ein Synonym für Vampir. Der Film ist einer der ersten Horrorfilme überhaupt und wirkte stilbildend für dieses Genre. Übrigens sollte der Film eigentlich schon drei Jahre nach seiner Entstehung vernichtet werden, da er einen Urheberrechtsstreit verlor, überlebte dies aber glücklicherweise in verschiedenen Fassungen, die mittlerweile wiederhergestellt wurden.
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  • Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
    Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
    Erscheinungsjahr/-ort: 1922, Deutschland
    Länge: 94 Minuten
    FSK: 12
    Darsteller: Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder u.a.
4

Einer flog übers Kuckucksnest

nach dem gleichnamigen Roman von Ken Kesey. Das von Milos Forman verfilmte Drama erzählt die Geschichte von McMurphy (brillant dargestellt von Jack Nicholson), der sich in eine psychiatrische Heilanstalt einliefern lässt, um einer Haftstrafe zu entgehen. Die Heilanstalt erweist sich jedoch schnell als ein Ort mit menschenverachtenden und unterdrückenden Methoden, bei der die Patienten systematisch ruhig gestellt werden. McMurphy rebelliert gegen dieses System und die machtbesessene Oberschwester Ratched, hetzt die übrigen Patienten zu einer Revolte auf und freundet sich mit einem Indianer an, der sich den anderen gegenüber taubstumm stellt. Doch all das kann nicht lange gut gehen…
„Einer flog übers Kuckucknest“ wurde mit fünf Oscars und vielen weiteren Preisen ausgezeichnet.
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  • Einer flog übers Kuckucksnest (One flew over the cuckoo’s nest)
    Regie: Milos Forman
    Erscheinungsjahr/-ort: 1975, USA
    Länge: 133 min.
    FSK: 12
    Darsteller: Jack Nicholson, Louise Fletcher, Brad Dourif, Danny de Vito, Christopher Lloyd
5

Die Blechtrommel

nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass. Diese sehr erfolgreiche Literatur Verfilmung von Volker Schlöndorff wurde mit acht Preisen ausgezeichnet, darunter auch dem Oscar für den besten ausländischen Film und der goldenen Palme von Cannes. Der Film handelt von dem Sonderling Oscar Matzerath, der 1924 geboren wird und mit 3 Jahren beschließt, er wolle nicht mehr wachsen. In diesem Jahr bekommt er eine Blechtrommel geschenkt. Mit dieser protestiert er fortan lautstark gegen die verlogene Welt der Erwachsenen und betrachtet die Welt in den kommenden Jahren aus der Perspektive eines Kindes, obwohl er geistig durchaus zu einem Erwachsenen heranreift. Erst 1945, also nach dem Ende des 2. Weltkrieges, ändert er seinen Entschluss.
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  • Die Blechtrommel
    Regie: Volker Schlöndorff
    Erscheinungsjahr/-ort: 1979, deutsch-polnisch-französisch-jugoslawische Co-Produktion
    Länge: 142 min (Directors Cut: 163 min)
    FSK: 16
    Darsteller: David Bennent, Mario Adorf, Angela Winkler, Katharina Talbach u.a.
6

„Der Herr der Ringe“ Trilogie

verfilmt von Peter Jackson, nach der gleichnamigen Trilogie von J.R.R. Tolkien – ein Fantasy-Klassiker. Die weltweit sehr erfolgreiche Filmtrilogie wurde insgesamt 30 Mal für den Oscar nominiert und mit 17 Oscars ausgezeichnet. Die Verfilmung folgt größtenteils der Vorlage, allerdings beschweren sich Tolkien-Fans bis heute über geringfügige Änderungen und Kürzungen. „Der Herr der Ringe“ erzählt die abenteuerliche Geschichte des Hobbits Frodo und seiner acht Gefährten, die aufbrechen, um einen gefährlichen Ring quer durch Mittelerde zum „Schicksalsberg“ zu bringen, um ihn dort zu vernichten. Dabei werden sie verfolgt von dem mächtigen Bösewicht Sauron und seinen Gefolgsleuten. Die Verfilmungen sind zugleich ein Abenteuer-, Fantasy- als auch Action-Spektakel.
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  • Der Herr der Ringe – The Lord of the Rings
    Regie: Peter Jackson
    Erscheinungsjahr/-ort: 2001, 2002,2003, USA
    Länge der einzelnen Filme:
    Teil 1 – Die Gefährten: 178 (Extended-Version: 228) Min.
    Teil 2 – Die zwei Türme: 179 (Extended-Version: 235) Min.
    Teil 3 – Die Rückkehr des Königs: 201 (Extended-Version: 263) Min.
    FSK: 12 (extended Versions teilweise 16)
    Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo Mortensen, Orlando Bloom, John Rhys-Davies, Cate Blanchett, Sean Austin, Sean Bean, Hugo Weaving, Christopher Lee, Liv Tyler u.a.
7

Jenseits von Eden

nach dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck aus dem Jahr 1952. Die Verfilmung von Elia Kazan begründete den weltweiten Ruhm von Hauptdarsteller James Dean, allerdings verfilmte Kazan nur den dritten und vierten Teil des Romans. Der Film wurde mit 4 Oscars nominiert und erhielt den Oscar für die beste Nebendarstellerin (Jo van Fleet). Die Geschichte handelt von der amerikanischen Familie Trask und spielt im Jahr 1917. Farmer Adam hat zwei Söhne: Cal hält er für einen Tunichtgut, auf Aron ist er stolz. Als der Farmer sein Vermögen verliert, will Cal helfen, wird jedoch von seinem Vater abgewiesen. Cal rächt sich, indem er seinem Bruder das Familiengeheimnis verrät: Ihre angeblich verstorbene Mutter lebt und betreibt in einer benachbarten Stadt ein Bordell…
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  • Jenseits von Eden – East of Eden
    Regie: Elia Kazan
    Erscheinungsjahr/-ort: 1955, USA
    Länge: 115  Min.
    FSK: 16
    Darsteller: James Dean, Raymond Massey, Julie Harris, Jo van Fleet u.a.
8

Gefährliche Liebschaften

nach dem gleichnamigen französischen Briefroman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos. Die Marquise de Merteuil (exzellent dargestellt von Glenn Close) spinnt eine kaltblütige Intrige, als sie von ihrem Liebhaber Comte de Gercourt verlassen wird. Sie will die Hochzeit ihres Liebhabers mit Cécile, einer jungen Klosterschülerin, verhindern. Sie erschleicht deren Vertrauen und überredet sie, ihrem romantisch veranlagten Musiklehrer Danceny Liebesbriefe zu schreiben. Aber die Marquise sorgt dafür, dass Céciles Mutter diese Briefe findet. Während die Marquise nun Danceny verführt, fordert sie den Vicomte Sébastien de Valmont (gespielt von John Malkovich) durch eine Wette dazu auf, das unschuldige Mädchen zu entjungfern. Der Film erhielt drei Oscars und vier weitere Nomierungen. „Gefährliche Liebschaften“ wurde übrigens bereits 8 Mal verfilmt. Sehenswert ist auch die Version „Eiskalte Engel“ aus dem Jahr 1999 (mit Sarah Michelle Gellar, Ryan Philippe Reese Witherspoon u.a.) , welche das Geschehen ins Amerika der Neuzeit versetzt.
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  • Gefährliche Liebschaften – Dangerous Liasions
    Regie: Stephen Frears
    Erscheinungsjahr/-ort: 1988, GB/USA
    Länge: 119 min.
    FSK: 16
    Darsteller: Glenn Close, John Malkovich, Uma Thurman, Keanu Reeves u.a.
9

Sinn und Sinnlichkeit

nach dem Roman „Verstand und Gefühl“ von Jane Austen aus dem Jahr 1811. Der Film wurde für zahlreiche internationale Preise nominiert und mit 7 Preisen ausgezeichnet, darunter dem Oscar für das beste adaptierte Drehbuch und dem Goldenen Bären (Berlinale) für den besten Film. „Sinn und Sinnlichkeit“ erzählt die Geschichte der beiden ungleichen Schwester Elinor und Marianne, die eine eher ein Verstands-, die andere ein romantischer Gefühlsmensch. Inzwischen gibt es 24 Verfilmungen der Romane von Jane Austen, darunter sind besonders die folgenden sehenswert: „Emma“ (1996, mit Gwyneth Paltrow in der Hauptrolle), „Jane Austens Verführung“ mit Ciaran Hinds und Amanda Root (aus dem Jahr 1995) und zwei Verfilmungen von „Stolz und Vorurteil“ (ebenfalls 1995 mit Colin Firth und Jennifer Ehle in den Hauptrollen und 2005 mit Keira Knightley, Matthew Macfadyen, Judi Dench). Auch der biografische Film „Geliebte Jane“ über das Leben von Jane Austen (mit Anne Hathaway, James MacAvoy, Julie Waters u.a. von 2007) ist zu empfehlen.
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  • Sinn und Sinnlichkeit – Sense and Sensibility
    Regie: Ang Lee
    Erscheinungsjahr/-ort: 1995, USA, GB
    Länge: 136 min
    FSK: 6
    Darsteller: Emma Thompson, Kate Winslet, Alan Rickman, Hugh Grant u.a.
10

Jane Eyre

nach dem gleichnamigen Roman von Charlotte Bronte aus dem Jahr 1847. „Jane Eyre“ wurde seit 1915 bis heute bereits sechzehn Mal verfilmt, zuletzt 2011 (erschienen im März 2011 in den USA). Amerikanische Kritiker haben diese letzte Verfilmung sehr wohlwollend aufgenommen. Sehenswert ist außerdem die Verfilmung der BBC von 2006, als 240 Minuten lange Mini-Serie mit Toby Stephens und Ruth Wilson in den Hauptrollen. Diese Miniserie wurde mehrfach nominiert und ausgezeichnet mit dem Emmy und BAFTA-Preisen.
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  • Jane Eyre
    Regie: Cary Fukunaga
    Erscheinungsjahr/-ort: 2011, GB
    Länge: 115 min
    FSK: 13
    Darsteller: Mia Wasikowska, Michael Fassbender, Jamie Bell, Judi Dench, Simon McBurney u.a.

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