Die Idee hinter dem Bildungsfond
In den 50ern und 60ern stellten die Ökonomen und Nobelpreisträger Milton Friedman und Gary Becker die Forderung, dass jeder begabte Mensch die Förderung erhalten soll, die er benötigt. Die Rückzahlung sei dann am gerechtesten, wenn die Höhe der Zahlungen individuell bestimmt wird, das heißt nach der eigenen Einkommenskraft des Förderungsnehmers. Auf diese Weise kann man sein Studium finanzieren, ohne Gefahr zu laufen sich hoch zu verschulden.
Die ersten Bildungsfonds in Deutschalnd hat dann CareerConcept im Jahr 2002 umgesetzt. 2006 wurden die Köpfe hinter Career Concept als Finalisten im Wettbewerb „Social Entrepreneur of the Year“ ausgezeichnet und darüber hinaus haben sie zahlreiche andere Business Awards und Auszeichnungen erhalten. Geldgeber der Bildungsfonds sind Unternehmen, Privatpersonen oder Stiftungen, die mit dieser Investition mehr Bildung in Deutschland schaffen wollen.
Einkommensabhängige Rückzahlung
Bei der einkommensabhängigen Rückzahlung zahlt man erst wenn man einer festen Anstellung nachgeht einen dann festgelegten Prozentsatz des Bruttoeinkommens über eine bestimmte Rückzahlungsdauer zurück. Oft handelt es sich dabei um einen Prozentsatz zwischen 4 und 10 Prozent, der vom monatlichen Bruttoverdienst errechnet wird und über einen Zeitraum von 4 bis 8 Jahren abzuzahlen ist. Die endgültigen Konditionen werden für Jeden individuell ermittelt und können daher gegebenenfalls auch andere Werte enthalten. Wie viel man also zurückzahlt, hängt vom späteren Einkommen ab. Das Risiko, dass die Rückzahlsumme unter der Fördersumme liegt, tragen die Bildungsfonds.
Die Rückzahlung beginnt erst nach dem bestandenen Studium, sobald der erste Verdienst erzielt wurde. Das bringt den Vorteil, dass man nicht das erstbeste Angebot annehmen muss, sondern sich in Ruhe seinen Traumberuf aussuchen kann. Bei Verdienstausfall wie Arbeitslosigkeit oder Elternzeit kann die Rückzahlung gestundet und vorübergehend ausgesetzt werden, bis wieder eine feste Stelle angenommen werden kann. Sollte man während des gesamten Zeitraums der Rückzahlung keine Arbeit finden, muss kein Cent zurückgezahlt werden.
Wenn das Studium abgebrochen wird, wird der bereits ausgezahlte Förderungsbetrag in ein Darlehen umgewandelt, das man auf Antrag über einen ausreichend langen Zeitraum an den Bildungsfond zurückzahlen kann.
Voraussetzungen für die Förderung
Voraussetzung ist ein Erststudium an einer staatlich anerkannten Hochschule im In- oder Ausland. Es muss eine Immatrikulationsbescheinigung oder zumindest eine vorläufige Studienplatzzusage vorgelegt werden und natürlich setzt es das erfolgreiche Bestehen des mehrstufigen Bewerbungsverfahrens voraus, das wie folgt aussieht: Nach dem Eingang Ihrer Bewerbungwerden zunächst Ihr Unterlagen auf Vollständigkeit geprüft und ausgewertet. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. So werden neben akademischen und fachlichen Qualifikationen auch Ihre persönlichen Eigenschaften berücksichtigt. Nach erfolgreicher Auswertung werden die Studenten zu einem Online-Assessment-Center und gegebenfalls zu einem Telefoninterview eingeladen. Hat man dann das gesamte Bewerbungsverfahren erfolgreich abgeschlossen und bestanden, wird ein individuelles Finanzierungsangebot erstellt.
Folgende Studiengänge können über Bildungsfond gefördert werden:
- Bachelor-, Magister-, Staatsexamens- und Diplomstudiengänge
- Studiengänge ab dem 1. Semester außer es handelt sich um ein Fernstudium
- Aufbaustudien und weiterführende Studien wie Master- und Promotionsstudiengänge
- Studiengänge im In- und Ausland
Diese Ausbildungen werden zurzeit jedoch noch nicht gefördert werden
- Studiengänge an Kunst-/Musik- Film-und Theaterhochschulen, Berufsfachschulen, Akademien, sowie Bachelor Programme für Ausbildungsberufe (z.B. Kindererziehung oder Physiotherapie etc.)
- Zweitstudium
Insgesamt kann man bis zu 30.000 Euro während der gesamten Studiendauer beantragen, die die Lebenerhaltungskosten (bis zu 1000Euro pro Monat), Studiengebühren (bis zu 100Prozent) und eine Einmalaufwendung bis zu 5000Euro umfassen.
Mit Bildungsfonds im Beruf oft erfolgreichen
Eine Umfrage unter allen Akademikern, die einen CareerConcept Bildungsfonds erhalten haben, hat ergeben, dass nach einer Gehaltsstudie von 2007 Studierende, die einen Bildungsfonds erhalten haben, im ersten Berufsjahr 15,77 Prozent mehr als der Durchschnitt verdienten. Bei BWL-Absolventen und Ingenieuren ist der Unterschied sogar noch größer: Hier liegt der Verdienst sogar 21,45 Prozent höher als das, was der durchschnittliche BWL-Absolvent verdient hat.
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