Vergangenes Jahr erhielt „Silver Linings“ von Regisseur David O. Russell acht Oscar-Nominierungen, aber nur Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence gewann eine der Trophäen. Russells neuer Film, die Gaunerkomödie „American Hustle“, bekam sogar zehn Nominierungen (erneut eine für Lawrence) und gilt als einer der großen Oscar-Favoriten in diesem Jahr.
Betrüger im Dienst des FBI
Mit seiner Partnerin Sydney Prosser (Amy Adams) macht der Waschsalon-Besitzer Irv Rosenfeld (Christian Bale) sein Geld mit dubiosen Kreditgeschäften und gefälschten Gemälden – bis beide von dem FBI-Agenten Richie DiMaso (Bradley Cooper) hochgenommen werden. Doch der will sie nicht ins Gefängnis bringen sondern dazu einsetzen, einen korrupten Politiker zu überführen. Dafür sollen Irv und Sydney ihm ein verlockendes Angebot machen.
American Hustle feiert die Modesünden der 70er Jahre
In der Gaunerkomödie von David O. Russell versucht jeder jeden auszutricksen – ganz in der Tradition solcher Hollywood-Klassiker wie „Der Clou“. Obwohl der Film zumindest teilweise auf wahren Begebenheiten beruhen soll, spielt die Geschichte eine geradezu untergeordnete Rolle. „American Hustle“ ist ein Ausstattungsfilm, in dem sich Masken- und Kostümbildner nach Lust und Laune austoben konnten. Geradezu fetischhaft zelebriert Russell Mode und Frisuren der 70er Jahre – und seine Darsteller machen begeistert mit. Dass sich unter den zehn Oscar-Nominierungen auch die für Bestes Kostümdesign und Bestes Produktionsdesgin und für alle vier Darstellerkategorien finden, ist also nicht weiter verwunderlich. Aber Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch? Dafür scheint Russell die Geschichte seines Films dann doch etwas zu egal zu sein. „American Hustle“ ist durchaus unterhaltsam, aber er ist weder fesselnd noch sind die Figuren jenseits ihrer Kostüme wirklich interessant.
Trailer:
Fotocredit: Chrisitan Bale, Amy Adams und Bradlez Cooper in „American Hustle“, Tobis Film