Berliner Pannen-Flughafen: Chaos geht weiter

Rausschmiss nach Ablauf der Probezeit: Die neue Chefin des Hauptstadt-Airports BER muss nach sechs Monaten ihren Stuhl räumen. Geschäftsführer Hartmut Mehdorn hat ihren Vertrag offenbar nicht verlängert.

Die nicht enden wollende Farce um den im Bau befindlichen Berliner Flughafen ist um ein neues Kapitel reicher. BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn hat laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die neue Chefplanerin Regina Töpfer vor die Tür gesetzt. Ihr Vertrag wird demnach nicht über die jetzt zu Ende gehende Probezeit hinaus verlängert, Töpfer soll ihren Stuhl bereits geräumt haben.

Die 46-jährige Bauingenieurin sollte als Projektleiterin die Fertigstellung des an Pleiten, Pech und Pannen reichen Airports überwachen, konnte aber offenbar die in sie gesetzten hohen Erwartungen nicht erfüllen. Wer ihr nachfolgt, ist noch unklar.

Prognose: Kosten knacken Fünf-Milliarden-Grenze

Der seit 2006 in Bau befindliche Berliner Flughafen ist ein Fass ohne Boden. Die Eröffnung hat sich aufgrund von technischen Problemen und massiven Planungsfehlern immer wieder verschoben. Einen offiziellen Termin für die Inbetriebnahme gibt es nicht. Die Kosten für den Airport sollten ursprünglich 1,7 Milliarden Euro betragen. Mittlerweile liegt das genehmigte Budget bei 4,3 Milliarden Euro, obwohl aktuelle Berechnungen von mehr als 4,7 Milliarden Euro ausgehen.

Und das Ende der Fahnenstange dürfte damit immer noch nicht erreicht sein. „Wir werden auf über 5 Milliarden kommen“, prognostiziert Martin Delius, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur Aufarbeitung der BER-Pannenserie.

Foto: Thinkstock, Getty Images News, Adam Berry

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