Eine Religion, eine andere Religion, Konflikte. Drei inhaltsschwere Wörter, die miteinander verwoben scheinen. Das Zusammenleben unterschiedlicher Glaubensrichtungen hat schon immer für Probleme auf der Welt gesorgt. Wenn keine Probleme da waren, wurden welche gemacht. Kriege, Tote und Verletzte hat das hervorgebracht. Und Konflikte machen bekanntlich auch nicht vor einer relativ idyllischen Dorfgegend halt.
Wer weiß, wohin die Religion uns bringt
Eine dörfliche Abgeschiedenheit mitten im Libanon. Hier ist nichts los, könnte man meinen. Doch der Schein trügt. Denn wo zwei Religionen aufeinander treffen, ist der Alltag ein ganz besonderer. Christen und Muslime teilen sich das gleiche Stückchen Erde und wohnen Tür an Tür. Das schreit förmlich nach Problemen. Und die gibt es auch, besonders zwischen den Männern im Dorf kommt es fortwährend zu Auseinandersetzungen. Kleinigkeiten werden zu Großigkeiten und am Ende weiß niemand mehr so genau, worum es beim Streit eigentlich ging.
Wie kleine Kinder auf dem Spielplatz. Genau das denken sich auch die Dorffrauen und wollen dem ganzen Spektakel ihrer Streithähne ein Ende setzen. Die Frage ist nur, mit welchen Mitteln? Da sich die weibliche Natur oft durch Kreativität auszeichnet, hecken sie einen besonderen Plan aus: Aktionen werden geplant, die unter anderem die Einbeziehung einer ukrainischen Table-Dance-Truppe und den Einsatz von Cannabis-Keksen beinhalten. Die Männer sollen damit auf andere Gedanken kommen. Und schon bald, setzt auch ein Umdenken bei den Dorfmännern ein…
[youtube kgBf0HsgqwI]
Nadine Labaki positioniert den libanesischen Film
Bisher hat die Welt die libanesische Filmindustrie kaum wahrgenommen. Das könnte mit der Schauspielerin und Regisseurin von „Wer weiß, wohin?“ Nadine Labaki bald vorbei sein. Schon 2007 gelang der Libanesin mit ihrem Caramel-Film internationales Gehör. Ihr neuester Streich kann mit amerikanischen Produktionen locker mithalten und trägt zudem noch ein wichtiges Thema: Religionskonflikte und deren Auswirkungen in einem von Bürgerkrieg zerrütteten Land.
Die Tragikomödie setzt auf Unterhaltung mit ernster Thematik, schafft dennoch Raum für die skurrile Widersprüchlichkeit in verzwickten Situationen. Selbst in trauriger Kulisse kann Humor dem Menschen Ablenkung verschaffen. Das verdeutlichen auch die teilweise eingesetzten Musical-Sequenzen.
Weitere Infos finden Sie auf der offiziellen Homepage.
Genre: Tragikomödie
Regie: Nadine Labaki
Besetzung: Nadine Labaki, Claude Baz Moussawbaa, Leyla Hakim,, Yvonne Maalouf, Antoinette Noufaily, Julian Farhat, Ali Haidar, Kevin Abboud, Petra Saghbini, Mostafa Al Sakka, Sasseen Kawzally
Kinostart: 22.03.2012
Werbung