Tim und Struppi: Der Film von Spielberg und Jackson

Originalverfilmungen, Comicverfilmungen, Romanverfilmungen – wie fühlt man sich da als Fan? Ist man froh über den medialen Transfer?

Das kommt wohl immer auf das Endergebnis an. Manche Aufgüsse verderben sogar die guten Erinnerungen ans Original, andere erweitern das fiktive Universum gekonnt oder wissen einfach nur zu gefallen. Bevor Tim und Struppi der Film in die Mache gehen konnte, musste Steven Spielberg 25 Jahre auf die Rechte warten.

Irgendetwas muss die Interessenvertreter von Figurenschöpfer Hergé ja dazu bewogen haben, als Sie vor wenigen Jahren nachgaben. Was hat Spielberg zusammen mit Peter Jackson (Herr der Ringe, King Kong), fabriziert?

Tim und Struppi der Film – Feindschaft zwischen Jamie Bell und Daniel Craig

Tim, im französischen Original Tintin, wird gespielt von Jamie Bell (Billy Elliott), während Daniel Craig (James Bond) als Widersacher Rackham der Rote auftreten wird. Ob auch der Oberbösewicht Roberto Rastapopoulos mit von der Partie sein wird?

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Geplant ist ein Dreiteiler. Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn macht den Anfang. Bereits vor drei Jahren war zu lesen, dass die Autoren aus den 50 Geschichten von Hergé drei für die Verfilmung ausgewählt hätten. Die Geschichte der Einhorn ist natürlich bekannt: Es beginnt auf einem Flohmarkt, wo Tim das Modell eines Segelschiffs abgreift. Anscheinend ein ganz besonderes, denn plötzlich heften sich Antiquitätensammler an seine Fersen. Kapitän Haddock (Andy Serkis) erkennt in dem Modell das Schiff seines Urahnen Rackham dem Roten wieder.

Interessant wird hier die Umsetzung. Werden Spielberg und Jackson eine sklavische Verfilmung vorlegen oder neue, eigene Elemente einfließen lassen? Auf der Grundlage der noch eher sperrlichen Infos über den Film vermutete ein Kenner der Comics, dass Elemente aus Die Krabbe mit den goldenen Scheren eingeflossen sein könnten. Mehr als dies und weitere Spekulationen gibt es zur Story noch nicht.

Für die Comedyeinlagen des – Mutmaßung – leichten Popcorn-Movies werden die Buddys Simon Pegg und Nick Frost sorgen.

Steven Spielberg und Peter Jackson arbeiten mit CGI und Motion Capture

Neuartig und doch vertraut wird der Look des Animationsfilms. Einen Zeichentrick hätte man von den Regisseuren nicht erwartet – das wird es auch nicht. Ein reiner Realfilm oder 100%ige Computerware kann man auch nicht erwarten. Man hat sich dafür entschieden, die Schauspieler im Motion-Capture-Verfahren Szene für Szene einzuspielen und den Look der Hintergründe sowie der Figuren am Computer zu bestimmen. Dabei hat man sich an den Stil von Hergé gehalten: ikonografische Figuren mit starken Über- und Untertreibungen in einer äußerst realistisch dargestellten Welt.

Spielberg begründete die Stilwahl damit, dass Hergé über fiktive Figuren in einer echten Welt geschrieben habe. Es seien keine Geschichten aus einem totalen Fantasieuniversum gewesen, immerhin verwendete er für seine Recherchen den National Geographic.

Jackson sagt über den Stil, dass die Figuren nicht comichaft, sondern fotorealistisch wirken sollen. Also haben Sie Poren und Fusseln wie echte Menschen, sind aber echte Hergé-Menschen.

Tim und Struppi der Film wurde von Sony Pictures und Paramount Pictures finanziert, nachdem Universal Pictures Entertainment das Projekt abgelehnt hatte. Auf das Endergebnis wird man noch knapp ein Jahr warten dürfen.

Kinostart: 27. Oktober 2011
Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn
Regie: Steven Spielberg, Peter Jackson
Drehbuch: Steven Moffat, Edgar Wright u.a.
Darsteller: Jamie Bell, Daniel Craig, Andy Serkis, Simon Pegg, Nick Frost u.a.
Studio: Amblin Entertainment, Kennedy Marshall Company, WingNut Films
Verleih: Paramount Pictures

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