Der rote Teppich vor dem Shrine Auditorium (bis 2001 fand die Oscar-Verleihung noch dort statt) in Los Angeles wurde gerade ausgerollt. Dafür haben wir den späteren Oscar-Gewinner Volker Engel (Special Effects-Oscar für „Independence Day“, 1997) getroffen. Ich habe sogar mit ihm gesprochen. Seine Visitenkarte habe ich immer noch. Angerufen habe ich ihn nie.
Vorschlafen für Oscar
Das Oscar-Fieber aber packt mich immer wieder. Während des Studiums (Theater– Film und Fernsehwissenschaft – was sonst?) konnte mich ohnehin nichts vom Live-Sehen der Verleihung abhalten. Später, als ich in Lohn und Brot war, habe ich mir immer den Montag nach der Oscar-Verleihung frei genommen, um nachts gucken zu können. Zur Sicherheit habe ich natürlich alles auf Video aufgenommen, nur für den Fall, dass ich einschlafe – was fast immer passiert ist. Später hatte ich einen besseren Trick: Vorschlafen und den Wecker auf ein oder zwei Uhr morgens stellen. Das klappte fast immer. Zur Sicherheit habe ich immer noch mitgeschnitten. Man soll ja nichts dem Zufall überlassen.
Favorit nicht dabei
Urlaub nehmen muss ich mir in diesem Jahr nicht, ich arbeite inzwischen freiberuflich. Gucken werde ich selbstverständlich wie immer, bewaffnet mit Chips, Cola und Kuscheldecke auf dem Sofa. Obwohl ich in diesem Jahr auch ein bisschen traurig bin, denn mein großer Favorit Brad Pit ist nicht – wie für den Golden Globe – als bester Nebendarsteller nominiert worden. Dabei hätte ich ihm den kleinen goldenen Mann für seine Rolle in Alejandro González Iñárritus siebenfach nominiertem Drama „Babel“ (u.a. als bester Film) doch sehr gegönnt.
Große Erwartungen
Tja, man kann halt nicht alles haben. Und toll wird die Verleihung sicher auch in diesem Jahr ohne meinen persönlichen Favoriten Brad. So ganz unansehlich sind ja auch Leonardo (Di Caprio in „Blood Diamond“) und Will (Smith in „Das Streben nach Glück“) nicht.