Leonardo DiCaprio als ebenso charismatischer wie skrupelloser Broker – „The Wolf Of Wall Street“ basiert auf wahren Begebenheiten, wirkt aber wie eine überdrehte Groteske. Das unterhält großartig, auch über drei Stunden.
Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) kann es nicht fassen: Kaum hat er einen begehrten Job an der New Yorker Wall Street ergattert, verliert er ihn auch schon wieder durch den Börsencrash von 1987. Er zieht in die Vororte und wird zum Starhändler bei einer dubiosen Agentur, die so genannte Pennystocks verkauft – Anteile von kleinen Firmen, die wenig wert sind und an der Börse nicht gehandelt werden. Schnell macht er sich selbstständig und scheffelt Millionen mit Papieren, deren Kurse er selbst manipuliert. Sein exzessiver Lebensstil und seine skrupellosen Geschäftsmethoden rufen das FBI auf den Plan. Doch Belfort hält sich für unverwundbar.
„The Wolf Of Wall Street“ spielt gar nicht an der Wall Street
Jordan Belfort gibt es wirklich und auf seinen Memoiren basiert die Geschichte des Films. Das Drehbuch schrieb Terrence Winter („Die Sopranos“, „Boardwalk Empire“), der behauptet, dass die im Film gezeigten Drogen- und Sexexzesse nicht übertrieben seien. Das habe ihm der FBI-Beamte, der zehn Jahre gegen Belfort ermittelte, bestätigt. Trotzdem wirkt der von Martin Scorsese inszenierte Film wie eine überzogene Persiflage, zu absurd erscheint das hemmungslose Verhalten der Protagonisten. Dass das über drei Stunden trotzdem äußerst unterhaltsam ist, liegt zu großen Teilen an dem Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio schafft es, einen selbstsüchtigen und skrupellosen Charakter wie Jordan Belfort über weite Strecken durchaus charmant und sympathisch erscheinen zu lassen. Darin lag sicher auch das Erfolgsgeheimnis des echten Jordan Belfort.
Fotocredit: Leonardo DiCaprio in „The Wolf Of Wall Street“, © 2013 Paramount Pictures
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