Lange haben sie ja nicht gesucht, jedenfalls nicht lange genug, wenn man mich fragt. Und nun ausgerechnet Anke Engelke als Nachfolgerin von Elisabeth Volkmann sel. Dialogregieurgestein Ivar Combrinck sel., so umstritten er auch gewesen sein mag, hätte das sicherlich nicht gutgeheißen und die Rolle lieber selbst übernommen. Außerdem haben die Simpsons doch auch ein bisschen davon gelebt, dass die Synchronisation von (zumindest meiner Generation) eher nicht so bekannten Sprechern übernommen wurde.
Der Ulknudel-Faktor
Und jetzt passiert genau das, was ich bei jenen amerikanischen Animationsfilmen, die mir eigentlich immer sehr großen Spaß machen, bedauere, dass nämlich die Stimmen immer öfter von so genannten und leider Gottes ziemlich erfolgreichen „Comedians“ stammen, was die deutschen Bearbeitungen in meinen Ohren unerträglich macht. Gut, das ist natürlich mein ganz persönliches Problem, dass ich diese Menschen einfach nicht lustig finde und ihnen deshalb auch nicht zuhören mag, ob nun Markus Maria Profitlich in "The Incredibles" oder Erkan und Stefan in "Findet Nemo", in dem ja auch Anke Engelke unsel. eine tragende Rolle spielt. Lustigerweise ist da Otto Waalkes die rühmliche Ausnahme, dessen Interpretation des Faultiers Syd in „Ice Age“ ziemlich nah am Original ist.
Ruckediguh, zu groß ist der Schuh
Die Krach-Lady also als Nachfolgerin der Volkmann. Anke Engelke als Nachfolgerin von irgend jemandem, der/die auf seine/ihre ganz eigene Weise etwas dargestellt hat und schwer zu ersetzen ist – das kennen wir irgendwoher, und warum sollte auf ProSieben das klappen, was bei Sat.1 nicht funktioniert hat. Schwer vorzustellen, wie Anke das für Marge Simpson so charakteristische, resigniert und doch familiär-versöhnlich wirkende "Hmmmm…" anstimmt, das der blauhaarigen Hausfrau oft als einziger Kommentar zu den Eseleien ihres doch sehr eigenwilligen Gatten übrig bleibt. Aber wer weiß, vielleicht ist die "lustige" Anke ja in den Schuhen der Simpsons-Synchronisateuse erfolgreicher als in den doch allzu großen des Late-Night-Talkers. Aber Moment, da hätte ich ihr jetzt beinahe Unrecht getan, denn ersetzen wollte sie letzteren ja gar nicht, sondern der Show ihren ganz persönlichen Touch verleihen. Das Resultat lässt im Hinblick auf den Erfolg dieses Vorhabens zwei Schlüsse zu: Entweder es hat nicht geklappt und Anke war doch nicht mehr als eine schlechte Kopie (also gewissermaßen die Umkehrung des Mottos "lieber gut geklaut als schlecht selbst ausgedacht"), oder es hat funktioniert und sie kann es einfach nicht besser.
Stimmen von der Stimme zur Stimme
Ich habe zwar bis jetzt noch keine O-Töne der Neuspringfieldianerin über ihre neue Rolle gehört bzw. gelesen, aber es wird wohl nicht lange dauern, bis mir das erste Interview unterkommt. In dem sie dann schwärmt, da würde jetzt ja ein von ihr lange gehegter Traum in Erfüllung gehen, vermutlich wird sie auch das Unwort "Kult" benutzen und wahrscheinlich kundtun, sie wolle mitnichten versuchen, die unersetzbare E. Volkmann sel. zu ersetzen, sondern viel eher der Rolle ihre persönliche Note verleihen. Das kann ja heiter werden. Andererseits ist es ja nicht so, dass ich mich da nicht positiv überraschen lassen würde.
Na, wer sagts denn: Wer suchet, der findet…
Hi Leute.:Simpsons: Vote against Anke Engelke!http://www.anke-nein-danke.deDanke