MTV im Wandel der Zeit: lang ist’s her, dass auf dem Musiksender vor allem Musikvideos gespielt wurden, noch länger, dass man englische und amerikanische Serien im Original sehen konnte oder seine eigenen Sprachkenntnisse aufbessern konnte. Heute versteht sich die Station in erster Linie als Jugendsender und bringt eine Doku-Soap nach der anderen, in ihrer Mehrzahl schlecht synchronisiert. Nun wird sich wieder etwas ändern: MTV wird bald nicht mehr frei über das Kabel zu empfangen sein, sondern lediglich digital als Pay TV.
MTV wird nur noch im Abo empfangen
Mit der Entscheidung, das Angebot in einen Bezahlsender zu verwandeln, beschreitet MTV neue Wege. Denn obwohl es natürlich schon PayTV Sender wie Sky und zusätzliche, digitale Angebote der etablierten Sendeanstalten gibt, hat es eine deutsche Station bislang noch nicht gewagt, ihr reguläres Programm aus dem Free-TV zu nehmen und sich fortan bezahlen zu lassen.
Andere Länder zeigen, dass Pay TV eine ernstzunehmende Alternative ist: Das gezielte Ansprechen der Zuschauer durch eigens darauf zugeschnittene Sendeinhalte ermöglicht vielerorts eine neue Kreativität und auch eine gewisse Kompromisslosigkeit, die frei zugängliche Sender, ob öffentlich-rechtlich oder privat, so oftmals nicht haben. In Deutschland allerdings, wo das freie Angebot recht groß und vielfältig ist, sieht man, dass Sender wie Sky noch immer einen schweren Stand haben.
Musiksender als Pay TV
MTV – schon in den 80ern Vorreiter beim Privatfernsehen – wird nun seine Sendetätigkeit nur noch im Abo anbieten. Aber völlig auf die Popstars im Programm verzichten muss man dennoch nicht, wenn man sich gegen die Lösung als Pay TV entscheidet. Der zum gleichen Konzern Viacom gehörende Sender VIVA wird etliche der bisherigen Sendungen übernehmen und auch als Vorschau auf das digitale Angebot des Musiksenders fungieren.
Bislang senden MTV Rocks, VH 1 und Nicktoons schon bezahlt und digital, ab Januar 2011 wird das normale MTV Programm sich hinzu gesellen, ebenso wie MTV brand new als reiner Musiksender. Gerade dieses „back to the roots“ Konzept könnte für viele, die mit der Entwicklung des Jugendsenders in den letzten Jahren nicht zufrieden waren, als Anreiz dienen, dem neuen Ansatz zu folgen.
Weiterführende Links:
http://www.mtv.de/home