Milk mit Sean Penn – ein würdiger Oscar-Kandidat

Als erster bekennend schwuler Politiker der das Thema Gleichstellung vertrat und durchsetzte, forderte er Rechte für Homosexuellen und Akzeptanz von der vorherrschend bornierten Bevölkerung. Dennoch wurde er zu allererst durch seinen Mut bekannt, mit dem er für Recht und Gerechtigkeit plädierte. Das brachte ihm Respekt und Unterstützung von allen Seiten ein. Die Geschichte um Milk wurde bisher nur ein Mal verfilmt, in dem Dokumentarfilm „The Times of Harvey Milk“ (1984)

Der neue Film von Gus Van Sant, beschreibt das Leben von Harvey Milk (Sean Penn). Man verfolgt seinen Wahlkampf, wie er Schwule und Lesben aufruft, politische Gruppen zu bilden und wie er es letztendlich schafft, das Gleichstellungsgesetz zu forcieren. Seine Partner kommen mit dem Rummel und dem ständigen Engagement nicht klar und verlassen ihn. „Milk“ erzählt nicht von dem Superheld der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, man sieht vor allem den kleinen Mann der sich aufstellt und mehr erreicht als er vielleicht selbst je gedacht hätte – Ein Idealist mit Höhen und Tiefen.

Gus Van Sant hat die besten Schauspieler für sein Projekt zusammengetrommelt. Sean Penn wird nicht umsonst die beste schauspielerische Leistung in seiner Karriere attestiert und auch die Nebendarsteller wie etwa Emile Hirsch oder Diego Luna (der seinen Liebhaber spielt) sind hochkarätig besetzt. Penn überzeugt als Milk und auch sein Gegenspieler Josh Brolin als biederer Lokalpolitiker, der schließlich durchdreht, überzeugt. Die Geschichte wird mit viel Esprit erzählt, ohne kitschig zu werden. Dennoch kommt auch dieser Film nicht ganz ohne Längen und das obligatorische Hollywood-Pathos aus. Die Erzählweise ist Schema F, auch wenn original Filmmaterial aus dieser Zeit eingespielt wird und die Rahmen für die filmische Umsetzung bildet.

Van Sant hat die Bedeutung  von Milks Leben und Wirken richtig platziert und macht klar, dass der Kampf immer noch nicht vorbei ist, wie das erneute Abschmettern der „Same sex marriage“ in Kalifornien verdeutlicht. Trotzdem oder gerade deshalb, sind sich Kritiker und Publikum einig, dass dieser Film mehr als sehenswert ist.

„Milk“ steht für Hoffnung und die kann auch bei der andauernden Finanzkrise nicht verkehrt sein.

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