Legend – Fallender Himmel von Marie Lu: Der fulminante Auftakt einer dystopischen Trilogie

DAY hat den großen Test nicht bestanden und sollte eigentlich aussortiert werden aus dem System der Zukunft. Aber er hat überlebt und kämpft sich nun auf den Straßen durch. Gemeinsam mit der dreizehnjährigen Tess. Als diese in eine heikle Situation gerät, wird sie von JUNE gerettet. Eher unfreiwillig. Ist diese doch eigentlich auf der Suche nach dem Mörder ihres Bruders. Sie freundet sich mit Tess und DAY an ohne auch nur einen Schimmer zu haben, mit wem sie es hier wirklich zu tun hat. Die Tage auf der Straße verändern die Elitesoldatin und sie verliebt sich in DAY – nicht ahnend, dass dieser der Gesuchte ist. Und nicht nur das….

Auch privat hat die Autorin eine Vorliebe für Cupcakes und Kampfjets

Die junge Amerikanerin Marie Lu hat mit „Legend“ einen fulminanten Auftakt hingelegt. Es gelingt ihr tatsächlich, eine Dystopie zu schaffen, die sich aus der Masse heraushebt. Was nicht zuletzt ihren Figuren zu verdanken ist. Es sei ihr wichtig gewesen, June als Mensch mit einem guten Herzen darzustellen, der aber durch schlechte Gesellschaft einer Gehirnwäsche erleide, so meinte es Marie Lu in einem Interview und führt weiter aus, dass die Protagonisten einer Geschichte entscheidend sind, die Welt in allen möglichen Facetten darzustellen. Sie sind nicht offensichtlich, die Persönlichkeiten, die sie schafft, man tut sich zunächst schwer, ihnen nahe zu kommen. Durchschaubar ist etwas anderes und genau das macht den Reiz des Buches aus. Es gibt keine legendären Höhepunkte, aber es gibt eine Menge Stellen, an denen man keinesfalls freiwillig aus der Geschichte aussteigen würde.

Zwei Ich-Erzähler – eine interessante Perspektive

Die leicht gekürzte CD-Fassung ist absolut hörenswert, schön auch die Erklärung der einzelnen Charaktere und Sektoren auf dem Inlay, verwirrend nur: Beim Wechsel der Sprecher (Julian Greis für DAY und Patrycia Ziolkowska für JUNE) nennen diese immer ihre Namen. Traut man dem Hörer nicht zu, zwischen Männlein und Weiblein zu unterscheiden? Oder will man noch zusätzlich unterstreichen, dass die Geschichte aus der Perspektive zweier Ich-Erzähler erzählt wird? Ein sehr fragwürdiges Stilmittel, das den Schwung der Geschichte immer wieder unterbricht. Doch abgesehen von dieser Kleinigkeit handelt es sich hier um ein Hörbuch, das nichts vermissen lässt: Die Geschichte ist gut aufgebaut, der Bogen zieht sich von Anfang bis Ende, der Wunsch, zu erfahren, wie es weitergeht, lässt sich eigentlich gar nicht vermeiden.

Marie Lu: Legend – Fallender Himmel, erschienen im September 2012 bei Hörcompany, zu haben für 24,95 (6CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 7.43 Stunden). Ein Buch bzw. Hörbuch für Jugendliche ab 13, aber nicht nur für diese.

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