Film & TV

Der schräge Typ mit der schwarzen Brille zieht dem Toten eine grüne Stofffaser aus dem Rachen. Die Kamera ist wie immer mikroskopisch nah dabei. Sie nimmt auf, wie die Pinzette riesengroß auf sie zukommt, ruckt ein bisschen zurück, fast wie erschrocken, so dass das eigenartige Grün in dem rosigen Braunrot des Körperinneren sichtbar wird. Dann geht es wieder nach draußen. Was ist das, steht dem Typen mit der Brille ins Gesicht geschrieben. Eine grüne Stofffaser, sagt die schicke Frau neben ihm, ehe er die Frage formulieren kann. Dann wird eingetütet.

Nachdem vor einiger Zeit die Geilheit des Geizes bei dem einen bekannten Mediamarkt Einzug gehalten hat, scheint die Branche unbedingt mit dieser (durchaus gelungenen) Alliteration gleichziehen zu wollen. Den neueste Ansatz liefert seit ein paar Tagen die Unterhaltungselektronikkette ganz in rot und treibt eine ziemlich blöde Sau quasi im Minutentakt durch die Werbeblöcke.

Bis auf die erfolgreiche Rückkehr des Jigsaw-Killers gab es diese Woche keinen Neueinsteiger, der es überhaupt in die Top 10 geschafft hat?

Schon seit ein paar Wochen fällt es mir auf. Immer wieder sonntags gibt es prächtige 50er-Jahre-Schinken zu sehen. Meistens am frühen Nachmittag auf dem Ersten, dem Zweiten oder einem der Dritten Programme. Alte Schule also, ununterbrochen und werbefrei. Das hat man ja fast schon verlernt, das 90-minütige Durchhalten ohne Pause.

Es ist soweit, ich bin aufgeflogen. Ingo, der Informatiker von ganz oben hier bei mir im Haus, hat mich entdeckt. Über die Rob-Vegas-Sache vielleicht, keine Ahnung. Über reine Fernsehthemen eher nicht, Ingo hat ja keinen Fernseher. Angeblich. Wie auch immer, ich bin enttarnt. Aber so ist das beim Bloggen. Irgendwann kann man nicht mehr schreiben, was man will, weil Freunde und Bekannte mitlesen.

Flop oder top? Die gestrige erste Live-Show von "Stars auf Eis" hat jedenfalls die ersten Gewinner: Es siegten Oli Petszokat, Kati Winkler - und ProSieben, weil die Quoten stimmten.

Harald Schmidt ist schon okay, auch wenn ich nicht immer dazu komme. Auch heute ist es eher ein Zufall gewesen. Vor allem wegen der Fußballverzögerung lande ich mitten in der Show. Und was sehe ich da? Der bekannte Blogger Rob Vegas ist ab sofort als geschmoogelt zu betrachten.

Noch macht Thorsten Schorn beim Westdeutschen Rundfunk auf Sparte ? eine ganz kleine Nummer also. Das könnte sich ab dem fünften November ändern, wenn RTL den 30-Jährigen zum ?Kochüberfall? in deutsche Haushalte schickt.

Sat.1 zeigt ab dem 29. Oktober den Vierteiler "Blackout" mit Misel Maticevic - ein klasse Thriller um Drogen, Gewalt und Politik, wie es ihn im deutschen Fernsehen noch selten zu sehen gab.

So genannte ?Comedians? geistern ja leider zuhauf über den Bildschirm. Und jetzt fangen Atze, Gaby und Co. auch noch an, uns immer öfter mit ihren ?Live?-Programmen zu belästigen. Muss das denn wirklich sein?