Für die nächste Eigenproduktion setzt Thilo Proff, Geschäftsführer von Pro7, wieder auf den Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt, dessen Isenhart immerhin von der MFG Filmförderung nominiert wurde und somit gleich einmal 2.000 € „einspielte“.
Mit Jeanette Biedermann und anderen Pro7-Verdächtigen in das Mittelalter von Isenhart
Zu sehr liegen noch die groß angekündigten „Blockbuster“ der letzten Jahre im Magen, als dass man Isenhart unvoreingenommen entgegentreten könnte. Gonger, Die Schatzinsel, … – was sollte das?
Regisseur Hansjörg Thurn, der für letztgenanntes Unterhaltungswerk verantwortlich zeichnet, sei noch eine Chance gegönnt, uns die Gehversuche der Privatsender als Kinospektakel-Produzenten gnädig vergessen zu lassen. Denn der Plot, wie er auf sevenonemedia zu lesen ist, klingt nach einem durchdachten, soliden Thriller.
Bleibt die Frage, welche Geldsummen Pro7 in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Sender ORF und der DOR Filmproduktion verflüssigen konnten, um den aussichtsreichen Plot mit Kostüm, Kamera und Schauspiel ordentlich umzusetzen.
Zweifel an der schauspielerischen Qualität lässt bereits ein Blick auf die junge Riege der Cast aufkommen. C-Promi und Allzweckwaffe Jeanette Biedermann (Dörte's Dancing) und der Held aus dem schauderhaft schlechten Gonger, ebenfalls eine Eigenproduktion des Senders, Sebastian Ströbel werden in größeren Rollen zu sehen sein. Immerhin aus der Zielgruppe U16 bildete sich eine kleine Fangemeinde um den Jungschauspieler, welcher den Gonger darstellt.
Mehr verspricht da schon Darsteller Klaus J. Behrendt, bekannt aus Theater und Tatort-Krimis, als Sydal von Friedberg.
Plot von Isenhart
Der Ritter mit dem stattlichen Namen, ein Bastard, wächst im 12. Jahrhundert auf, zu einer Zeit, in der die christliche Kirche das gesamte Weltbild in Europa bestimmt. Sowohl alternativer Mystizismus als auch andere Religionen und wissenschaftliche Methodik sind verpönt.
Ein einschneidendes Erlebnis in Isenharts Leben bestimmt seine Zukunft: Anna von Laurin, seine Geliebte, wird Opfer eines blutrünstigen Ritualmordes. Das Herz wurde ihr herausgeschnitten.
Jahre später wird der Unglückliche, inzwischen Nachtwächter, an einen Tatort gerufen: einer Jungfrau wurde das Herz herausgeschnitten. Mit den forensischen Mitteln der damaligen Zeit, man denkt unwillkürlich an Der Name der Rose mit Sean Connery und Christian Slater, versucht er nun, den Täter zu finden. Er ist davon überzeugt, dass er es mit einem Serienmörder zu tun hat.
Also schließt er sich mit dem Wächter Konrad, dem Physiker Guenther und dessen Sohn Henning zusammen. Isenharts Suche führt ihn zu einem Wissenschaftler nach Toledo, der ihn in die mythische Bedeutung des Herzens einweist: es sei der Sitz der Seele.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Mörder über die Herzen der Jungfrauen Unsterblichkeit erlangen möchte. Abscheulich, doch die saubere Arbeitsweise des Mörders, eines Genies, fasziniert den Rächer der Anna zugleich…
Historischer Hintergrund des Drehbuchplots – ob die deutsche Eigenproduktion dem gerecht wird?
Aufreibend und politisch heikel ist auch das politische Spannungsfeld der Taten im historischen Kontext dieser Zeit. Die Kirche versprach ewiges Leben durch den frommen Glauben, während sie wissenschaftliche und alchemistische Methoden, die Aussicht auf eine Verbesserung der Lebensumstände gab, kategorisch unter Strafe stellte.
Nach dem damaligen Weltbild war der Mensch, Abbild Gottes, heilig, sein Körper durfte nicht durch operative Eingriffe „beschmutzt“ werden. Das Herz herauszuschneiden, galt als ein Akt der Blasphemie.
Die Figur des Serienmörders scheint an die Biografie von Leonardo da Vinci (1452 – 1519) angelehnt zu sein, von dem man heute weiß, dass er für wissenschaftliche Zwecke heimlich Tierkadaver und von Friedhöfen gestohlene Leichen sezierte.
Spannender Stoff, doch was Produzent Ivo Beck, Regisseur Hansjörg Thurn und Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt daraus machen werden…? Der genaue Sendetermin ist noch nicht bekannt gegeben worden. Anberaumt wurde die Ausstrahlung für das Frühjahr 2011 – auf eurem Lieblingssender…
„Die Kirche versprach ewiges Leben durch den frommen Glauben, während sie wissenschaftliche und alchemistische Methoden, die Aussicht auf eine Verbesserung der Lebensumstände gab, kategorisch unter Strafe stellte.“
So einen abgrund tief dummen Schwachsinn schreibt nur jemand, der noch nie ein Buch über das Mittelalter gelesen hat.
Dieser film grenzt ja schon an körperverletzung! extrem schlecht kopiert. warum sind deutsche filme immer so extrem billig?