Es könnte sein, dass die zweite Runde der Show unter veränderten Vorzeichen steht, da in der letzten Zeit sogar Teile der Fachwelt dem auf den Laufstegen dieser Welt vertretenen Schönheitsideal eine kleine Portion Skepsis entgegenbringen, zumindest in Italien oder Spanien. So wusste die Presse neulich etwa zu berichten, dass zu dünne Models von der Madrider Modewoche ausgeschlossen wurden, und dass ähnliche Überlegungen auch in Italien angestellt werden, z.B. von Letizia Moratti, der Bürgermeisterin von Mailand. Nur so am Rande: Der Chef der Modelagentur, die in Mailand Naomi Campbell vertritt, und der auch in oben verlinktem Artikel zitiert wurde, heißt Riccardo Gay. Hihi.
Aber Spaß beiseite, wo es für Models früher noch hieß ‚Mailand oder Madrid – Hauptsache dünn’, da regt sich jetzt Skepsis gegenüber dem Schlankheitswahn auf dem Laufsteg. Und da ein bisschen Vernunft sogar im Privatfernsehen ganz gut ankommt, gehe ich davon aus, dass auch die Möchtegernmodels der zweiten GNTMbHK-Staffel was über die Gefahren zu hören kriegen, die das Hungerhaken-Dasein mit sich bringt. Wäre ja auch nur allzu verständlich, zumal es ja während der ersten Staffel einige Kritik an der Show gegeben hatte. So wie vom Ärztlichen Direktor der Klinik Roseneck (Prien a. Chiemsee), Prof. Dr. Manfred Fichter, den stern.de mit den Worten "Diese Show propagiert einen unerreichbaren Super-Mager-Wahn im Quadrat. Das kann für Nachahmerinnen tödlich enden“ zitiert. Und so lustig sich der Mann da auch ausgedrückt haben mag, diese Gefahr besteht ja tatsächlich.
„Super-Mager-Wahn im Quadrat“ hin oder her, nun sind also alle jungen Damen der Nation aufgerufen sich zu bewerben. Und wer recht artig, hübsch und fleißig ist, sich nicht all zu dumm anstellt und die harte Schule des Bruce Darnell übersteht, der ist vielleicht bald genau so dick im Geschäft wie ‚Germany’s Former Next Top Model by Heidi Klum’ Lena G., die sich auf ihrer Website grad unglaublich freut ihren „Fan's [sic!] mitteilen zu können, dass ich das Werbegesicht für Microsoft geworden bin.“ Das ist doch mal ein Ziel, das man guten Gewissens anpeilen kann, und diesen jungen Damen ab und zu mal beim Zappen zu begegnen ist mir immer noch lieber als so manch andere Fernsehsendung, die mit Schlankheit zu tun hat. Vor allem, wenn tatsächlich auf die Gefahren des Hungerns hingewiesen werden sollte.
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