Schriftsteller Guido bleibt – um des Schreibens willen – zurück, als seine Frau samt Kind umziehen. Um seine Zeit zu vertreiben, fängt er das Schwimmen an und fühlt sich prompt zur Schwimmlehrerin Giulia hingezogen. Die hat aber ihre eigenen kleinen Geheimnisse und während sich Guidos Werke mehr und mehr um die geheimnisvolle Wassernixe ranken, versucht seine Frau, ihn zurück zu gewinnen, kämpft seine Tochter mit ihrer ersten Trennung und entflieht er den Bemühungen, sich für einen Literaturpreis zu bewerben.
Giulia geht abends nie aus
Verlust und Nähe spielen eine große Rolle in „Giulia geht abends nie aus“, jeder scheint voneinander getrennt zu sein, gleichzeitig sucht jeder die Nähe, weiß nur nicht so recht wie, etwa wenn Guidos Frau sich selbst in seinen Büchern sucht, aber nur andere Menschen darin findet.
Leichtes Sommerkino wird hiermit nicht geboten, die Charaktere scheinen allesamt unglücklich zu sein, unfähig, ihr Leid so weit zu teilen, dass sie sich gegenseitig helfen können. Auch die langsam wachsende Liebesbeziehung zwischen Giulia und Guido scheint kaum eine Chance zu haben, die poetische, gleichwohl bittere Ironie von Guidos Geschichten (eine handelt von einem Mann, der immer seinen Regenschirm vergisst und in eine Verkäuferin von Regenschirmen verliebt ist) scheinen die Schicksale der Protagonisten wieder zu spiegeln.
Regisseur und zusammen mit Frederica Pontremoli Drehbuchautor des Filmes ist Guiseppe Piccioni, der 1987 zum ersten Mal mit „Il grande Blek“ Aufmerksamkeit erregte, und bereits mehrere Awardsgewann, darunter beim Berlin Fim Festival. Da „Giulia geht abends nie aus“ bereits 2009 in Italien in den Kinos lief, dreht Giuseppe bereits fleißig an einem neuen Film, der Verfilmung des Buches „The Red and the Blue, and Errors committed in Italian schools“ von Marco Lodoli.
[youtube 1xmgagDJGKw]Ab dem 1.9.2011 im Kino
Regie: Giuseppe Piccioni
Drehbuch: Giuseppe Piccioni, Frederica Pontremoli
Darsteller: Valerio Mastandrea, Valeria Golino, Sonia Bergamasco, Lidia Vitale