Kubanische Küche? Das passt nicht nach Wuppertal. Italienischer Wein? Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Tomate, Mozzarella und Basilikum, das muss Wilfried nicht haben, da geht er eher in Richtung Himmel und Erde. Und so sieht er auch aus, der Architekt, dessen Bauten man sich gar nicht vorstellen möchte.
Denn bei seinen Aussagen über die Internationale Esskultur werden die sich wohl eher an Albert Speer orientieren denn an Antoni Gaudí. Oder dem teutonischen Doppelhaus mit zwei Hälften, in dem er sicherlich auch wohnt, wie wir morgen feststellen werden. Und da wird es sicherlich keine „harten Nudeln" geben, über die er sich am Dienstag beschwerte, weil er mit „al dente" nicht umzugehen gelernt hat.
Wilfried erinnert mich an einen Bekannten meiner Eltern, der sich schon immer nicht nur positiv über seine ausländischen Mitbürger geäußert hat. Und neben dem „aber", das er gerne dem Satz „Ich hab nichts gegen Ausländer" anhängte, hatte er auch eine (anerzogene?) Abneigung gegen Knoblauch. „Mag ich nicht" hieß es. Wenn mein Vater dann aber (anerzogene) italienische Spezialitäten auftischte, hat er gar nicht gemerkt, dass da Knoblauch drin war.
Natürlich gibt es beim „Dinner" auch die Kandidaten, die sich für Gourmets halten, weil sie mal für ein Schweinegeld einen Kochkurs bei Lafer besucht haben oder mal bei Kerner in der Sendung an Schubecks Löffel geleckt haben. Die können zwar auch nerven, aber im Vergleich zu Wilfried sind sie doch eher zu belächeln.
Ich weiß nicht, was der von Knoblauch hält, aber es gibt in jedem Fall Gewürze, die mag er nicht so, z. B. „Peperoni und wie das alles so heißt da", wie er gestern in die Kamera tönte. Oder heute, als er sich über Desirées Gewürz-Auswahl freute: „Endlich mal kein Chili oder so." Wobei sich seine Vermutung bestätigte: „Sie braucht nur mit Salz und Pfeffer arbeiten. Das wird völlig reichen."
Mal sehen, was Wilfried seinen Gästen morgen so auftischt und welche Zutaten er verarbeitet. Hoffentlich erzählt ihm vorher keiner, dass der Pfeffer eigentlich aus Indien kommt. Vielleicht würzt er nur mit Salz, was ihm aber wohl auch nicht mehr Punkte einbringt als die sechs, die er selber für ein „fast perfektes Dinner" zu vergeben pflegt.
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Aber tolle Küche hat der Wilfried, ich vermisse noch den Satz „Ich hab da schon mal was vorbereitet“… Aber warum lässt er die Fische bis zum ersten des Monats anschreiben, er sieht nicht aus als würde er am Hungertuch nagen. Und auch nett, wieviel verschiedenen vegetarische Gerichte er für Desire besorgt hat. Sein Gläserturm ist auch toll, der legt sich wirklich ins Zeug…
Hihi… Wilfried würzt mit Rum aus Österreich, landet auf dem letzten Platz, und seine abgefüllten Gäste lallen hinter was von „der Sicht ihrer Dinge“. Bravo! (Sag ich da, als langjährige Wuppertalerin.)
War aber ne Lustige Sendung. Leider habe ich es verpasst aufzunehmen 🙁