Die Zukunft des F-Commerce: Werden Facebook-Shops unser Kaufverhalten dominieren?

F-Commerce ist im Grunde genommen eine spezielle Ausprägung des Social Commerce Trends. Doch die Größe und der Einfluss Facebooks lassen daraus einen neuen, eigenen Begriff entstehen, der unser Shopping-Verhalten im Internet zukünftig dominieren soll. Prognosen vermuten sogar, das in fünf Jahren mehr Geschäfte über Facebook, als über Amazon abgewickelt werden. Für viele scheint diese Entwicklung schwer nachvollziehbar und aus dem Nichts heraus zu erscheinen. Muss Amazon jetzt zittern? Auf welchen Fakten basieren die Vorhersagen?

F-Commerce – Mit Facebook einkaufen

Facebook ist das größte soziale Netzwerk der Welt. Mit mehr als 800 Millionen aktiven Mitgliedern erfasst Facebook jeden dritten Menschenbürger, der einen Computer besitzt. Und diese Nutzer geben bereitwillig möglichst viele Daten von sich selber preis: Nicht nur Alter, Name und Geschlecht sind von Interesse, vielmehr können Auswertungen des „Gefällt mir“-Buttons, eigener Kommentare und Empfehlungen direkt für Kaufentscheidungen genutzt werden.

Als Marketing-Tool ist Facebook daher schon länger eine erfolgversprechende Adresse. Viele Marken besitzen eigene Fan-Seiten, um ihren Followern die neusten Informationen zu liefern und Angebote zu unterbreiten. Seit Anfang 2011 können auf diesen Seiten sogenannte Facebook-Shops integriert werden, die ohne Umwege einen sofortigen Konsum versprechen. Eine amerikanische Studie von April 2011 belegt den Erfolg dieser, bis dato erst seit Kurzem bestehenden Möglichkeit: Drei Viertel aller Facebook-Mitglieder haben bereits durch das Klicken des „Gefällt mir“-Buttons ihr Interesse an einer Marke verkündet. Mit der Betätigung der besagten Schaltfläche steigt die Wahrscheinlichkeit für einen tatsächlichen Kauf von Produkten des Herstellers um 51 Prozent.

Facebook-Shops sind der Versuch, Kunden den kürzesten Weg von der Kaufentscheidung zum eigentlichen Einkauf anzubieten. Nutzer müssen die Fan-Seite nicht mehr verlassen, um zum eigenen Online-Shop der Marke zu gelangen. Sie finden alles an einem Ort, erhalten zudem passende Anreize von Freunden, die ebenfalls über Facebook eingekauft haben und sparen durch das reduzierte Angebot für Fans. Gerade kleine, noch unbekannte Shops können die Größe von Facebook für sich nutzen. Während diese bei Google auf den hinteren Seiten platziert und daher kaum gefunden werden, verändert Facebook durch die Integration der sozialen Kontakte die Art und Weise, wie Kunden auf Produkte stoßen werden. Und es bringt 800 Millionen Nutzer bereits mit.

F-Commerce wird die Zeit, die Internetnutzer anteilig auf Facebook verbringen, weiter ansteigen lassen. Während in den Vereinigten Staaten ein Drittel der Verweildauer im World Wide Web durch Facebook bestimmt wird, verbringen die Deutschen nur 11,3 Prozent der gesamten Surfzeit auf Facebook. Tendenz steigend. Ob alle Mitglieder allerdings bereit sind, über das Soziale Netzwerk einzukaufen, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist, dass Facebook E-Commerce-Unternehmen nur einen weiteren Absatzkanal zur Verfügung stellen wird.

Während E-Commerce-Unternehmen in der Regel mit Vertrauen und Sicherheit punkten, haftet Facebook ein sehr offenes, transparentes und bedenkliches Image an. Wir vertrauen Amazon, da es uns über Jahre eine schnelle Lieferung, hohe Qualität und kompetente Partner bietet und sich als Online-Einkaufszentrum bewährt hat. Facebook hingegen verhandelt mit Datenschützern über die Verfügbarkeit und Offenlegung aller gespeicherter Daten und bewahrt über ihre Nutzung noch Stillschweigen. Da sich die bisherigen Nutzer allerdings schon jetzt wenig von Negativschlagzeilen beeindrucken lassen, wird die Zukunft zeigen, ob Facebook die 13,7 Millionen Bestellungen pro Tag von Amazon überbieten kann. Fest steht, dass die Einkaufsmöglichkeiten über das Netzwerk schier unendlich scheinen und weit über das Angebot von Produkten und Dienstleistungen hinaus gehen werden, da F-Commerce sich zudem weit über die reinen Facebook-Shops hinaus auswirkt.

F-Commerce: Die unterschiedlichen Kategorien

1

Der Facebook-Shop

Der schon bereits erwähnte Facebook-Shop spiegelt die direkteste und offensichtlichste Form des Handels über das Soziale Netzwerk wider. Die Kaufabwicklung wird damit Teil von Facebook und erweitert das umfassende Angebot für den Nutzer. Eingeführte Facebook-Kredits könnten zur Bezahlung der Waren genutzt werden und damit PayPal Konkurrenz machen.
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2

Online-Shops mit Facebook-Features

Eine weitere Möglichkeit sich dem F-Commerce zu bedienen, nutzen Online-Shops, die Facebook-Features integrieren. Der „Gefällt mir“-Button und Empfehlungen werden genutzt, um vorhandene Kunden besser zu beraten und an die Marke zu binden sowie neue Käufer zu gewinnen.
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3

Facebook-Deals im stationären Handel

Auch in den stationären Handel hält der Facebook-Commerce Einzug. Spezielle Angebote und Facebook Deals werden auf der Online-Plattform angeboten, um Offline im Laden eingelöst zu werden. Auf diesem Gebiet ist Groupon momentan sehr erfolgreich und könnte durch die Deals im sozialen Netzwerk Konkurrenz bekommen.

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