Ein Literaturverzeichnis erstellen: Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens

Wissenschaftliches Arbeiten setzt nicht nur voraus, dass der abgelieferten Ausarbeitung eine ausführliche Recherche zu Grunde liegt, sondern dass diese Quellen vorschriftsmäßig zitiert und in einem Verzeichnis am Ende der Arbeit zusammen gefasst werden. Jede Universität, jede Hochschule legt jedoch selbst gerne verschiedene Vorschriften zum Literaturverzeichnis erstellen fest. Um nicht den Überblick zu verlieren, zeigen wir euch die allgemeingültigen Regeln, denen jedes Literaturverzeichnis unterliegt.

Ein Literaturverzeichnis erstellen: Die Grundlagen

Das Literaturverzeichnis folgt in wissenschaftlichen Arbeiten dem Haupttext und bildet mit der eidesstattlichen Erklärung das Ende des erstellten Werkes. Das Verzeichnis wird in der gleichen Schriftart erstellt, die auch schon für den restlichen Text gewählt wurde. Die verschiedenen Nachweise sind alphabetisch zu ordnen. Ein einzeiliger Zeilenabstand und eine Freizeile nach jeder genannten Quelle sorgen für die nötige Übersichtlichkeit. Gerne kann das linksbündige Verzeichnis als Liste mit Aufzählungszeichen angelegt sein, um die Überschaubarkeit weiter zu unterstützen.

Generell gilt, dass, den üblichen Schreibgewohnheiten folgend, nach jedem Komma (,), Doppelpunkt (:) und Punkt (.) ein Freizeichen folgt. Beim Gedankenstrich (-), Schrägstrich (/) oder Semikolon (;) wird auch vor dem Symbol ein Leerzeichen gelassen.

Verfasser und Herausgeber sind immer zu nennen. Bis zu drei Vertreter der Gattung dürfen mit einem Schrägstrich (/) voneinander getrennt erfasst werden. Hat ein Werk mehr als drei Autoren oder Herausgeber zu bieten, so wird nur der erste benannt und mit dem Zusatz „u.a.“ versehen. Um Herausgeber von Schriftstellern zu unterscheiden folgt dem Namen des Publizisten „(Hrsg.)“. Erscheinungsort und Jahr sind ebenfalls pflichtgemäß anzugeben. Bei fehlenden Informationen dazu sind „o.O.“ (ohne Ort) und „o.J.“ (ohne Jahresangaben) einzusetzen.

Für das bessere Verständnis folgt auf die theoretische Darstellung der Quellenangabe immer ein Beispiel Literaturverzeichnis, das den besagten Vorgaben entspricht. Ein Literaturverzeichnis erstellen und wissenschaftliches Arbeiten sollte so schnell von der Hand gehen.

Literaturverzeichnis erstellen: So wird's gemacht!

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Eigenständige Quellen, Bücher oder Schriften

  • Familienname, Vorname: Haupttitel. Untertitel, Herausgeber (wenn vorhanden), übers. von Übersetzer (wenn vorhanden), Band, Auflage, Verlag, Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
  • Ebenso wie die Nennung vom Herausgeber und Übersetzer sind die Angaben von Bandnummer und Auflage nur dann zu machen, wenn diese Informationen vorhanden sind

Beispielhafte Quellenangaben:

  1. CURRAN, STEVE: Motion Graphics. Graphic Design for Broadcast and Film. Rockport Publishers, Gloucester, Massachusetts, 2000.
  2. KREIMEIER, KLAUS / STANITZEK, GEORG / BINCZEK, NATALIE (Hg.): Paratexte in Literatur, Film, Fernsehen. Akademie Verlag, Berlin, 2004.
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Werke aus Sammelbänden oder Zeitschriften

  • Name, Vorname des Autors: Titel des Beitrags, in: Titel des Sammelbandes.Untertitel, Name, Vorname des Herausgebers (Hrsg.), Band oder Jahrgang, Heft oder Sonderband, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Seitenanzahl des Artikels.

Beispielhaftes Literaturverzeichnis:

  1. ALLISON, DEBORAH: Innovative Vorspänne und Reflexivität im klassischen Hollywoodkino. In: Böhnke, Alexander / Hüser, Rembert / Stanitzek, Georg (Hg.): Das Buch zum Vorspann. The Title is a Shot. Vorwerk 8, Berlin, 2006, S. 90-101.
  2. HEDIGER, VINZENZ: Putting Spectators in a Receptive Mood. Szenische Prologe im amerikanischen Stummfilmkino. In: montage/av. Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation. Anfänge und Enden. Schüren, 2003, S. 68-87. URL: http://www.montage-av.de/pdf/122_2003/12_2_Vinzenz_Hediger_Putting_Spectators_in_a_Receptive_Mood.pdf. Stand: 21.08.2009.
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Literaturverzeichnis erstellen für Filme

Für Filme gibt es noch keine allgemein festgeschriebene Verweisstruktur. Im Sinne des einheitlichen Erscheinungsbildes aller Quellen, bietet sich folgende Struktur an:

  • Name, Vorname des Regisseurs: Filmtitel, Produktionsland Erstausstrahlung, Länge in Minuten.

Beispiele:

  1. DARABONT, FRANK: Die Verurteilten, USA 1994, 142 Minuten.
  2. NOLAN, CHRISTOPHER: Inception, USA / UK 2010, 148 Minuten.
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Quellen im Internet

Besonders Informationen aus dem Internet unterliegen anhaltenden Veränderungen. Daher ist es wichtig den Zeitpunkt zu vermerken, der den letzten Besuch auf der Webseite kennzeichnet und somit den damaligen aktuellen Stand wiedergibt.

  • Autor: Titel, Erscheinungsdatum des Textes (wenn vorhanden), URL: (inkl. http:// etc.), Datum des letzten Besuches.

Quellen aus dem Internet:

  1. BÖHNKE, ALEXANDER: Paratexte des Films: Über die Grenzen des filmischen Universums. transcript Verlag, Bielefeld, 2007. Abrufbar im Internet. URL: http://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=3_i9sGVVlK8C&oi=fnd&pg=PA7&dq=filmvorspann&ots=p06NYSIF7Z&sig=0ctSAC5JBMOX1I61tHLXn_b_5Qg#PPP1,M1. Stand: 21.08.2009.
  2. BOXER, SARAH: Making a Fuss Over Opening Credits; Film Titles Offer a Peek at the Future in More Ways Than One. New York Times, 2000. URL: http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C03E3DF1630F931A15757C0A9669C8B63. Stand: 21.08.2009.
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Beiträge im Radio oder Fernsehen

  • Autor: Beitrag, Sender, Datum und Uhrzeit der Ausstrahlung.

Beispiele:

  1. BARWASSER, KARLHEINZ: Lasst mich bitte noch mal von vorn anfangen. Die Schauspielerin Lore Keller, Bayrischer Rundfunk BR2, 15.1.1988, 22:05 bis 23:10 Uhr.
  2. CSI Miami. Deadline, 19. Folge aus der 2. Staffel (02×19), RTL, Wdh. v. 1.9.2006, 00:45 bis 01:30 Uhr (US -Erstausstrahlung 29.3.2004, dt. Erstaustrahlung 26.4.2005).

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Eine Meinung

  1. Im Werk von Sebastian Budde „Das korrekte Zitieren und Paraphrasieren in wissenschaftlichen Arbeiten“ findet man ebenfalls ganz nützliche Tipps – was man bei wissenschaftlichen Arbeiten beachten sollte, um auf der „sicheren Seite“ zu sein…

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