Zu Zeiten des kaiserlichen Österreichs war es eine Prestigefrage in den gutbürgerlichen Wiener Haushalten, eine Köchin aus Böhmen zu beschäftigen, weil allgemein bekannt war, das sie ausgezeichnet kochen konnten. Gerade Mehlspeisengerichte wie die bekannten Golatschen sind keine original wienerische Spezialität. Das Rezept wanderte über die böhmische Köchin auf den Wiener Speisezettel. Übrigens sind Golatschen gefüllte Teigtaschen, ähnlich unserem heutigen Plundergebäck. Magdalena Dobromila Rettigova, eine berühmte böhmische Köchin, veröffentlichte 1826 ein damals sehr bekanntes Kochbuch über die Böhmische Küche.
Böhmische Küche – alles andere als leicht
Kalorienarm ist die Böhmische Küche nicht. Sie ist aus einer bäuerlichen Küche für schwer arbeitende Menschen entstanden. Die heutigen Rezeptvarianten sind „abgespeckt“ – mit weniger Schweineschmalz, Butter und Sahne als damals. Gemüse und Salate spielen für die Böhmische Küche in den alten Kochbüchern kaum eine Rolle. Zum typisch böhmischen Schweinebraten mit den lockeren Semmelknödelscheiben gehört allerdings ein gedünstetes Kraut.
Die folgenden Rezepte sind dem Kochbuch „Böhmische Küche“ von Eva Mayer-Bahl entnommen. Für die Küchenpraxis wurden sie leicht verändert.
Böhmische Küche: So wird's gemacht!
Die Suppe – eine schnell gemachte Suppeneinlagen sind Butternockerl
Das Hauptgericht – Böhmisches Bierfleisch
Zum Dessert – Böhmische Dalkerl (eine einfache und schnelle Variante)
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