Der Solist hätte sehr kitschig werden können: Ein erfolgreicher Journalist hilft einem Obdachlosen, der zu dem noch schizophren ist, wieder auf die Beine zu kommen. Tränenreich und übertrieben hätte das Drama in die Kinos kommen können, der Oscar wäre schon vorprogrammiert gewesen. Doch zum Glück hat sich der Regisseur dazu entschieden, die Geschichte authentisch zu erzählen und den Hollywood-Kitsch auf ein Mindestmaß zurückzufahren.
Der Solist: Ein erstaunlich unkitschiges Drama
Bevor Robert Downey Jr. demnächst als Sherlock Holmes sein komödiantisches und actionreiches Talent beweist, zeigt er sich in „Der Solist“ von einer anderen Seite: Als Kolumnist für die Los Angeles Times lebt Steve Lopez auf der Überholspur, doch das Schicksal bringt ihn durch einen Unfall mit dem Odachlosen Nathaniel Anthony Ayers (Jamie Foxx) zusammen. Durch seine Recherche findet er heraus, dass Nathaniel einmal eine hoffnungsvolle Karriere als Cellist bevorstand, die jäh vernichtet wurde, als er an Schizophrenie erkrankte.
Obwohl sich Steve nicht darauf einlassen will, für den geistig kranken Nathaniel Verantwortung zu übernehmen, beginnt er, sich um ihn zu kümmern. Eine ungewöhnliche und bemerkenswerte Freundschaft entsteht zwischen den ungleichen Charakteren.
Robert Downey Jr. und Jamie Foxx zeigen ihr ganzes Können
Basierend auf den echten Kolumnen von Steve Lopez und dessen anschließendem Buch, hat Regisseur John Wright („Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“) einen intensiven und glücklicherweise unkitschigen Film geschaffen, der die volle Kraft beider hervorragender Schauspieler zu nutzen weiß. An einigen Stellen erinnert die Beziehung zwischen Steve und Nathaniel zwar an die Rollen von Jeff Bridges und Robin Williams in „Der König der Fischer“, ansonsten ist es gelungen, einen eigenständigen und zutiefst menschlichen Film zu schaffen, der ohne moralischen Zeigefinger auskommt.
Ab dem 08.10.2009 kann „Der Solist“ im Kino gesehen werden.
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