Der perfekte Platz

Jessica (Cécile de France), neugierig, offen, liebenswert, kommt nach Paris, um die große, weite Pariser Künstlerwelt kennenzulernen. Das geht am einfachsten, indem sie sich als Kellnerin in einem Bistro gleich gegenüber dem etablierten Theater in der teuren Avenue Montaigne anstellen lässt. Schnell und zwanglos lernt sie so die Großen kennen, die hier vor oder nach dem Auftritt ihre Pause mit Croissant einlegen : Den begabten Pianisten Jean-François (Albert Dupontel), der nicht mehr für das bourgeois-snobistische Publikum spielen will, die quirlige Schauspielerin Catherine (Valérie Lemercier), die nicht mehr in bestbezahlten Fernsehsoaps auftreten will, sondern endlich Simone de Beauvoir verkörpern möchte, den Kunsthänder Jacques (Claude Brasseur), der seine Sammlung verkauft, weil er den Sinn nicht mehr sieht und sich unwissentlich mit der Ex-Geliebten seines Sohnes vergnügt, und natürlich jener charmante Sohn Frédéric (Christopher Thompson), der alsbald das Herz der guten Jessica erobert.

Der pefekte Platz ist, etwas gehässig gesagt, ein Film, bei dem die Großtante aus Österreich sagt : „Ahh geeh, des is a wirklich a ganz a netter Film.“ Wer mit der Einstellung ins Kino geht, verbringt einen schönen Nachmittag und genießt den „perfekten Platz“ wie eine Sahnetorte, von der man weiß, dass sie etwas zu fett ist, aber die man sich im Augenblick gern gut schmecken lässt, ohne tiefsinnig über’s dicker werden zu grübeln. Dann auch stören einen die kapriziösen Dramen der großen Künstler nicht, die so gelackt und schick daherkommen wie die überteuerten Kunst- und Modegalerien in dergleichen Straße – pardon, dergleichen Avenue. Schließlich tritt auch noch Sidney Pollack als amerikanischer Regisseur auf, der das Leben von Sartre und de Beauvoir verfilmen möchte (was sonst !), und so geht das schön gebastelte Karussel weiter, bis Jessica gut eingebettet in den Armen des wohlsituierten Kunsthändersohnes landet. So eine gute Schwarzwälder Kirschtorte ist halt manchmal genau das richtige für einen Sonntagnachmittag. Eh ouiii ! Venez à Paris…. ! La vie est belle !

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