Die Geschichte von Children of Men führt uns ins London des Jahres 2027. Die Menschheit droht auszusterben, da 18 Jahre zuvor das letzte Kind geboren wurde. Seitdem sind alle Frauen auf unerklärliche Art und Weise unfruchtbar geworden. Die Welt versinkt im Chaos, Gewalt ist an der Tagesordnung und England befindet sich fest im Griff eines diktatorischen Polizeistaates, der tausende von Flüchtlingen, illegalen Einwanderern und Asylanten verhaftet und einsperrt. Der Angestellte Theo – brilliant dargestellt von Clive Owen – versucht die Anarchie um ihn herum zu ignorieren und wird erst aus seiner Lethargie gerissen, als plötzlich seine Ex-Frau vor ihm steht und ihn um einen Gefallen bittet: Theo soll schwer zu beschaffende Transit-Papiere besorgen, damit die junge Kee außer Landes gebracht werden kann. Kee ist aus einem bestimmten Grund die letzte Rettung für die Menschheit…
Regisseur Alfonso Cuarón (Harry Potter 3, Y tu mamá también), dem für die Inszenierung von Children of Men ein üppiges $70 Mio.-Budget zur Verfügung stand, taucht seine Bilder in düstere Grautöne und verpasst dem Film einen dokumentarischen Look, der hervorragend zur Ernsthaftigkeit der Geschichte passt. Glücklicherweise verzichtet Cuarón auf so beliebte Sci-Fi-Elemente wie fliegende Autos und helfende Roboter – sondern setzt auch hier auf ein realistisches Szenario: künftige Errungenschaften wie Head-Up-Displays in Durchschnittsautos und Breitbild-TVs in den Wohnungen und als Werbetafeln bleiben angenehm dezent im Hintergrund, tragen aber dennoch zur futuristischen Atmosphäre bei. Auch bei der Wahl der Schauspieler beweist Cuarón ein glückliches Händchen: von Clive Owen habe ich ja bereits geschwärmt, aber auch die anderen Darsteller wie Julianne Moore, Michael Caine und Kee-Darstellerin Claire-Hope Ashitey passen perfekt zu ihren Rollen. Ein wahrer Genuss ist auch die Art der Inszenierung: zum dokumentarischen Look trägt nicht nur der Einsatz von Handkameras bei, sondern auch längere, ungeschnittene Sequenzen, von denen einige zum spektakulärsten gehören, was man in letzter Zeit auf der Leinwand gesehen hat.
Children of Men ist ein meisterhaft präsentierter, intelligenter und unterhaltsamer Trip in die nahe Zukunft, der zum Nachdenken anregt. Unbedingt ansehen!
(Alle Bilder © Universal Pictures)
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