DSDS Kids – ist das das Ende der Castingshows? Ähnlich dem Phänomen Talkshow wurde der Markt nach anfänglich erfolgreichen Shows von dem Format überschwemmt. Die Konkurrenz zu groß, der Markt hypersättigt, die Zuschauer gelangweilt vom Castingoverkill. Deutschland hat mittlerweile ein Dutzend „Top“ Models, Superstars, Supertalente, Frauen für Bauern gefunden. 2009 gewann ein Hund die Supertalent Show. Das Casting Format steckt in einer Sackgasse, denn ganz Deutschland wurde schon durchgecastet. Wirklich ganz Deutschland? Eine Gruppe blieb davon dank Ärzteverband, Kinder– und Jugendschutz verschont: (Klein-) Kinder. RTL erkannte die Lücke und schließt sie mit DSDS Kids.
Bewerberflut größer als für das Original DSDS
38.664 Kinder haben sich laut RTL für DSDS Kids beworben. Oder wohl eher die Eltern der Kids. Das sind weit mehr Bewerbungen als für das Original DSDS und am 5. Mai soll es losgehen. In Vier Folgen werden ausgesuchte Kandidaten zwischen vier und vierzehn Jahren vor die Jury treten. Die Jury, das sind Dieter Bohlen, Michelle Hunziger und Noch Ehefrau von Til Schweiger: Dana Schweiger. In den ersten drei Shows sollen jeweils zehn talentierte Kinder auftreten, die Jury werde ein „kindgerechtes und empathisches Feedback geben“, letztendlich entscheiden die Zuschauer, wer es in die vierte Show, ins Finale, schafft. Der Gewinner bekommt ein Ausbildungs-Stipendium und ein Preisgeld.
Die Jury:
Verantwortung der Eltern
Klar ist: DSDS Kids würde nicht funktionieren, ohne die Masse an überehrgeizigen Eltern, die ihren Kids deren Träume aufzwingen und dafür anmelden. Früher war es Leistungssport. Heute Superstar. Hier sind Eltern entsetzt, wenn sie in den USA die Vierjährigen als Miss über den Laufsteg laufen sehen. Und schicken ihre eigenen zu Dieter Bohlen?
Spätfolgen
Dass die eigentlichen Probleme erst nach der Show kommen, das bedenken die meisten Eltern, die ihren Nachwuchs zu Castingshow schicken nicht. Oft werden die Kandidaten zur Zielscheibe für Spott und Hohn und werden als Volltrottel Deutschlands dargestellt. Die meisten sehen sich DSDS nicht an, um Sänger zu sehen, sondern um Leute zu sehen, die es nicht können. Darauf sind Eltern nicht vorbereitet und liefern ihre Kinder nach der Teilnahme von DSDS den Zuschauern schutzlos aus.
Die Kids:
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