Das kostbare Gut der eigenen Arbeitskraft ist das Kapital der Arbeitnehmer. Die Rechtslage scheint eindeutig. Wer als Arbeitnehmer durch einen Arzt arbeitsunfähig krankgeschrieben wird, steht dem Arbeitsprozess nicht zur Verfügung. Der Job des Erkrankten ist es vielmehr, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um seinem Arbeitgeber baldmöglichst mit seiner vollen Arbeitskraft zu unterstützen. Doch das Arbeitsrecht Krankheit, stets ergänzt durch aktuelle Urteile, lässt Ausnahmen zu. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist immer eine Voraussage durch den Arzt, was andererseits nicht ausschließt, dass der Arbeitnehmer, sollte seine Genesung vorher stattfinden, auch früher als bescheinigt seine Tätigkeit aufnehmen kann.
Zu früh arbeiten gehen kann Folgen haben
Alles wird unproblematisch sein, wenn kein Unfall oder eine chronische Krankheit entstehen, die ggf. auch die ursprüngliche Krankschreibung zurückzuführen sind. Daher ist es stets sinnvoll, auch um die Anforderungen im Bereich Arbeitsrecht Krankheit zu erfüllen, eine frühere Genesung durch den Arzt bescheinigen zu lassen.
Doch der Druck auf die Arbeitnehmer steigt stetig, Arbeitsrecht Krankheit hin oder her. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, die Aussicht auf Sozialleistungen nach Art des knappen Hartz 4 sind keine guten Ratgeber um das wichtigste Kapital eines Arbeitnehmers, nämlich seine eigene Arbeitskraft, zu pflegen.
Krank arbeiten: Weder für Unternehmen noch für den Arbeitnehmer eine gute Entscheidung
Eine Studie im Auftrag der Felix-Burda Stiftung lässt keine Zweifel. Wer krank arbeiten geht, riskiert dauerhaft die eigene Gesundheit und – das ist das eigentlich bemerkenswerte- auch für den Betrieb keinen guten Dienst. Wer trotz Krankheit seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, so die Studie, gefährdet neben der eigenen Gesundheit auch das Wohl der Kollegen durch Ansteckungsgefahren und liefert unterdurchschnittliche Arbeit ab. Diese Erkenntnis hat sich auch im Bereich des Managements durchgesetzt.
Werbung
Hi!Mit diesen Problemen haben immer mehr Arbeitnehmer zu kämpfen. Keiner will seinen Job gefährden. Warum hat Deutschland wohl einen so niedrigen Krankenstand…Gruß Timo
Halloaber auch wenn man zurecht krank geschrieben ist, muss man noch aufpassen, wie ich inzwischen weiß. Ich hab 17 Jahren in einer Firma im Zulieferungsbreich (den Namen nenne ich besser nicht) gearbeitet. Seit meiner Ausbildung hab ich da angefangen und war vom ersten Tag an als Leiter für das Lager zuständig. Nie habe ich mir was zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil. Ich habe mich fortbilden lassen, war die letzten 7 Jahre sogar Sicherheitsbeauftragtrer was meinen Chef vermutlich besonders genervt hat. Weil ich hab ihn natürlich dann auf Probleme angesprochen und gesagt, dass die abgeschafft werden müssen. Nun habe ich mir an einem Wochenende bei der Gartenarbeit ganz doof einen Knochen an der Ferse gebrochen. (Klar, im Lager fährt man die ganze Zeit mit dem Gabelstapler irgendwelche gesundheitsgefährdenden Substanzen rum, da passiert zum Glück nix) Das war eine ganz doofe Sache, aber eben nicht zu ändern. Ich musste also zum Arzt, der stellte den Bruch ruhig und ich konnte nicht arbeiten gehen. Wie ich schon sagte, habe ich heute den Eindruck, dass mein Chef mich wegen der Sicherheitshinweise (Ausgasen von Containern zB.) sowieso schon langsam auf dem Kieker hatte. Dann kam ich nach ein paar Wochen wieder zurück in die Firma und musste feststellen, dass meine Stelle – anderweitig vergeben war!! Einer meiner Mitarbeiter (und nicht gerade der Hellste) hat jetzt die Leitung bekommen, während ich zurückgestuft worden bin. Ich dachte, ich steh im Wald. Dann durfte ich auch noch feststellen, dass das natürlich auch Auswirkungen auf das Gehalt haben sollte. Und das ohne dass ich vorher davon unterrichtet worden bin. Meinen Chef zur Rede gestellt, sagt der, dass er sich weigert, und dass ich ja sowieso ein Querkopf sei (von Kollegen weiß ich inzwischen, dass er hinter meinem Rücken auch anderes über mich gesagt haben muss; sie wollen es mir aber nicht sagen, um mich nicht zu verletzen.Ich schluckte also erst mal meinen Ärger und fragte mich was, tun? Zu Hause sprach ich lange mit meiner Frau , immerhin sind von dem Gehalt ja auch Zahlungen zu leisten wie die Abbezahlung des Hauses. Schließlich waren wir uns einig, uns einen Anwalt spezialisiert auf Arbeitsrecht, suchen sollten. Zum Glück habe ich sowas bisher nie gebraucht, deshalb standen wir etwas auf dem Schlauch. Aber meine Frau hatte eine gute Idee: Wir sind schon seit Jahren Mitglied bei Viva Vita, da kann man eigentlich Rezeptzuzahlungen und sowas sparen. Aber die helfen eben auch dabei, wenn man im Sozialrecht einen Anwalt sucht. Und genau das haben sie gemacht. Ich hab echt einen Top-Anwalt gefunden (den würde ich glatt empfehlen, aber das wäre ja echte Werbung). Und der hat den Fall haushoch gewonnen. Mein alter Arbeitgeber hat mich bald freigestellt und ich hatte Zeit und Gelegenheit, mir eine neue Stelle zu suchen. Und ratet mal: Ich habe heute eine neue Stelle bei einem viel besseren Arbeitgeber. Praktischerweise sind sogar meine Magenbeschwerden seit kurzem weg, die mich die letzten Jahre auffälligerweise geplagt haben. Das hat sich also wirklich gelohnt und ist gar nicht so teuer.