Found Footage: Die Top 10
10
The Troll Hunter
Der 2010 veröffentlichte, norwegische Film „The Troll Hunter“ nimmt sich selbst nicht zu ernst und schafft es, mit gekonnten Spezialeffekten (die aufgrund eines verhältnismäßig niedrigen Budgets sehr gut gelungen sind) sogar Gänsehaut zu verschaffen. Wer sich bei dem Film „The Troll Hunter“(Trailer) nicht gruselt, wird sich trotzdem amüsieren, immerhin sind 2/3 aller beteiligten Schauspieler aus dem Comedy Genre und spielen die absurde Story so ernst, dass man sich nur ehrwürdig verneigen kann.
9
Paranormal Activity
Der Überraschungshit „Paranormal Activity“ (Trailer), der mittlerweile leider ein paar Fortsetzungen zu viel nach sich gezogen hat, hat mit ein paar wackeligen Kameraaufnahmen, Schatten und zuschlagenden Türen für Furore gesorgt.
Ob man diese Effekte wirklich gruselig findet oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Fans des sehr subtilen Horrors und Kopfkinos dürfte die Low-Budget Produktion gefallen haben, während andere sich eher langweilten. In dieser Liste fehlen darf er dennoch nicht, da „Paranormal Activity“ überzeugend darstellt, wie viele Möglichkeiten das Found Footage Genre für Einsteiger ins Horrorfilmgeschäft bietet.
8
The Tunnel
Ein weiterer australischer Horrorfilm „The Tunnel“ (Trailer) handelt von den teils ungenutzten Tunnelsystemen unter der Metropole Sydney. Der Film war ein eigenes kleines Experiment, nicht mit Kinos zu arbeiten, sondern sich über Torrents und kleinen, freiwilligen Spenden zu finanzieren. Dazu gibt es eine bedrückend klaustrophobische Atmosphäre, mehr zu sehen, als für Low Budget üblich ist und ein paar realistisch gezeichnete Charaktere.
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7
Lake Mungo
Der australische Independent Film „Lake Mungo“ (Trailer) ist mehr oder weniger untergegangen, ist jedoch um einiges gruseliger, als viele andere Horrorfilme. Die
Geschichte um eine Familie, die mit dem überraschenden Tod ihrer Tochter umgeht, arbeitet mit den Erwartungen des Zuschauers, Manipulation von Angst und schafft es, nach und nach so viel Spannung aufzubauen, dass einem das Blut in den Adern gefriert, je näher man dem Ende kommt.
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6
Chronicle
Der Superheldenfilm „Chronicle“ (Trailer) ist eher Fantasy als Horror, aber für die kreative Idee und überzeugende Durchführung gibt es Pluspunkte. Ein paar Jungs, die über Nacht Superkräfte erhalten, lernen schnell, dass es gar nicht so einfach ist, mit ihnen umzugehen. Der Film „Chronicle“ windet sich schnell in ein Psychodrama und überzeugt nicht zuletzt durch einen großartigen Dane DeHaan als Andrew, der einen ausgestoßenen Teenager so gut darstellt, dass man ums ein oder andere Mal nicht umhin kann, sich ehrlich vor ihm zu gruseln. Wen das Thema übrigens interessiert, dem sei auch die Graphic Novel „A God somewhere“ empfohlen.
5
Grave Encounters
Der Plot von „Grave Encounters“ (Trailer) klingt so alt wie dieses Genre selbst, eine Filmcrew geht a la „Ghost Hunters“ auf Geisterjagd in alten, unheimlichen Gebäuden. An Geister glauben sie zwar selbst nicht, aber das ist den Geistern anscheinend egal. Was normal anfängt, gerät schnell außer Kontrolle und wird zu einem wahren Labyrinth, denn neben sehr guten Effekten sorgen nicht nur die Geister, sondern vor allem das Gebäude selbst für Schauer. Da kann man die nicht immer guten schauspielerischen Leistungen auch einmal gnädig übersehen.
4
The Last Exorcism
Was „The Last Exorcism“ (Trailer) ausmacht, ist eine sehr starke, persönliche Story um Priester Cotton Marcus (Patrick Fabian), die viel mit dem Abfall vom Glauben und der generellen Kritik an noch heute ausgeführten Exorzismen zu tun hat, sowie einer überragenden Ashley Bell als besessener Teenager. Bell ist es zu verdanken, dass der Film kaum Geld für Spezialeffekte ausgeben musste, da sie die unheimlichsten Verrenkungen ganz ohne Hilfe vollführte. Doch auch der Rest des Casts ist durchweg überzeugend und die laufende Frage, ob sie nun besessen ist oder nicht, lässt bis zur letzten Sekunde auf eine Antwort warten.
3
Rec
Ein Kamerateam begleitet ein paar Feuerwehrmänner die Nacht über und wird spontan auf eine Tour zu einem Haus mitgenommen, in dem sich eine Frau verbarrikadiert hat. Das alles gerät schneller aus den Fugen, als man als Zuschauer verkraften kann und plötzlich ist überall Chaos und die Angst im Nacken.
Der spanische Independentfilm „Rec“ (Trailer) ist eingeschlagen wie eine Bombe und das vollkommen zurecht, denn bis zum Schluss bangt der Zuschauer um das Leben der Protagonisten.
2
Cloverfield
Einer der wenigen Monsterfilme dieses Genres ist auch einer der besten, denn mit einem großen Budget kann man schon ein überzeugend umwerfendes Monster kreieren. Dass man davon jedoch bis zum Ende immer im Film „Cloverfield“ (Trailer) nur Teile zu sehen bekommt, hält die Spannung natürlich bis zuletzt oben. Gerade durch die Kameraführung wird man auch in die chaotische Situation hinein geworfen und fängt bald selbst an, panisch nach Luft zu schnappen, wenn der Kopf der Freiheitsstatue direkt an einem vorbei saust. Das gleichzeitig auch äußerst zynisch eine hypothetische Katastrophenbewältigung in New York vorgeführt wird, tritt da zwar in den Hintergrund, sollte aber auf keinen Fall ignoriert werden.
1
Blair Witch Project
„Blair Witch Project“ (Trailer) ist vielleicht nicht der erste Found Footage Horror Film, den es je gegeben hat, aber mit Abstand derjenige, der das Genre ins Rollen gebracht hat. Der Film um eine Kameratruppe, die im Wald nach einer Hexenlegende Ausschau hält, erzielte vor allem durch Andeutung und die guten Schauspieler seine Wirkung und die mussten sich dafür auch wenig verbiegen: Der Regisseur ließ sie extra hungern und sagte ihnen kaum etwas über nächtliche Attacken und Stimmen aus dem Wald, so dass die drei Schauspieler zu 70% wahrhaftig angstvoll in die Kamera sahen.