Literaturverfilmungen 2012: The Great Gatsby, Russendisko und viele weitere Bestseller

Literaturverfilmungen sind heiß begehrt, und das nicht nur, weil sie ein Jackpot für jeden Drehbuchschreiber in der kreativen Schaffenskrise sind. Auch der hohe Bekanntheitsgrad der literarischen Vorlage, ihr enormer Marktwert und die bereits vorhandene PR-Maschinerie des Buches lassen die Adaptionen für jegliche Produktionsfirma verlockend klingen.

Außerdem schreien berühmte Romanvorlagen, die entweder meist Klassiker der Literaturgeschichte oder Spitzenreiter der aktuellen Bestsellerlisten sind, in vielen Fällen geradezu nach einer Verewigung auf Zelluloid. Ob die Umsetzung denn auch gelingt, steht auf einer anderen Seite. Kaum eine der unendlichen Literaturverfilmungen hat es geschafft, sowohl Kritiker wie Lesefreunde komplett zu überzeugen. Welche großen Geschichten das Kinoprogramm 2012 prägen werden, und auf welche Verfilmungen sie gespannt sein dürfen – wir stellen Ihnen vor, mit was sowohl Hollywood wie auch das deutsche Kino im kommenden Jahr aufwartet.

Literaturverfilmungen 2012: Die Top 10

1

„The Great Gatsby“ von Francis Scott Fitzgerald

Der zu den bedeutendsten Romanen des 20. Jahrhunderts zählende „Great Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald, ist beliebter und scheinbar nie langweilig werdender Stoff. Denn bereits zum fünften (!) Mal wird das Drama um Lebemann Jay Gatsby und seine Daisy auf die Leinwand gebracht. Nach der berühmten Adaption von 1974 mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen, hat Regisseur Baz Luhrmann nicht minder kleine Kaliber an Bord geholt: Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Isla Fisher und Carey Mulligan werden die Goldenen Zwanziger in den USA erneut aufleben lassen. Der Filmstart in den USA ist für den Herbst angesetzt. Mehr Informationen zur mit Spannung erwarteten Verfilmung des Klassikers, gibt es hier.
2

Wladimir Kaminers „Russendisko“

Wladimir Kaminers Szene-Bestseller „Russendisko“, der in Kurzgeschichten sein Leben als russischer Einwanderer im Berlin der 90er Jahre beschreibt, sowie Erlebnisse anderer Emigranten aus der Sowjetunion auf humorvolle und sarkastische Weise beschreibt, wird im kommenden Jahr endlich in die Kinos kommen. Bereits seit 2003 ist die Verfilmung über das Leben Kaminers, der zuallererst politisches Asyl in der DDR bekam, in Verhandlung. Für die Verfilmung hat Regisseur Oliver Ziegenbalg das Erfolgsduo des 2009er Films „Friendship“ Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke verpflichtet, Kinostart soll am 23. Februar 2012 sein. Wenn man sich die Interviews vom Set ansieht, kann man optimistisch auf ähnlich gute Stimmung im Film hoffen.
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3

Alfred de Musset „Bekenntnis eines jungen Zeitgenossen“ von

Was da im bayerischen Regensburg fabriziert wurde, sorgte nicht nur der Namen wegen für Schlagzeilen: Skandalnudel und Drogen-Opfer Pete Doherty, der Deutsche August Diehl und die Französin Charlotte Gainsbourgh (Antichrist) verfilmten nicht nur die Lebensgeschichte de Mussets und seine Affäre zu einer älteren Schriftstellerin, die beiden Jungspunde sorgten auch mit einem Einbruch in einen Plattenladen während der Dreharbeiten für reichlich Furore. De Mussets Bekenntnisse sind seine autobiographischen Erlebnisse, die auch das typische Leben im Paris des 19. Jahrhunderts schildern. Die explosive Mischung der deutsch-französischen Co-Produktion lässt auf jeden Fall spannend an – ein Kinostart ist noch nicht bekannt.
4

„Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins

Die Fantasy-Trilogie, deren erster Teil in den USA unter dem Titel „The Hunger Games“ veröffentlich wurde, startet am 22. März 2012 in den deutschen Kinos. Das aufwändig inszenierte Hollywood-Spektakel, das unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 gewinnen konnte, kann dabei ebenfalls bekannte namen vorweisen: So schlüpft Jennifer Lawrence, die zuletzt für ihre Darstellung der in der Literaturverfilmung „Winter’s Bone“ sogar eine Oscar-Nominierung erhielt, in die Rolle der Katniss Everdeen. Die Geschichte erzählt den Überlebenskampf des jungen Mädchens, das als Tribut der Distrikte in einer Art Arenakampf ums eigene Überleben kämpfen muss.
5

„Verblendung“ von Stig Larsson

Zu Beginn des Jahres, nämlich am 12.Januar, kommt eine weitere Remake-Version eines Bestsellers aus Hollywood dahergeflogen. Stig Larssons Trilogie um den Journalisten Mikael Blomkvist und „The Girl with the Dragon Tattoo“ Lisbeth Salander wurde, trotz der international als gut befundenen norwegischen Version, noch einmal mit großen Namen produziert. Warum man einen gut gemachten Film mit einer herausragenden Hauptdarstellerin (Noomi Rapace spielte Salander in der Originalversion) ohne wirklichen Änderungswunsch noch einmal drehen muss, ist wohl eines der bestgehütesten Geheimnisse Hollywoods, die Einnahmen werden aber wohl auch diese Blockbuster-Neuauflage rechtfertigen. Und wer weiß, ein Daniel Craig als Blomkvist kann eventuell sogar überzeugen. Der Trailer, wenn auch teilweise wirklich erschreckend ähnlich zum Original, lässt auf eine gute Umsetzung hoffen.
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6

„Vielleicht lieber morgen“ von Stephen Chobsky

Der Briefroman über den introvertierten Charlie, der an eine unbekannte Person Briefe schreibt, in denen er über sein Leben erzählt, war 1999 ein Bestseller rund um die Welt (Originaltitel: The Perks of Being a Wallflower). Die Verfilmung lockt nun vor allem mit der erwachsen gewordenen Emma Watson (Harry Potter), die Charlies Stiefschwester und große Liebe Sam spielen wird. Ein genaues Datum für den Kinostart ist auch hier noch nicht bekannt.
7

Gerüchte um Remakes

Weitere heiße Gerüchte um Literaturverfilmungen, die allerdings noch unbestätigt sind, gibt es zuahuf. Wir haben zwei wahrscheinliche Remakes ermittelt:

  • Angeblich soll Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ neu verfilmt werden, genaueres ist aber außer Gerüchten noch nicht bekannt. Bereits vor zwei Jahren hatte Leonardo DiCaprio mit einer neuen Version des Klassikers geliebäugelt.
  • Auch spekuliert wird über ein Remake des Stephen King-Klassikers „Es“. Der Horrorfilm über den kinderfressenden Clown war bereits 1984 verfilmt worden.

Eine Meinung

  1. Zu der zweiten Verfilmung von „Verblendung“ – es ist gängige Praxis in den USA, sehr erfolgreiche internationale Filme noch einmal speziell für den amerikanischen Markt zu verfilmen. Häufig, aber nicht immer, wird dabei auch die Handlung nach Amerika verlegt. Ein Grund dafür ist, dass viele Amerikaner ungern Filme im (ausländischen) Original mit Untertitel sehen, und natürlich haben bekannte amerikanische bzw. englischsprachige Schauspieler/innen auch mehr „Zugkraft“ in den USA als eher unbekanntere internationale Darsteller.

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