Endlich auch auf Blu-ray: A.I. – Künstliche Intelligenz

Die ferne Zukunft: das Schmelzen der Polkappen und die daraus resultierende Flut haben große Teile der Menschheit ausgelöscht. Um die Erde neu zu bevölkern, wurden menschlich aussehende Roboter, sogenannte Mechas, entwickelt. Einer von diesen ist David (Haley Joel Osment). Er lebt glücklich mit seinen Adoptiveltern Henry und Monica zusammen.

Doch eines Tages wird Monica unerwartet schwanger. Davids Eltern und ihr leibliches Kind Martin entfremden sich zunehmend von ihrem elektronischen Ziehsohn. Dies führt dazu, dass sie David aussetzen. Der mechanische Junge, der mittlerweile menschliche Gefühle entwickelt hat, sucht fortan nach der Blauen Fee, die er aus den Geschichten um den künstlichen Knaben Pinocchio kennt. Er hofft, sie werde ihn in einen menschlichen Jungen verwandeln und ihm die Möglichkeit geben, von seinen Eltern geliebt zu werden. Unterstützt wird er bei seiner Suche vom Androiden Gigolo Joe (Jude Law), der sich auf der Flucht vor den Behörden befindet, nachdem man ihn einen Mord in die Schuhe geschoben hat.

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Video von Networking Media © Vimeo

Erste Verfilmungsversuche von Kubrick in den 1970-ern

Bereits in den 70er Jahren begann Meisterregisseur Stanley Kubrick, eine Verfilmung der Kurzgeschichte „Supertoys Last All Summer Long“ des englischen Autors Brian Aldiss zu entwickeln. Viele Drehbuchentwürfe später entschied er ein gutes Jahrzehnt später, seinen Freund und Regiekollegen Steven Spielberg ins Boot zu holen, der den Film für ihn produzieren sollte. Andere Projekte wie „Full Metal Jacket“ (1987) und der Tod Kubricks verhinderten schließlich, dass aus seinem sehr düsterer konzipierten Entwurf ein fertiger Film wurde.

Wie viel Kubrick steckt in Spielbergs A.I. Verfilmung?

Ein Hauch von Kubrick überlebt in Spielbergs Vision von „A.I.“: die bizarren Designs der deformierten Roboter, die Figur des Gigolo Joe und der bedrückende Nihilismus des ersten Akts tragen allesamt die Handschrift des 1999 verstorbenen Regisseurs.

Technische Gags wie der holographische „Dr. Know“ (gesprochen von Robin Williams), den David auf seiner Suche nach der Blauen Fee um Rat bittet, und das sehr auf die Tränendrüse drückende Finale des Films werden hingegen von Kritikern des Films gern den zum Kitsch neigenden Spielberg zugeschrieben.
Inwieweit düstere Zukunftsvisionen, rasante Action, Humor und emotionale Momente zusammenpassen, muss jeder Filmfreund für sich entscheiden. Keine Kontroverse herrscht hingegen über die fantastischen Spezialeffekte und glänzend aufgelegten Schauspieler, die ihre Charaktere mit viel Extravaganz und Sensibilität verkörpern.

Blu-Ray von „A.I. – Künstliche Intelligenz“

Die Blu-Ray von „A.I. – Künstliche Intelligenz“ überzeugt akustisch und visuell auf ganzer Linie. Das kontrastreiche HD-Bild ist gestochen scharf und besitzt eine angenehme Körnung. Farben leuchten brillant und auch das Schwarz ist satt. Der deutsche Soundtrack bietet leider nur Dolby Digital und stellt daher kein Upgrade zur DVD-Ausgabe dar.

Der englische Originalton hingegen ertönt in hochauflösendem DTS-HD Sound durch die Lautsprecher. Effekte und Stimmen sind präzise separiert und klar, und John Williams“ („Der weiße Hai“, „Schindlers Liste“) Score erfährt auf der englischen Tonspur endlich eine verdiente Würdigung.

Neben leicht erweitertem Archivmaterial wie Fotos und Konzeptzeichnungen ist das auf der Blu-Ray enthaltene Bonusmaterial identisch zur 2002 erschienenen Doppel-DVD. Insgesamt ein rundes Paket von Warner, das jeden Fan des Films zufriedenstellen sollte und vielleicht auch Kritiker dazu veranlasst, dem Werk eine zweite Chance zu geben.

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