„Die zwei Leben des Daniel Shore“ beginnt mit einer Liebesgeschichte: Daniel (Nikolai Kinski) verliebt sich in Marokko in Iman (Morjana Alaoui), doch muss er miterleben, wie ihr Sohn umgebracht wird. Um das Ereignis zu vergessen und wieder zu sich selbst zu finden, bezieht er in Deutschland eine Wohnung im Haus seiner verstorbenen Großmutter.
Die zwei Leben des Daniel Shore mit Klaus Kinskis Sohn Nikolai
Daniels Mitmieter allerdings sind eine Ansammlung von merkwürdigen Charakteren, die sich ihm aufdrängen, von denen er sich beobachtet fühlt und deren Handlungen und Aussagen für ihn schwer zu deuten sind. Während ihn die Vergangenheit immer wieder einholt, sich seine Fantasievorstellungen und die vermeintliche Realität immer wieder überlagern, beginnt Daniel selbst durch den Türspion seine Nachbarn unter Beobachtung zu halten.
In ihm reift der dunkle Verdacht, dass ein besonders absonderlicher Mieter sich an einem kleinen Jungen vergehen will. Daniel beschließt, das drohende Verbrechen aufzuhalten und so auch auf seine Vergangenheit Einfluss zu nehmen.
Der Psychothriller ist beklemmend, spannend und wirft etliche Fragen auf
„Kafkaesk“ beschreibt die eigenartigen Vorgänge und die verwirrende Stimmung des Films recht gut. Auch wenn der Film ein eigenständiges, beeindruckendes Werk ist, befindet er sich in der Tradition der Psychothriller, in denen mit den Figuren genauso wie mit den Zuschauern gespielt wird: So ist in „Wenn die Gondeln Trauer tragen…“ ebenso der tragische Tod eines Kindes Auslöser für albtraumartige Szenerien, Roman Polanski hat mit Filmen wie „Rosemary’s Baby“ und „Der Mieter“ die bedrohlichen und gruseligen Aspekte von Nachbarn ausgeleuchtet und die hinter der Fassade lauernden Geheimnisse wecken Assoziationen mit David Lynch.
[youtube jNFvmTk2HTY]Bei allen Vergleichen ist Regisseur und Drehbuchautor Michael Dreher aber ein brillanter, verstörender Film gelungen, der sich nicht festlegen lässt und der das Publikum fordern wird. Am 11. Februar 2009 startet „Die zwei Leben des Daniel Shore“ in den Kinos.