Fans der Alien-Filme haben es wahrlich nicht leicht. Während die ersten beiden Auftritte der Spezies, 1979 von Ridley Scott und 1986 von James Cameron inszeniert, beide als eigenständige Meisterwerke gelten, hatte es David Finchers Alien 3 Anfang der 90er schon deutlich schwerer. Damals eher verpönt gilt er heute bei vielen ebenfalls als gelungener Alien-Film. 1997 versuchte sich dann der Franzose Jean-Pierre Jeunet mit Alien:Resurrection am Alien-Universum, brachte aber nur einen unausgegorenen Mix aus unfreiwillig-komischem Machofilm und gentechnischem Fiebertraum zu Stande. Das ärgerlichste an Jeunets Film dürfte die gnadenlose Spannungsarmut sein – gerade diesen Thrill, der zugunsten von ausuferner Action geopfert wurde, vermissten viele Fans.
Lange Jahre befand sich ein fünfter Alien-Film in der „Entwicklungshölle“. Anfang des neuen Jahrtausends signalisierte James Cameron Interesse, ein Skript zu verfassen, gleiches galt auf der Regie-Ebene für Ridley Scott und auch Sigourney Weaver wäre eventuell wieder mit an Bord gewesen. Als sich das Studio Fox dann aber für den Alien-Predator-Mix entschied, distanzierten sich Scott, Cameron und Weaver von dem Projekt und gaben an, nie wieder für die Franchise arbeiten zu wollen. Danach wurde es lange Zeit still im All bis man 2004 die Serie mit Alien vs Predator versuchte neu zu beleben. Doch der Film von Paul W.S. Anderson, der schon häufiger eher zweifelhaft-platte bis stupid-einfallslose Genrefilme ablieferte (darunter Mortal Kombat, Soldier und Resident Evil), konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllen.
Teenie-Idylle
Der Film
Auf dem Regiestuhl nahm diesmal das Bruderpaar Colin und Greg Strause platz, welches zuvor nicht nur mit Werbeclips und Musikvideos Erfahrung sammelte, sondern auch als Special-Effects- Supervisoren bei Filmen wie Terminator 3, Fantastic Four und 300. Doch leider sieht man dies AvP2 nicht im geringsten an: der Film wirkt eher wie ein aufgeblasenes B-Movie. Das gilt nicht nur für die fade Optik sondern auch für das konfuse Drehbuch (diesmal bekämpfen sich die beiden Spezies in einem amerikanischen 5000-Seelen-Nest), welches vollkommen spannungsfrei und mit einfallslosen Zitaten der frühen Filme daherkommt: unter anderem wird die hautnahe Alien-Begegnung von Ripley aus Teil 3 wiederholt, ebenso wie die Mutter-Kind-Beziehung Ripley/Newt aus Camerons Aliens kopiert wird. Auch die neue „Predalien“-Schöpfung kann nicht überzeugen. Zeit für Charakterentwicklungen gibt es ebenso wenig wie denkwürdige Dialoge, dafür eine sinnfreie Aneinanderreihung von Action-und Splattersequenzen. Dabei ist das Erzähltempo so unausgegoren hoch, dass einfach keine Spannung aufkommen kann.
Sheriff in Not
Insgesamt ist der Film ein Mix aus billigem Teeniehorror und einfallslosem Sci-Fi-Zitat und damit – wieder einmal – eine einzige Enttäuschung nicht nur besonders für Fans, sondern auch für alle anderen, die Unterhaltung auf dem Niveau der „alten“ Alien- und Predatorfilme suchen. Dass das Ganze nun durch das R-Rating (der erste AvP-Film hatte noch ein teeniefreundliches PG-13 Rating) mit expliziteren Gewaltszenen garniert werden durfte und dass zwei, drei Szenen durchaus überraschend sind, fällt bei all den Ärgerlichkeiten kaum mehr ins Gewicht.
Predator in Aktion
Somit ist Aliens vs Predator 2 leider nur ein weiterer Nagel im Sarg einer Franchise, die bereits nach Alien 3 rasant den Bach runter ging. Um es mit den Worten von Brian Orndorf von E-Filmcritic.com auf den Punkt zu bringen: „A vile, joyless, murky, moronic, amateurish, contemptuous, numbing, unintentionally hilarious, and thoroughly diseased motion picture…a middle-finger to the paying crowd.“
Alle Fotos © 20th Century Fox
Ich habe den ersten und zweiten Teil von ALIENS vs PREDATOR gesehen. Den ersten Teil fand ich gar nicht so schlecht, deshalb musste ich mir natürlich auch den zweiten Teil im Kino anschauen. Aber der war um weiten schlechter! Hat mir überhaupt nicht mehr gefallen. Die Leute sind da gestorben wie die Fliegen, es war schon eher lachhaft…Naja, wie das leider immer so ist, jedenfalls meistens, sind die Fortsetzungen der Kinofilme meist schlechter….