Machte es dir Spaß eine so böse Person zu spielen?
Ja. Im richtigen Leben würde man damit nicht davonkommen, also ist es irgendwie schön das zumindest einmal zu machen. Es macht immer Spaß den bad guy zu spielen.
Hast du viel für die Kämpfe im Film trainieren müssen? Trainierst du privat?
Ich mache nur ein bisschen Boxen und so. Ich kam direkt vom Dreh zu The Tourist und hatte nur 5 Tage bis zum Drehbeginn von Stirb Langsam. Also nicht viel Zeit zum Trainieren und musste das am Wochenende machen.
Kannst du dich damit jetzt auch selbst verteidigen?
Das tolle ist, dass ich von den Filmen, den Actionfilmen, die ich gemacht habe, wusste, wie man mit Waffen umgeht. Bei Stirb Langsam gab mir Mark [der Waffenmeister] die Pistole und ging dann einfach weg und ich dachte: was ist mit der Sicherheit? Denn bei Mission [Impossible 3] gab es stundenlange Diskussionen über alles – was auch gut war. Er sagte nur: „ich habe gesehen, wie du die Waffe gehalten hast und du sahst aus als wüsstest du wie man damit umgeht.“
Fühlst du dich wohl dabei mit einer Waffe zu hantieren und damit zu spielen?
Ich fühl mich komischerweise wohl dabei. Ich weiss, wie ich sie benutzen soll und benutze sie schon seit Jahren. Es fühlt sich an wie jedes andere Requisit.
Hast du in diesem Film alle deine Stunts selbst gemacht?
Fast. Ungefähr 95% habe ich selbst gemacht.
Jetzt hast du schon mit Tom Cruise und Bruce Willis zusammengearbeitet. Hattest du da ein bisschen Angst vor dem Dreh?
Vor Tom Cruise hatte ich keine Angst, der ist ein großartiger Typ, lebenslustig und offen. Und er macht niemals jemanden nervös. Bei Bruce ist man dann mehr nervöser, da er ein ruhigerer Typ ist. Er ist ruhiger als Tom. Ich glaube der Trick ist, sich klarzumachen, dass man dazugehört.
Ist es ein großer Unterschied, einen Film in Hongkong zu machen und einen in Hollywood?
Oh ja, einen riesigen. Wir in Asien haben nicht die gleichen Ressourcen, die Hollywood hat. Hollywood ist ein perfektioniertes System. In Asien haben wir keine Gewerkschaften, keine Wohnwagen [am Set]. Vor Mission [Impossible] hatte ich immer nur einen Plastikstuhl. Nicht das solche Dinge wichtig wären, sie machen nur alles bequemer für dich in Hollywood. Und die Schauspieler sind viel einflussreicher und werden mehr respektiert für das, was sie machen.
Es war ganz schön mutig nach Asien zu gehen ohne die Sprache zu beherrschen, oder?
Es war ein Alptraum! Es konnte nicht schlimmer kommen, aber so konnte es eben auch nur besser werden.
Wirst du auch weiterhin in Asien drehen?
Oh, das habe ich gerade. Ich war 3 Monate in der Wüste Gobi in China und drehte Three Kingdoms, einen epischen Kriegsfilm der zur Zeit der Hang-Dynastie spielt. Es ist eine der beliebtesten Stories der chinesischen Geschichte und wurde bisher noch nie verfilmt. Der Film ist komplett in Mandarin, was ich nicht spreche. Es gibt eine Menge Kampfszenen, ich bin geritten, spiele Instrumente. Das war alles fast ein bisschen zu viel. Ich war so gestresst, dass ich dachte ich würde es nicht schaffen.
Wie hast du das Problem mit der Sprache gelöst?
Ich musste sie lernen, hatte aber kaum Zeit dafür. Wir sollten Stirb Langsam eigentlich im Januar beenden, schafften das aber nicht und es wurde Ende Februar. Im März musste ich dann schon nach China. Ich hatte somit nur 4 Tage meine Dialoge zu lernen, reiten zu lernen, meine Instrumente zu lernen. Ich hatte wirklich fast einen Zusammenbruch.
Du hast mit Jackie Chan zusammengearbeitet. Wie war die Arbeit mit ihm und habt ihr ein neues Projekt?
Nein. Das tolle an Jackie ist, dass er sehr hart gearbeitet hat, sich nicht eingeschleimt hat. Er hatte eine unglaubliche Karriere. Und er sagte so was wie: „ich werde dich leiten, aber ich werde dir nichts verschaffen. Du musst dafür arbeiten, genau wie ich es gemacht habe“. Das war toll, ich habe eine Menge von ihm gelernt. Er ist definitiv der härteste Arbeiter, den ich im Filmgeschäft kenne. Wir sehen uns immer noch häufig, ich habe aber keine Pläne, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich möchte erstmal was anderes als Actionfilme machen.