Meine Hoffnungen wurden enttäuscht und eine Menge viel versprechender US- und UK-Formate, die auf Comedy Central laufen, wurden synchronisiert. Gut, CC ist zwar ein Sparten-, aber kein Minderheitensender und Menschen, die lieber den einen oder anderen Witz aufgrund fremdsprachlicher Einschränkungen nicht verstehen als über einen durch Eindeutschung mau gewordenen Witz lachen zu müssen (oder gar nicht), stellen wohl eine Minderheit dar.
Noch blöder eigentlich, dass einige Sendungen nicht einmal richtig synchronisiert sind, sondern per Voice-Over. Das heißt, dass man unter den deutschen Sprechern immer noch die Originalstimmen mithören muss. Und sich so eine Sendung anzuschauen ist, als säße man im Theater und vor einem stünde ein Mensch, der dem Bühnengeschehen ähnliche Dinge vorführte. Womit der Genuss der Veranstaltung ähnlich geschmälert würde wie die Kauflust beim Teleshopping, welches sich einst derselben Art der sprachlichen Bearbeitung bediente.
Die Voice-Over-Synchronisation wurde früher – wahrscheinlich aus Kostengründen – in Osteuropa (und ich glaube auch in der Türkei) einmal sehr angesagt – eine beliebte Methode, den Zuschauern importierte Formate gehörgangbar zu machen. Was damals für mich sehr ungewöhnlich war, war für polnische Freunde völlig normal: Die Stimmen der Originalschauspieler zu hören, überlagert vom polnischen Dialog, der oft sogar von nur einer einzigen Person gesprochen wurde.
Nun also sprachliches Doppelmoppel bei Comedy Central. Das Gute dabei ist: man muss ja gar nicht einschalten. Diese Entscheidung wird einem bei anderen Sendungen ganz abgenommen. Die „Daily Show" mit John Stewart zum Beispiel zeigt der Sender nur im Internet. Wollen wir hoffen, dass sie im Original oder mit Untertiteln zu sehen ist und nicht voicegeovert, schon gar nicht auf Polnisch.