Also über Platz eins oder Platz zwei ließe ich mit mir reden, das ist aber auch alles. Ansonsten interessiert mich an dieser Stelle nur noch Dr. Fleischman, dieser wirklich arme Kerl. Keine einzige Folge, in der er nicht zutiefst zu bedauern wäre, in seiner Hektik, seiner Rage, seiner Wut. Dabei kann man es ihm durchaus nachfühlen.
Joel Fleischman ist ein New Yorker Medizinstudent, dem der Staat Alaska das Studium finanziert hat. Als Gegenleistung muss er nach betsandenem Examen (oder was auch immer die dahaben) eine bestimmte, nicht zu knapp bemessene Zeit in Cicely, Alaska praktizieren. Cicely, das im übrigen wie das englische Wort für Sizilien ausgesprochen wird, ist ein wundersames Kaff North of Sixty, also nördlich des sechzigsten Breitengrads. Weit ab von jeglicher Zivilisation, zumindest aus Sicht des verweichlichten Dr. Fleischman. Der ist es nicht gewohnt, dass früh morgens Elche über die Straße trotten, die Bibliothek aus einem einzigen Regalbrett in dem einzigen Laden besteht und die Wege zu den Patienten schon mal per Flugzeug absolviert werden müssen. Schlimm!
Noch schlimmer ist es allerdings, dass Maggie, seine Pilotin, glaubt alle Männer, mit denen sie je zusammen war, irgendwie getötet zu haben. Auch wenn der letzte z. B. von einem Satelliten erschlagen wurde. Marilyn, Fleischmans Sprechstundenhilfe, betreibt nebenbei eine Straußenfarm und glänzt durch eine Unnachgiebigkeit, den städtischen Hitzkopf mehr als einmal durchdrehen lässt. Holling, der ältere Herr, der die Kneipe besitzt, macht sich Sorgen darüber, dass seine Angetraute vor ihm sterben und er dann allein zurückbleiben würde. Und das, obwohl Shelly, seine spätere Frau, etwa 40 Jahre jünger ist. Adam ist ein Meisterkoch mit weltweitem Ruhm, lebt aber in einer Höhle. Und geht zu jeder Jahreszeit barfuß, in Alaska. Nicht zuletzt Ed, der indianische Hilfsarbeiter von Cisely, der mit Steven Spielberg, Woody Allen und Peter Bogdanovich korrespondiert, hat eine IQ von 180. Was wohl der Grund ist, warum er hin und wieder von einem alten Indianischen Geist begleitet wird.
Ich könnte ewig so weitermachen, erzählen und erzählen und erzählen. Aber natürlich muss man das einfach selbst gesehen haben. Das weiß auch die Initiative Dr. Fleischman soll wieder Erythrozyten zählen. Eine sehenswerte und höchst rührige Fan-Page, die sich seit Jahren bemüht Dr. Fleischman & Co. wiederzubeleben.
Ich wünsche viel Glück dabei, auch wenn ich natürlich über so gut wie alle Folgen auf Video verfüge. Wer nicht dieses Glück hat, kann auf der Fan-Page auf jeden Fall sämtliche Figuren nachschlagen oder im Episodenführer blättern. Und noch vieles mehr. Wunderbar!
[Foto: www.moosefest.com]
Tolle Fanpage mit einem spitzenmäßigen Weihnachts-Special! Danke für den Hinweis, bin großer Ausgerechnet-Alaska-Fan und freue mich endlich Gleichgesinnte „getroffen“ zu haben. Wie aussieht, planen die Leute ein „echtes“ Fantreffen. Toll!!!