Nun, ohne hier als Spielverderber aufzutreten, Michel macht natürlich wenig, bzw. dasselbe, wie vor 10 oder 20 Jahren, denn er ist nur ein fiktiver Charakter. Aber der blonde Junge, der in der Verfilmung der Kinderbuchklassiker die Welt auf den Kopf stellte, ist natürlich mit ihr weiter gewachsen.
Jan Ohlsson ist Michel aus Lönneberga
1962 geboren, verkörperte der Schwede den aufgedrehten Schlingel Michel aus Lönneberga in den mittlerweile klassischen Michel Filmen (Michel in der Suppenschüssel, Michel muss mehr Männchen machen und Michel bringt die Welt in Ordnung).
Nach den Lindgren Verfilmungen versuchte er sich noch etwas am Film, aber die zwei Horror B-Filme, die er mitmachte, versprachen nicht viel Erfolg und der Fluch des sogenannten „Typecastings“ (also eine so enge Verbindung mit einer bestimmten Rolle, dass kaum andere Angebote gemacht werden), sorgten dafür, dass er sich schlussendlich völlig aus dem Filmgeschäft zurück zog und Systemanalytiker wurde. Wenn da mal nicht Träume zerbrechen: Der wilde Michel ist also ein ordentlicher Datenschubser geworden.
Michel versteckt sich
Im Gegensatz zu seiner Kollegin Inger Nilsson, die als Pippi Langstrumpf die sieben Weltmeere unsicher machte, hat sich Jan Ohlsson mittlerweile komplett aus dem Fokus der Öffentlichkeit zurück gezogen. Der Vater zweier Kinder gibt keine Interviews und erscheint auch sonst nicht im Fernsehen, während Inger unlängst bei der schwedischen Version von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ mitgemacht hat – wer hier die bessere Entscheidung für sein Leben getroffen hat, obliegt wohl dem eigenen Ermessen.
Mit 8 Jahren spielte sich Jan Ohlssen als Michel aus Lönneberga in die Herzen all jener, die einen unerzogenen Bengel ertragen konnten, der ständig Unsinn anstellte – auch wenn er es eigentlich gut meinte. Aber die starke Identifikation mit seinem Charakter verbaute dem Jungen eine Zukunft im Film, was vielleicht keine so schlechte Sache war, immerhin ist das Business hart und herzlos und ein Systemanalytiker im Kreise seiner Familie klingt auch nicht so schlimm.
Zur Erklärung des Videos: In allen anderen Ländern heißt Michel Emil. Astrid Lindgren wählte einst diesen Namen. Nur gab es in Deutschland mit „Emil und die Detektive“ bereits einen Kinderhelden „Emil“. Somit wurde kurzerhand „Michel“ als Alternative gewählt.
[youtube WHbW9xCL8NE]