Der Konservatismus oder auch Konservativismus geht als politische Ausrichtung auf die immensen, gesellschaftlichen Veränderung durch die Französische Revolution und dem Ende des Absolutismus zurück.
Generell versteht man darunter eine Wahrung von alten Werten, bestehenden Ordnungsverhältnissen und tradierter Moral. Konservative stellen sich in ihrer politischen und sozialen Meinung gegen Formen der Veränderung, Sozialismus und Liberalismus werden in besonderer Abgrenzung dazu verstanden.
Im persönlichen Bereich muss dahinter aber nicht unbedingt eine Meinung wie „früher war alles besser“ stecken, sondern unter Umständen die Idee, dass man Veränderungen, wenn sie gut sind, in Kauf nehmen kann, während man Bewährtes und Sinnvolles beibehält.
Konservative Politik in Deutschland
Für den definierten Konservativismus sind Vorstellungen ausschlaggebend, die ihren Ursprung in der christlichen Ordnungslehre haben und sich somit auf vielen Ebenen, seien sie sozialer, biologischer, wirtschaftlicher oder politischer Natur, von den jeweils entgegenwirkenden Strömungen abgrenzen. In der heutigen politischen Landschaft hat sich das konservative Lager aber deutlich von den Ursprüngen emanzipiert.
Betrachtet man die Parteien in Deutschland, so lässt sich durchaus sagen, dass eine Prtei, die traditionell konservativ ist, wie die CDU, sich in ihren Strömungen auch auf liberales und soziales einlässt, während die Sozialdemokraten auch ihre Form des Wertkonservatismus entdeckt haben. Die Parteien machen also politischen Evolutionen durch, in denen die Ambivalenz der Einstellungen deutlich wird.
Politische Ausrichtung als persönliche Auslegung
Gerade bei den Überzeugungen im Politischen gibt es immer zwei Betrachtungsperspektiven. Wer sich selbst als konservativ bezeichnet, bewertet diese Einstellung als überaus positiv, vernünftig und gerecht – wer jemand anderen eine konservative Einstellung zuschreibt, ist oftmals nicht sehr angetan davon, bisweilen kann dies sogar beleidigend gemeint sein.
Auf einer weiteren Ebene kann auch beobachtet werden, dass viele Menschen sich selbst nicht dem konservativen Lager zuschreiben würden, aber in ihren Einstellungen und Aussagen sehr wohl dazu gerechnet werden können. Zur Auslegungssache wird eine konservative Einstellung also dann, wenn man persönlich und für sich selbst entscheidet, welchen Aspekt der politischen Ausrichtung man als konservativ erachten möchte.
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Unter konservativ werden in verschiedenen Zusammenhängen fast alle möglichen Positionen verstanden. In den USA zum Beispiel gelten auch Leute als konservativ, die weltanschaulich liberal sind und wirtschaftlich auch liberal sind, weil die Liberalen in den USA wirtschaftlich links sind. Im Grunde kann man unterscheiden zwischen den Traditionalisten und den Modernisten unter den Konservativen. Die Traditionalisten bewahren ausschließlich mit tradierten Mitteln. Die Modernisten bewahren mit dem Zeitgeist entsprechenden Mitteln. Aber beide vertreten die selben Werte, zum Beispiel Familie, Heimat, Staat, Nation und Religion. Konservatismus hat zwei Ebenen, die persönliche und die politische. Unions-Politiker sind konservativ, der rechte Flügel der SPD aber auch. Wenn man persönlich konservativ ist, kann man sich noch zwischen den verschiedenen Parteien entscheiden. Deswegen vertreten nicht alle Parteimitglieder die selben Werte. Es gibt auch linke Unions-Politiker.
Im Grunde definiert sich jede politische Richtung über ihre entscheidenden Werte. Konservative definieren sich über alte Werte, Liberale über Freiheit und Sozialisten über soziale Gerechtigkeit. Die meisten Menschen haben Werte, die ihnen am wichtigsten sind. Deswegen nennen sie sich dann konservativ, liberal oder sozialistisch. Das heißt aber nicht, dass sie nicht die anderen Werte auch befürworten. Nur Extremisten oder Fundamentalisten halten andere Werte für unwichtig, beispielweise Kommunisten, die Werte, Freiheit und soziale Gerechtigkeit für Gleichheit aufgeben oder religiöse Fundamentalisten, die von ihren Anhängern ein Leben unter Gott unter Verzicht auf alles andere fordern. Rechte Gruppierungen sind dagegen meist an purer Gewaltherrschaft interessiert. Sie geben die Werte nicht auf, sie machen sie unmöglich. Ich denke, dass die Emotionen eines Menschen entscheidend sind. Die Werte, die man als am angenehmsten empfindet, deuten auf die politische Einstellung hin. Je nachdem, wie es politisch notwendig ist, kann man aber auch andere politische Einstellungen vertreten.
Deswegen sind Reiche oft konservativ und Arme oft links, weil sie positive Emotionen damit verbinden. Sobald sich aber ihre Lage ändert, kann sich auch ihre Einstellung ändern. Vergleiche auch Churchill, der sagt, dass Jugendliche generell links sind und ältere Menschen generell konservativ.