Kinder lernen normalerweise das Sprechen anhand vom Filtern wichtiger Wörter aus der Interaktion mit der Umgebung und bilden sich daraus eigen Satzkonstruktionen und erlernen das Beugen von Wörtern. Wird diese durch Ermangelung beeinträchtigt, ist es dem Kind nicht mehr möglich Sätze vernünftig zu formen, geschweige denn Wörter der Situation gemäß korrekt anzuwenden.
So entstehen dann Konstrukte wie „Ich gehe muss jetzt“ oder „Papi wiedergekommt wann“. Sollte das Kind spätestens im vierten bis fünften Lebensjahr immer noch keine grammatikalisch einwandfreien Sätze bilden können so liegt ein Dysgrammatismus vor. Die Ursachen sind vielfältig, so kann ein Abstellen des Kindes vor dem Fernseher oder Computer und fehlender echter Kommuniktation, als auch überzogene Förderung des Kindes ein erzieherischer Grund sein. Daneben gesellen sich noch natürliche Ursachen wie Konzentrationsschwäche, Hörprobleme, sensorische Integrationsstörungen, eine allgemeine Verzögerung in der Entwicklung oder eine verkürzte Hör- Merk- Spanne. Die Sprachstörung tritt bei Sechsjährigen doppelt so oft bei Jungen auf als bei Mädchen und kann bei der sogenannten U9 Vorsorgeuntersuchung im 64. Monat eines Kindes festgestellt werden. Hierbei sollten die Eltern aber zuvor bereits gezielt darauf schauen ob sich eine entsprechende Störung abzeichnet, da dies meist eine Langzeitbeobachtung erfordert.