Was bleibt: Neues Drama von Hans-Christian Schmid

Marko (Lars Eidinger) lebt als Schriftsteller in Berlin und freut sich auf ein ruhiges Wochenende zuhause bei seinen Eltern im Rheinischen. Überhaupt fährt er nur ein, zwei Mal im Jahr zu seinen Eltern, um ihnen etwas Zeit mit ihrem Enkel, seinem Sohn Zowie, zu ermöglichen, denn eigentlich ist sein eigener Lebensstil weit ab von der vorgelebten Bürgerlichkeit seiner Eltern. Seit einem halben Jahr lebt Marko allerdings getrennt von seiner Frau Tine, doch dies verschweigt er seiner Familie, um das behütete Idyll nicht zu zerstören.

Vieles bleibt hier unausgesprochen, da Marko, Vater Günther (Ernst Stötzer) und Bruder Jakob (Sebastian Zimmler)  mit einer manisch-depressiven Mutter und Ehefrau aufgewachsen sind. Jede schlechte Nachricht wurde gefiltert oder gar ganz von ihr ferngehalten und Emotionen scheinen wie geübt und anerzogen. Allerdings offenbart Mutter Gitte (Corinna Harfouch) der versammelten Bande eben genau an diesem seltenen, gemeinsamen Wochenende das sie ihre Medikamente seit zwei Monaten abgesetzt hat und fortan auch ohne auskommen möchte – nach 30 Jahren Krankheit. Fortan sind Gedanken und Verhalten aller Verwandten nur noch von einer Frage bestimmt – Was passiert wenn die Krankheit wieder ausbricht und Gitte damit zerstört?
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Was bleibt – Einblicke in ein bedrückendes Familiendrama

Auf den ersten Blick scheint die Familie Heidtmann ein ganz gewöhnliches Leben zu führen. Mutter und Vater genießen ihren Ruhestand nachdem der erfolgreiche, eigene Verlag verkauft wurde.  Die beiden Söhne kommen über das Wochenende zu Besuch, nichts weltbewegendes soweit. Doch dann fallen einem die kleinen Ungereimtheiten auf – statt Mama und Papa nennen Marko und Jakob ihre Eltern Gitte und Günther, zudem ist die Atmosphäre kühl und angespannter als man es bei so einer Zusammenkunft erwarten würde. Als Mutter Gitte dann ihre Abstinenz von den Medikamenten bekundet, wird das eigentliche Familiendrama sichtbar, aber nur unterschwellig.

Geprägt von schrecklichen Erfahrungen aus der Kindheit, was dem Leben mit einer depressiven Mutter geschuldet ist, kann niemand diese Entscheidung wirklich gutheißen. Vater Günther sieht seine Studienreise nach Jordanien gefährdet und Bruder Jakob hat selbst genug Probleme mit seiner frisch eröffneten Zahnarzt-Praxis. Nur Marko geht als einziger Gittes Wunsch nach, sie wieder als vollwertiges Familienmitglied zu behandeln und akzeptiert sie ohne jeglichen Filter oder Zurückhaltung. Der Horror, das eigentliche Drama von „Was bleibt“, spielt sich dabei vor allem nur in den Köpfen der Figuren ab. Nur zwischen den Zeilen wird deutlich mit welcher Angst und Ungewissheit sie zu kämpfen haben.

Hans-Christian Schmid erzählt gerne Bekanntes

Nach „Sturm“ und „Requiem“ wollte Regisseur Hans-Christian Schmid weg von großen Augenblicken und Spannungswenden. Vielmehr haben ihn die detaillierte Entwicklung und Darstellung seiner Charaktere sowie deren innere Konflikte gereizt. Sein neuer Film über ein Familiendrama, in dem sich vielleicht jeder etwas wiederfindet, feierte seine Premiere bereits auf der Berlinale 2012 in Berlin. Ab September können sich dann alle davon überzeugen, ob die kleinen Emotionen zwischen dem eigentlich Gesagtem ausreichen, um für der großen Leinwand zu überzeugen.
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Was bleibt

Regie: Hans-Christian Schmid
Drehbuch: Bernd Lange
Land: Deutschland 2012
Darsteller: Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Sebastian Zimmler
Genre: Drama
Länge: 85 min.
Kinostart: 13.09.2012
Homepage
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