Vier Jahreszeiten Hamburg: Gala nach 3 Jahren Renovierung

729 Festgäste drängten sich durch die perfekt renovierten Säle. Christiane Lind, Lebensgefährtin des Hoteldirektors, hatte all ihr Können bewiesen und die vier Jahreszeiten wirkungsvoll und detailverliebt inszeniert. Nahezu alle der 270 Mitarbeiter waren im Einsatz („all heads on deck“), selbst die Chefsekretärin brillierte im Service. Unter den Gästen, die geneigt sind das Vier Jahreszeiten als „Hamburgensie“ zu vergöttern, war man sich schnell einig, dass die „alte Dame der Grand Hotellerie“ zu Recht wieder den Spitzenplatz unter den Tophotels der Hansestadt eingenommen hat. Hotelchef Peters verglich sein Haus mit einem schönen Oldtimer, der von außen betrachtet die Bestform erhalten konnte. Jedoch „unter der Haub“ sei ein moderner Hybridmotor eingebaut worden, der sparsamer, schneller und leiser laufe. Für diesen durchaus emotionalen Teil seiner Begrüßungsrede gab es spontan Applaus. Überhaupt: Die feine Hamburger Gesellschaft, die „ihr“ Vier Jahreszeiten liebt, ließ sich zu späterer Stunde zu kühnen Bewegungen auf dem Tanzparkett hinreißen; so etwas sieht man im Vier Jahreszeiten nicht alle Tage.

Die Säle und Salons wurden samt und sonders mit moderner Technik ausgestattet: Aus der Decke lassen sich Beamer und Leinwände ausfahren, die LED-Lichttechnik gibt nahezu jede gewünschte Farbgebung her und wird per Touch-Screens punktgenau (und überrasschend leicht bedienbar) gesteuert.

Die beiden Restaurants „Haerlin“ und „Grill“ sind wieder an ihren angestammten Plätzen, das „Doc Cheng’s“ (die Namensrechte und das Konzept sind nunmehr exklusiv im Vier Jahreszeiten beheimatet – weltweit!) und das „Condi“ sind erneuert. Mit neuem, frischen Konzept tritt das – von außen erreichbare – ehemalige „Deli“ auf: Morgens leichtes Frühstück, abens hochklassiger Barbetrieb mit Tapas als „Condi Lounge“.

„Operation am offenen Herzen“
Es war das größte Bauprojekt in der Geschichte des Hotels – und mit nur geringer Verzögerung. Bei laufendem Betrieb wurden das Haus – mit allerlei Lärm und Staub – Schritt für Schritt erneuert. Den Auftakt bildete im Januar 2008 die fünfte Etage des Hotels. Mit diesem Schritt begann die Entstehung eines neuen Herzstücks des Hotels und die so genannte Bel Etage war geboren. Mit der Bezeichnung Bel Etage bezeichnete man in der Gründerzeit das bevorzugte, meist erste Geschoss eines adligen oder großbürgerlichen Wohnhauses. Auch im „Vier Jahreszeiten“ hatte der Begriff Bel Etage vor 100 Jahren seine feste Bedeutung, mit der ausschließlich die großzügigen Gästezimmer und Suiten in der ersten und zweiten Etage gemeint waren. Alle Bäder der Bel Etage wurden herausgerissen, 15 Zimmer, darunter die „Sir Peter Ustinov Suite“, wurden modernisiert und neu eingerichtet.

Zeitgleich wurde an der Wärmedämmung und an der Sanierung des prägnanten grünen Kupferdaches gearbeitet. Die Renovierungsarbeiten beinhalteten ebenso die Klimatisierung des fünften Stocks. Zusätzlich wurde die bereits bestehende Klimaanlage umgerüstet, eine zweite Anlage installiert, um somit die Kühlleistung für das gesamte Hotel zu optimieren.

Im Jahre 2009 wurden dann alle 156 Zimmer und Suiten renoviert und mit der neusten Technik ausgestattet. Seitdem verfügen alle Zimmer und Suiten über Flatscreens mit HDTV –Anlage. Das neue TV-System sieht unter anderem auch „Video on Demand“ vor, welches den Hotelgästen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Zusätzlich verfügen alle Zimmer und Suiten über Nespresso-Maschinen, DVD Player, iPod- Docking- Stations, LED Leselampen direkt am Kopf des Bettes und kostenfreies Wireless LAN im gesamten Hotel.

Zudem wurden anschließend alle Innenhöfe renoviert und aufgehellt und auch farbenfrohe neue Teppiche verschönern seit dem die Flure auf den fünf Etagen. Im Zuge der Einbauarbeiten der Sprinkleranlage wurde im Frühjahr 2009 die großen Festsäle renoviert. Ausgestattet mit einem digitalen Multimedia-System für alle gängigen Video- und Audiosignale, zwei Deckenliftbeamer, höhenverstellbare Kronleuchter, acht mobile Bose-Lautsprecher und einem innovativen Lichtkonzept sind den Ideen der Gäste keine Grenzen gesetzt. Ein ganz besonderes Merkmal der Säle ist seit Renovierung das elegante, geräuscharme Schachbrettparkett.

Nur wenige Monate später erstrahlten auch die kleinen Festsäle im Hotel Vier Jahreszeiten im neuen Glanz. Durch Geschick wurden neue Flächen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein bis dato als Lagerfläche genutzter Raum wurde komplett umgestaltet und erstrahlt heute als zusätzliches Foyer vor den Kleinen Festsälen. Durch dieses neue Raumkonzept wird den Gästen die unabhängige Nutzung des Jahreszeiten Salons und des Kleinen Festsaals erstmalig ermöglicht. Das neue Foyer bietet einen separaten Zugang zu beiden Räumlichkeiten sowie ein schönes Ambiente für Empfänge und Kaffeepausen. Einzigartig und historisch eingerichtet bis ins Detail bieten diese neu gestalteten Veranstaltungsräume eine perfekte Symbiose aus spektakulärem historischen Charme und State-of-the-Art Technik.

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde mit dem letzten großen Bauabschnitt gestartet. Um die Sicherheit für die Gäste weiter zu verbessern wurden im Jahr 2010, im Rahmen struktureller Instandhaltungsarbeiten, Sprinkler in die öffentlichen Bereiche des Hotels eingebaut. Die Arbeiten haben am Haupteingang des Hotels begonnen und haben sich dann durch alle öffentlichen Bereiche des Hauses gezogen. In einzelnen Phasen wurden die Restaurationen Haerlin, Grill, Condi und die Wohnhalle mit der Sprinkleranlage ausgestattet und zeitgleich aufgefrischt.

Ebenso entstand im gleichen Jahr, ein Businesscenter mit drei Computerarbeitsplätzen und einem Besprechungsraum. Um das Gesamtbild des Hauses abzurunden, wurden zusätzlich viele der Antiquitäten und flämische Gobelins zur Überholung geschickt. So wurden die edlen Wandteppiche im aufwendigen Verfahren per Hand gereinigt, in liebevoller Kleinarbeit aufgearbeitet und erfreuen die Besucher des Hauses ab sofort wieder in gewohnt beeindruckender Art. Auch die vielen hochwertigen Gemälde und Holzarbeiten in der historischen Wohnhalle wurden aufgearbeitet und renoviert. Neue Stoffe schmücken die einladenden Sessel in der Wohnhalle.

Das Investitionsvolumen wird mit insgesamt 25 Millionen Euro beziffert. Ingo C. Peters, Geschäftsführender Direktor des Hotels folgt seinem Grundsatz, „das Geld aus guten Jahren zu sparen, um in schlechten Jahren zu investieren“. So überstand das Hotel Vier Jahreszeiten wirtschaftlich herausfordernde Zeiten. „Mit der Fertigstellung der Renovierung- und Sanierungsarbeiten ist das Hotel Vier Jahreszeiten fit für die nächsten 50 Jahre und verspricht in der Europäischen Grandhotellerie neue Maßstäbe zu setzten“, so Peters.

Zahlen und Fakten

  • drei Jahre lang 156 Zimmer renoviert
  • Musterbücher gewälzt, Stoffe ausgesucht
  • 250 Möbel restauriert
  • 9.839 m² Teppich verlegt
  • 200 Espressomaschinen für unsere Zimmer angeschafft
  • 200 Flatscreen-TVs montiert, die Sprinkleranlage eingebaut
  • 172 km Kabel unsichtbar verlegt
  • das WLAN-Netz noch schneller gemacht
  • 156 Bäder modernisiert
  • Armaturen erneuert
  • Marmor poliert
  • Stuck geputzt
  • Holzvertäfelungen aufgearbeitet
  • wertvollen Gobelins gereinigt und versiegelt
  • Bilderrahmen ausgebessert
  • Gemälde aufarbeiten lassen
  • 20.5 Tonnen Farbe aufgetragen
  • 1.500 m³ Bauschutt umweltfreundlich entsorgt
  • Wände abgerissen, neue Wände gezogen
  • 10.9 km Stuck verarbeitet
  • den Schallschutz verbessert
  • das Kupferdach saniert
  • die Wärmedämmung des Daches und der Außenwände verbessert
  • drei neue Kühlanlagen auf das Dach gesetzt, um die Klimaanlage zu optimieren
  • Pläne begutachtet, Pläne verworfen
  • Büros verlegt
  • 60 Computer umgezogen, das Netzwerk erweitert
  • Ideen gesucht und gefunden
  • die Restaurants verlegt und neu ausgestattet
  • einen 42 m hohen Kran über zwei Monate am Neuen Jungfernstieg aufstellen lassen
  • 66 km Telefon- und Datenkabel neu verlegt
  • einen Bauleiter zu Höchstform auflaufen lassen
  • 600 m² Sicht- und Staubschutzwände errichtet und wieder abgebaut
  • Kronleuchter poliert
  • 70 Maler, Tapezierer, Schreiner, Tischler, Trockenbauer, Klempner
  • und Fliesenleger beschäftigt
  • kontrolliert und gelobt, kritisiert und motiviert
  • und dafür insgesamt 25 Millionen Euro ausgegeben.

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