„Vergeltung“ – wie gut ist der neue Thriller von Don Winslow?

Mit seinen Drogen-Thrillern wie „Tage der Toten“ und „Savages – Zeit des Zorns“ wurde der US-Schriftsteller Don Winslow auch in Deutschland zu Bestsellergaranten. Jetzt hat er mit „Vergeltung“ ein neues Thema für sich entdeckt: den globalen Terrorismus.

Der Elitesoldat Dave Collins hat sich zur Ruhe gesetzt, genießt das Leben mit Frau und Tochter. Bis die beiden bei einem Flugzeugabsturz über New York ums Leben kommen. Als Collins erfährt, dass es kein Unfall war, wie die US-Regierung behauptet, sondern Terroristen die Passagiermaschine abgeschossen haben, beschließt er, Rache zu nehmen an den Attentätern und ihren Hintermännern. Er stellt eine Söldnertruppe zusammen, die ihm dabei helfen sollen, die Terroristen aufzuspüren und zu töten. Eine erbarmungslose Jagd um den Globus beginnt. Doch Collins und seine Männer haben nicht nur die Terroristen zum Feind, auch die Geheimdienste der USA wollen die Mission verhindern.

Vielleicht hat Don Winslow mit „Vergeltung“ ein bisschen von seiner gewohnten Lässigkeit verloren, vielleicht benutzt er zu viel Militärslang. Aber andererseits ist der Kampf gegen den Terror ein sehr ernstes Thema, bei dem Späße fehl am Platze sind. Auf jeden Fall ist der Roman hoch spannend geworden, sehr rasant und äußerst brutal. Denn das Ziel ist es nicht Gefangene zu machen, sondern dem internationalen Terrorismus einen Schlag zu versetzen, von dem er sich so schnell nicht erholen wird.

Wer es weniger martialisch mag, dem sei hier noch einmal Winslows im vergangenen Jahr wiederveröffentlichter Spionagethriller „Manhattan“ empfohlen. Ein eleganter Roman über das New York der späten Fünfziger, in dem unter anderem John F. Kennedy und Marilyn Monroe unter anderen Namen eine gewichtige Rolle spielen. Völlig zu Recht tauchte „Manhattan“ in vielen Top-Ten-Listen von 2013 auf. Eine ganz wunderbare Kritik findet ihr hier bei dem sehr empfehlenswerten Krimiblog My Crime Time.

Vergeltung
Suhrkamp
491 S.
14,99 Euro